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0916 - Feuerengel

0916 - Feuerengel

Titel: 0916 - Feuerengel
Autoren: Jason Dark
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sie. »Jetzt kann das Spiel mit der feurigen Liebe beginnen.«
    Sie lachte schrill auf und bog den Oberkörper zurück.
    Provozierend nackt und breitbeinig kniete sie vor mir. Die Brüste entgegengereckt, die Hände in die Hüften gestützt, und sie gab mir Gelegenheit, aus meinem Traum zu erwachen.
    Ich starrte sie an.
    Ich hörte mich atmen.
    Das graue Licht fiel über uns, als hätten sich die Sterne des Himmels verdunkelt.
    Einen Arm bewegte Leila nach vorn. Dabei hielt sie die Hand ausgestreckt und schaute so intensiv auf sie nieder, daß auch ich ihrem Blick folgen mußte.
    Sie schnickte mit den Fingern.
    Plötzlich war es, als säße ein Zauberer vor mir, der mich mit seinen Tricks begeistern wollte, denn nach einem erneuten Fingerschnicken funkte es zwischen ihnen auf, und einen Moment später schoß eine kleine Flamme in die Höhe.
    Ein kurzes Fauchen, dann stand sie daumenhoch von ihrer Hand ab. Sie erklärte mir mit Flüsterstimme: »Das ist der Beginn unserer feurigen Liebe, Sinclair…«
    ***
    Worte die mich nüchtern machten. Der Vorhang war verschwunden, für den Augenblick sah ich klarer, und ich starrte die Flamme an, die sich nicht bewegte.
    Es war ein Anfang. Es würde mich nicht wundern, wenn sie plötzlich nach einem weiteren Schnippen sich selbst in Brand steckte, um mich zu umfangen. So war es sicherlich auch bei Lino Davenport gelaufen, doch der war ich nicht.
    Sie bewegte ihre linke Hand, auf der die Feuerzunge saß. Für einen Moment bekam sie Schwung und drückte sich zur Seite. Dann richtete sie sich wieder auf, kam auf mich zu, doch ich war darauf vorbereitet. Bevor ich die Flamme erreichte, drückte ich meinen Arm nach unten und hob ihn sofort wieder an.
    Blitzartig packte ich das Gelenk der Person, hörte ihren überraschten Schrei und wuchtete Leila zurück, die ihre kniende Haltung verlor und auf das Bett fiel.
    Seitlich blieb ich liegen. Sie bewegte ihre Feuerhand, die Flamme zuckte. Ich hörte ihr Lachen und wollte sie aus meiner Nähe haben. Dann war es wohl am besten, wenn ich sie vom Bett rollte.
    Mit beiden Händen faßte ich zu - und schrie auf!
    Plötzlich war ihr Körper glühend heiß geworden. Obwohl ich sie nur für einen Moment berührt hatte, jagte diese Hitze durch meine Arme, und das Loslassen glich mehr einem Reflex. Ich fürchtete mich davor, die Haut an den Händen verbrannt zu bekommen, und ich wollte nicht aussehen wie Davenport.
    Es war mir gerade noch rechtzeitig gelungen, mich von Leila zu lösen. Nichts war verbrannt, aber ich traute mich nicht, noch einmal zuzugreifen, auch wenn sich die Frau vor mir auf dem Laken herumwälzte, als wollte sie mich locken.
    Sie lachte.
    Nur die eine Flamme stach in die Höhe, und sie hatte ihren Platz an der Hand nicht verlassen.
    Sie wälzte sich weiter und schnellte sich, aus dem Schwung heraus, in die Höhe, eine schon artistische Leistung. Zudem war alles innerhalb kürzester Zeit passiert, ich war noch nicht dazu gekommen, irgendwelche Rettungsoder Gegenmaßnahmen einzuleiten.
    Das Feuer entstand.
    Es war unwahrscheinlich, aber die Frau puffte plötzlich auf, so daß ich annehmen konnte, sie würde auseinanderfliegen. Nur das passierte nicht.
    Sie stand plötzlich vor mir, schaute auf mich herab, und sie war von den Flammen umhüllt, als trüge sie einen Mantel aus Feuer…
    ***
    Camilla Davenport hatte den Taxifahrer schon weit vor dem Ziel gebeten anzuhalten.
    Sie war ausgestiegen und hatte sich nicht um seine Bemerkungen, was die einsame Gegend anbetraf, gekümmert. Sie hatte gezahlt und gewartet, bis er verschwunden war.
    Dann war sie gegangen.
    Sie spürte keinen Haß auf ihren verstorbenen Mann, nur eine tiefe Bitterkeit, denn sie dachte daran, daß auch er einmal diesen Weg gefahren war, als er sie besuchte. Er war bereit gewesen, für Sex zu bezahlen und hatte alles vergessen, was sie in gemeinsamer Arbeit aufgebaut hatten.
    Verdammt noch mal!
    Dieser Hundesohn! Was war denn so Besonders an Leila? Sie war eine Frau, eine Exotin, und sie schien etwas auszustrahlen, etwas Geheimnisvolles, etwas Magisches, vielleicht auch Sünde.
    Es war schlimm für Camilla, aber sie dachte immer häufiger an diese Person und konzentrierte ihren Haß jetzt nicht mehr auf Lino, sondern auf die verfluchte Leila.
    Vielleicht konnte man Lino keinen Vorwurf machen. Er hatte möglicherweise nicht anders regieren können, weil er eben in ihren Bann geraten war. In ihren Bann, in ihren magischen Zauber, in das Feuer im wahrsten Sinne des
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