Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
strichen seine Fingerspitzen über blanken Stein. Da lag keine Leiche. Hatte nie eine gelegen.
    ***
    Wales, Caermardhin
    Asmodis saß auf seinem Stein am kleinen Teich im Hof Caermardhins. Zum ersten Mal hatte er Kühlwalda berührt, die Kröte sogar hochgenommen. Nun saß sie auf der Fläche seiner ausgestreckten Hand, pumpte hin und wieder ihren Kehlsack auf und fixierte den Teuflischen mit starren Blicken. Es schien Asmodis, als habe sie keinerlei Angst vor ihm.
    Er betrachtete sie. »Du bist zutraulich, das gefällt mir. Hm, dafür hast du dir eine Geschichte verdient. Soll ich dir von LUZIFERS Heldentat erzählen, meine böse Kühlwalda? Ja. Also, pass auf. LUZIFER, unser aller KAISER, ist das großartigste und machtvollste Wesen, das die Schöpfung je hervorgebracht hat, denn er ist perfekt. O ja, ich weiß es. Durch mich als Katalysator hat es LUZIFER sogar hinbekommen, eine bedrohlich falsche Wirklichkeit zu tilgen und sie wieder in die richtige, die bisherige zurückzuführen.«
    Asmodis lachte leise meckernd. »Verstehst du das, Kühlwalda? Das ist wahre Macht. Aber nun, etwas beunruhigt bin ich trotzdem. Und weißt du, warum? Es ist die Tatsache, dass die Tote Zeit ausschließlich bestehende Realitäten zusammenfügt. Nun frage ich mich: Bei welchen Ereignissen, die ich noch nicht kenne und die deswegen aus der Zukunft stammen müssen, hat sich die Tote Zeit bedient? Sitzt Svantevit einst tatsächlich auf dem Thron des Ministerpräsidenten? Muss ja wohl so sein. Und wie es aussieht, braucht die Tote Zeit Affinitäten. Je enger, desto wahrscheinlicher, dass sie sie benutzt. Das Amulett war ein Beispiel dafür. Leonardo hatte die innigste Beziehung zu ihm. Deswegen hat die Tote Zeit um das Amulett herum hauptsächlich Leonardos Geschichte neu gebaut. Hm. Oder sollte Svantevit doch schon einmal vor langer Zeit im Thronsaal gewesen sein? Reicht diese Affinität in dunkle Abgründe hinein, die so weit zurück liegen, dass ich sie nicht mehr zu schauen vermag?«
    »Quak.«
    Eine steile Falte erschien auf Asmodis' Stirn. Sie reichte von der Nasenwurzel bis zum Ansatz des linken Horns. »Du sprichst mit mir, Kühlwalda? Sehr schön. War das jetzt gerade ein Zustimmungsquaken? Nun, mir würde übel, wüsste ich Svantevit in der Zukunft auf dem Thron von SATANS Stellvertreter. Und was ist mit Duval? Wird sie Zamorra tatsächlich verlassen? Nein, das wiederum kann ich mir nicht vorstellen. Sie können gar nicht ohne einander auskommen, das Wasser des Lebens hat sie endgültig zusammen geschmiedet. Was habe ich dann aber gesehen? Etwas, das ich falsch einschätze? Das ich in Wirklichkeit ganz anders interpretieren muss? War auch das ein Ereignis aus der Vergangenheit? Ich… Oh, was ist denn jetzt los? Ich glaube gar, wir kriegen Besuch. Wie mir scheint, habe ich vergessen, nach Merlins Tod die Regenbogenblumen neu abzuschirmen. Ein unverzeihlicher Fehler, den ich aber schnellstens beheben werde.«
    Asmodis drehte sich blitzschnell um seine eigene Achse und verschwand im Nichts. Ein Stück vor den Regenbogenblumen tauchte er wieder auf. Zamorra stand vor den mannshohen, bunt schillernden Blütenkelchen und starrte ihm erwartungsvoll entgegen. In der Hand hielt er Merlins Stern .
    »Ah, Asmodis, das ging ja fix. Ich musste noch nicht einmal klingeln. Das ist ein super Service, muss ich sagen. Martialisch siehst du aus. Wie ein Klingone. Steht dir gut.«
    »Was soll das? Was willst du hier? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dich eingeladen habe.« Die Stimme klang wie klirrendes Eis, die Feindseligkeit war deutlich zu spüren.
    »Nun, das hast du auch nicht.« Zamorra starrte an den mächtigen Mauern der Burg hoch. »Aber wollen wir nicht drinnen weiterplaudern? Ich möchte dich nämlich um etwas bitten.«
    »Dann tu es hier. Wir können nicht hinein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil drinnen noch nicht aufgeräumt ist. Deswegen. Also, was willst du? Sag es schnell und stiehl mir nicht meine Zeit.«
    Oh, der Herr haben Starallüren, seit er auf Caermardhin herrscht , war Zamorra versucht zu sagen, hielt sich aber vornehm zurück. Schließlich war er als Bittsteller hier.
    »Also gut. Ich habe ein ernstes Problem mit Merlins Stern , Asmodis. Seit Merlins Tod wird er immer unzuverlässiger. Zwei Mal hätte mich das verfluchte Ding fast umgebracht. Und als ich neulich in Schottland war, hat mir Taran, dieser Hund, den größten Schock meines Lebens versetzt.«
    »Ach ja, hat er?« Asmodis betrachtete süffisant seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher