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0918 - Das Grab des Mächtigen

Titel: 0918 - Das Grab des Mächtigen
Autoren: Unbekannt
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mitmache."
    „Wir hängen alle von dir ab", sagte Suys. „Du darfst uns nicht verlorengehen."
    Cerveraux fühlte eine gewisse Rührung in sich aufsteigen.
    „Schon gut", beruhigte er das Tochtersystem. „Euch wird nichts geschehen." ‘ Er war so in die Bilder vertieft, die von Kreyn übermittelt wurden, daß er die Veränderung auf einem der beiden anderen Bildschirme zunächst nicht bemerkte. Erst, als Suys einen Warnruf ausstieß, wurde er darauf aufmerksam.
    Proy" der Ableger, der bei den Gefangenen im zweiten Turm zurückgeblieben war, wurde angegriffen. Die Aktion wurde von dem Wesen durchgeführt, das zuerst in Cerveraux’ Gewalt geraten war. Offenbar war es diesem Unbekannten gelungen, sich zu befreien. Nun versuchte er, den beiden anderen zu helfen. Das deutete darauf hin, daß zwischen den zu verschiedenen Zeitpunkten aufgetauchten Raumfahrern tatsächlich Zusammenhänge bestanden.
    Man konnte schon von einer regelrechten Invasion auf das Bauwerk sprechen, dachte Cerveraux.
    „Du mußt sofort Tochtersysteme in Turm zwei schicken!" rief Suys erregt.
    „Unsinn!" widersprach Cerveraux. „Dieser Fremde hat nicht einmal eine Schußwaffe. Proy wird leicht mit ihm fertig."
    „Du willst nicht eingreifen?"
    „Nein", sagte der ehemalige Bauarbeiter. „Ich muß damit rechnen, daß alle Tochtersysteme im Innern der Ruine gebraucht werden."
    „Wozu?" wollte Suys wissen.
    Wenn ich das nur wüßte! dachte Cerveraux matt.
    Laut sagte er: „In der Umgebung von Lorvorcs Leiche könnte etwas geschehen."
    Für das Tochtersystem war diese Antwort unverständlich und unbefriedigend, aber es stellte keine weiteren Fragen. Cerveraux sah, daß Proy den Angriffen des Fremden geschickt auswich und wenig später selbst die Initiative ergriff. Um die Entwicklung im zweiten Turm brauchte Cerveraux sich keine Gedanken mehr zu machen. Er wandte sich wieder dem Bildschirm zu, auf dem Kreyns Bilder erschienen.
    Cerveraux hatte stets gewußt, daß im Zentrum der Burg Unheil lauerte. Dieses seltsame Grabmal, wenn man es überhaupt als solches bezeichnen konnte, war schon immer eine Gefahr gewesen. Cerveraux wünschte, er hätte sich noch genau an das erinnern können, was damals bei der Zerstörung der kosmischen Burg passiert war.
    Unmittelbar danach hatte seine Metamorphose begonnen. Sie stand zweifellos in einem Zusammenhang mit der Vernichtung des Bauwerks und noch mehr mit Lorvorcs Tod.
    Cerveraux dachte an die Leiche des Mächtigen, die irgendwo dort unten lag und erschauerte.
    Die Bilder zeigten nun, daß Kreyn jene Stelle erreicht hatte, wo die Tochtersysteme im Auftrag des ehemaligen Bauarbeiters mit dem Wiederaufbau einiger Räume begonnen hatten. Es war eine mühselige Arbeit, denn die noch zu verwendenden Teile mußten aus allen Sektoren der Ruine herbeigeschafft und auf die richtige Größe zurechtgeschnitten werden. Einige erhaltene Geräte waren von den Tochtersystemen sogar aus dem Trümmerring im Orbit der Burg herbeigeholt worden.
    „Kreyn!" sagte Cerveraux in das Funksprechgerät. „Kannst du mich hören?", „Ich höre dich gut", erwiderte Kreyn. Seine Stimme verriet keine Unsicherheit, ein sicheres Zeichen dafür, daß er Cerveraux blind vertraute.
    „Du wirst jetzt den neuen Trakt untersuchen und feststellen, ob sich dort etwas verändert hat."
    „Wozu?" wollte Kreyn wissen. „Wir haben seit Ankunft der Fremden nicht mehr dort gearbeitet. Was sollte sich also verändert haben?"
    „Tu, was ich dir befehle!"
    „Ich glaube", klang Geurlys Stimme aus dem Empfänger, ‘,der kleine Fremde verläßt seinen Beobachtungsplatz."
    Cerveraux blickte auf den mittleren Bildschirm.
    „>Er scheint die Plattform verlassen zu wollen", fuhr Geurly fort. „Es sieht so aus, als wollte er Kreyn ins Zentrum folgen."
    „Es ist möglich, daß er ihn gesehen hat", stimmte Cerveraux zu.
    „Sollen wir versuchen, ihr< aufzuhalten?"
    „Nein; Geurly! Folge ihm vorsichtig, damit ich sehe, was er unter, nimmt. Vermutlich wird er Kreyn im neuen Trakt einholen."
    Ein leichtes Zittern lief durch den Raum.
    Da war es wieder!" rief Suys.
    „Ja", sagte Cerveraux. „Es wird sich jetzt häufiger wiederholen. Der Ausgangspunkt ist Lorvorcs Grab."
    „Was geschieht dort?" fragte das Tochtersystem.
    „Es sind Maschinen", erklärte Cerveraux. „Sie sind angelaufen und arbeiten in verschiedenen Intervallen.
    Wenn das Bauwerk nicht zerstört wäre, würden wir kaum etwas davon Spüren. Aber die wenigen zusammenhängenden Streben der
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