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0915 - Macht des Schicksals

0915 - Macht des Schicksals

Titel: 0915 - Macht des Schicksals
Autoren: Jason Dark
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bestimme ich. Ich werde es dir erlauben, oder dich noch warten lassen.«
    Ich glaubte ihm jedes Wort, und ich spürte dabei, wie es mir kalt den Rücken hinabrann. Indirekt war immer vom Tod meiner Eltern gesprochen worden, was ich auf keinen Fall hinnehmen wollte.
    Ich war von ihnen zu ihrem Schutz geholt worden. Ich hatte bisher versagt, aber ich würde es nicht weiter zulassen, wenn ich auf die normale Art und Weise nicht weiterkam, dann auf eine andere.
    »Ich werde nicht hier in dieser Zeit und auch nicht hier in der Kapelle bleiben. Ich werde nicht warten, bis es dir einfällt, mich wieder in meine Zeit zu schicken, ob mit dir oder ohne dich. Wenn du nicht das tust, was ich will, muß ich dich zwingen, und es wird mir nichts ausmachen, dich zu töten.«
    »Töten hast du gesagt?«
    »So ist es.«
    »Ein Sinclair will einen St.Clair töten?«
    »Du hast es begriffen.«
    »Kannst du dir vorstellen, was dann passieren wird?«
    »Einigermaßen. Aber ob du lebst oder tot bist, es wird immer etwas passieren, das mir nicht gefällt. Und deshalb kann ich auf dich keine Rücksicht nehmen. Du hast dich dem Teufel verkauft, ich aber sehe in ihm einen Todfeind. Wir beide werden niemals zusammenkommen. Vielleicht hast du auch einen großen Fehler gemacht, der dir schon jetzt verziehen ist, weil du eben nicht alles über mich weißt.« Ich ließ meine Worte ausklingen und wartete auf St.Clairs Reaktion.
    Es war mir tatsächlich gelungen, ihn zu verunsichern. Seine Reaktion deutete darauf hin, denn er schüttelte den Kopf und fragte schließlich: »Was meinst du damit?«
    »Ich bin ein Sinclair, da hast du recht, aber es gibt in meiner Existenz Dinge, die du nicht weißt.«
    »Willst du reden?«
    »Ich werde sie dir sagen, um dir zu beweisen, daß ich mich nicht beugen werde. Da du zu den Katharern gehörst, denke ich, daß du sie begreifst.«
    »Du willst mich täuschen?«
    »Nein, das habe ich nicht vor. Nicht in einer solchen Lage. Ich will, daß du nachdenkst und möglicherweise zu einem anderen Entschluß gelangst.«
    »Nie!«
    »Dann hat es keinen Sinn für mich…«
    St.Clair gab nach. »Gut, du kannst es versuchen, Sinclair.«
    »Also schön. Es stimmt, ich bin ein Sinclair, und ich habe es bewußt wiederholt. Aber als Katharer, der ja in der Religion einen anderen Weg gegangen ist, solltest du wissen, daß es verschiedene Möglichkeiten der Existenz gibt. Auch ich habe alte Schriften gelesen und bin nicht selten auf das Mysterium der Wiedergeburt gestoßen, und ich weiß auch, daß es Katharer gab, die daran glaubten, und sich deshalb von Rom abwandten. Wie war es bei dir?«
    Er wich mir mit seiner Antwort aus. »Ich habe wohl davon gehört…«
    »Schön, dann kann ich sofort zur Sache kommen. Ich lebe nicht nur zum erstenmal. Ich bin verschiedene Male wiedergeboren worden. Ich war Hector de Valois, ich war Richard Löwenherz, und ich habe auch schon in der Zeit vor Christus gelebt, was allerdings sehr verschwommen ist. Mehrere Leben also, und jedes Leben widmete sich dem Kampf gegen das Böse. Ich habe die Dinge, die du liebst, immer abgelehnt. Ich war anders, ich war den Kräften des Guten zugeneigt, und ich bin als derjenige ausersehen worden, der das Kreuz in seinem Besitz hat. Hesekiels Kreuz, mein Talisman, der mich vor den Mächten der Finsternis schützt, der auch über dem Teufel steht, dem du zugetan bist. Das Kreuz ist das Zeichen des Sieges über die Finsternis, und das weißt du auch.«
    »Ja, es war immer so, aber wir haben es nicht akzeptiert. Wir sind Katharer gewesen, Befreier von den schrecklichen Dogmen. In unserer Religion war das Weltliche schlecht, wir wollten unseren Geist von diesen Dingen befreien und haben deshalb das Kreuz nicht mehr akzeptiert.«
    »Das dachte ich mir. Ich denke anders darüber, und es ist möglich, daß du wieder umdenken mußt, denn alles, was ihr früher abgelehnt habt, hat überlebt. Man kann zu gewissen Dogmen stehen, wie man will, aber es ist nichts zerstört worden. Es hat sich etwas geändert. Die Strenge wurde gelokkert, aber keine Macht der Welt hat den Glauben besiegen können. So sieht die Welt aus.«
    »So sah sie auch zu meiner Zeit aus«, sagte St.Clair. »Trotzdem werde ich immer zweifeln.«
    »Das überlasse ich dir, St.Clair. Für mich ist wichtig, daß deine Seele, die du dem Teufel verkauft hast, nicht überlebt, und ich werde alles unternehmen, um dies in die Wege zu leiten. Ich habe das Kreuz, das du ablehnst, und ich scheue mich nicht, es dir zu
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