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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock
Autoren: Christian Schwarz
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paar Stunden aus dem Verkehr gezogen.«
    »Was bedeutet dieser Ausdruck?«
    »Wir haben ihm ein Schwert auf die Rübe gedonnert. Jetzt ist er bewusstlos.« Nicole kicherte. »Versteht Ihr das besser, Sir Donald?«
    »Nun, in der Tat.«
    »Dann erzählt uns, was hier vorgeht, sonst können wir Euch ganz sicher nicht helfen.«
    »Aber sehr gerne. Ihr seid übrigens ein schönes Weib, wisst ihr das?«
    »Das höre ich jeden Tag zehn Mal.« Nicole gähnte, als ob sie gelangweilt wäre.
    »Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.« Sie warf Zamorra einen schnippischen Blick zu. »Jetzt redet endlich. So lange können wir Jake gar nicht bewusstlos halten, wie Ihr im Kreis herum schwafelt.«
    Sir Donald schien beleidigt zu sein, riss sich aber zusammen. »Nun gut. Damals, im Jahre 1755, töteten mich die McLishs, nachdem sie meinen Plan durchschaut hatten. Ein böser Plan, wie ich heute zugeben muss.«
    »Kennen wir bereits. Bitte weiter unter Auslassung desselben. Dort anschließen, wo Euch Euer zweiter Sohn aus dem Gespensterhaus holte.«
    »Ihr habt wirklich ein loses Mundwerk, Miss Duval. Nun, mein zweiter Sohn Runrig ließ mich auf Sutherland Castle aufbahren, wie Dumbarton damals noch hieß. Das weiß ich von Jake.«
    »Ja, ja…«
    Es war lustig zu sehen, wie sich das Porträt ganz normal bewegte, so, als sei das Gesicht aus Fleisch und Blut. »Ich bin ein Verfluchter, weil ich mich zeitlebens mit den Schwarzen Künsten beschäftigt hatte. So findet meine Seele bis heute keine Ruhe. Und so begann ich damals zwei Tage nach meiner Aufbahrung auf Sutherland Castle zu spuken. Runrig war immer ein Schwächling. Er bekam Angst und verscharrte meinen Leichnam auf dem Friedhof für die Dienstboten, den schon mein Urgroßvater im Wald hatte anlegen lassen. Und Runrig tat noch mehr. Er sicherte die Grube mit heiligen Gegenständen ab und tränkte sie mit Weihwasser.«
    Sir Donald schwieg einen Moment. Das erlebte Grauen spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. »Mein Geist war nun in meinem vermodernden Leib gefangen, jahrhundertelang. Es war schlimmer als die Hölle. Ich habe dabei hundert, nein tausend Mal für meine Taten gebüßt, das glaubt mir ruhig. Und ich verfluchte mich immer mehr selbst für das, was ich einst tat. So läuterte ich meinen bösen Geist selbst, sah meine Verfehlungen ein und bin jetzt ein Anderer. Nun hoffe ich auf Erlösung, denn Gott vergibt selbst den schlimmsten Sündern, wenn sie bereuen. Und das tue ich. Nun, mein Sohn Runrig nahm meine Zauberbücher und mauerte sie zusammen mit seinen eigenen Aufzeichnungen in einer Wand im Nordturm ein. Jahrhunderte blieben sie dort, bis Jake in den Turm zog und sie beim Erneuern der Räume durch einen Zufall fand. Er las auch über das Geisterhaus im Glen Trossach und war plötzlich von dem Gedanken besessen, die Geister zu beschwören, die ich einst rief und die dort noch immer hausen. Die Anleitung dazu hatte er ja. Denn Runrig hatte seinen Aufzeichnungen auch die meinen zugefügt, die er in meinen Räumen gefunden hatte. Und darin sind auch die Beschwörungsformeln der drei Geister enthalten.«
    »Aber warum hat er das getan?«
    »Weil er mit der Hilfe der Geister sein zerstörtes Gesicht wieder makellos machen will. Doch er merkte bald, dass er mit den magischen Formeln nicht richtig zurecht kam. Er schaffte es zwar, dass das Geisterhaus wieder aus dem Nichts erschien, aber er bekam keine Macht über die Geister.«
    »Ach so ist das. Ich verstehe.« Zamorra nickte. »Und da verfiel er auf die unglückselige Idee, Ihren Geist zu beschwören, Sir Donald, um mit Ihrer Hilfe die Geister zu zwingen. Und dazu benötigte er Ihr Porträt, in dem Ihr Euch manifestieren konntet. Stimmt's oder habe ich recht?«
    »Ja, in der Tat. Er nahm auch die alte Chronik zu Hilfe, in der ich schrieb, aber das zeigt nur, dass er keine Ahnung von magischen Zusammenhängen hat. Nun, er schaffte es dennoch, meinen Geist zu befreien und in das Bild zu zwingen. Meine jähe Freude wandelte sich aber in tiefstes Entsetzen, als er mir mitteilte, was er von mir will. Ich weigerte mich dann auch ohne zu zögern, ihm zu helfen.«
    »Ihr scheint ja wirklich geläutert zu sein.«
    »Oh ja, das bin ich. Aber Jake holte sich den richtigen Gedanken aus meinen Zauberbüchern. Er suchte nun den Schädel meines Skeletts. Denn damit kann er mich zu allem zwingen. Und ich spüre, dass er ihn bald finden wird, denn er rückt meinem Unruheplatz immer näher. Doch ich hoffe, dass dies nicht mehr
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