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0914 - Der Fluch der Sinclairs

0914 - Der Fluch der Sinclairs

Titel: 0914 - Der Fluch der Sinclairs
Autoren: Jason Dark
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bin es, Mrs. Sinclair.«
    »McDuff - gut.«
    »Wo ist der Schlüssel zu der Schrankwand?« McDuff klopfte dagegen.
    »Ich weiß es nicht.« Mary Sinclairs Stimme klang weinerlich. »Ich habe keine Ahnung. Mein Mann hat mich hier eingeschlossen und ist dann verschwunden. Sie müssen eine Möglichkeit finden, um mich hier herauszulassen. Brechen Sie notfalls die Tür auf, Sergeant!«
    »Ich werde es versuchen, Madam.«
    Es war möglich, daß Horace den Schlüssel zum Schrank nicht mitgenommen hatte, und McDuff suchte die Küche danach ab.
    Er fand ihn auch.
    Neben der Spüle blinkte etwas auf dem Fußboden. »Ich habe ihn, Madam. Ich habe den Schlüssel gefunden!«
    »Gut, gut.«
    McDuffs Hände zitterten, als er die Tür der Speisekammer aufschloß. Erst jetzt kam ihm richtig zu Bewußtsein, daß er versagt hatte. Er hatte auf die beiden Sinclairs achtgeben sollen, was ihm nicht gelungen war.
    So stand er mit leeren Händen da, und Horace hatte seinen Plan in die Tat umsetzen können.
    McDuff ließ Mary Sinclair aus ihrem Gefängnis frei, die nach draußen stolperte und sich in die Arme des Mannes warf, wo sie anfing zu weinen. »Um Gottes willen«, schluchzte sie. »Es ist alles so furchtbar. Mein eigener Mann hat mich erst ermorden wollen und nun eingesperrt. Er will mich aus dem Weg haben. Er ist verändert. Er ist kein normaler Mensch mehr.«
    Das konnte McDuff nicht nachvollziehen. Dafür dachte er praktischer und schob die Frau auf einen Stuhl zu, wo er sie hinsetzte.
    »Sie brauchen jetzt einen Schluck, Madam.«
    Mary Sinclair nickte. »Ja, da haben Sie recht. Im Küchenschrank steht eine Flasche Gin.«
    McDuff, der ziemlich bleich im Gesicht aussah, hatte die Flasche schnell gefunden. Er öffnete sie und schenkte sich selbst auch einen Schluck ein: den konnte er jetzt vertragen.
    »So, trinken Sie.«
    Mary nickte. Sie hob das Glas an, schluckte, dann kippte sie den Gin in die Kehle und mußte sich schütteln, weil das Zeug warm geworden war. Auch McDuff hatte sein kleines Glas geleert. Während er es auf den Tisch zurückstellte, setzte er sich hin, nickte der verzweifelten Frau zu und sagte mit leiser Stimme: »Wenn es möglich ist, Mrs. Sinclair, erzählen Sie bitte, was geschah.«
    Sie wartete noch, schaute auf das leere Glas und weinte. »Mein Mann«, sagte sie schließlich, »hat sich sehr verändert.«
    »Wie denn?«
    »Er ist jemand, der töten will, was er liebt.«
    McDuff erschrak. »Sie meinen doch nicht sich selbst damit?«
    »Doch - ja.« Sie nickte. »Er hat es heute mittag versucht. Jetzt hat er mich nur eingesperrt, da bin ich schon froh. Aber ich weiß nicht, was über ihn gekommen ist. Es ist für mich unmöglich, damit zurechtzukommen. Verstehen Sie das?«
    »Ja, irgendwo schon, auch wenn ich es nicht begreifen kann. Ich kenne ihn ja auch einige Jahre und da…«
    »Vergessen Sie alles, Sergeant. Vergessen Sie, wie Horace gewesen ist. Ich habe ihm zugehört, als ich in meinem Versteck hockte. Ich hörte auch, wie er das Haus verlassen hat. Er ist gegangen. Er hat alles hinter sich gelassen. Mir kam es vor, als hätte er dieses Haus für immer verlassen. Das ist für mich einfach nicht zu fassen, nach all den Jahren.«
    McDuff nickte ebenfalls. »Verstehe«, erwiderte er. »Ich verstehe es sehr gut. Er hat sich verändert. Er hat alles aufgegeben, was ihm einmal etwas wert gewesen ist. Aber wie geht es jetzt weiter? Was sollen wir denn tun?«
    »Sie müssen ihn finden.«
    »Ich?« Zweifel überschatteten McDuffs Gesicht. »Ich weiß nicht, wo er hingelaufen ist.«
    »Dann müssen wir eben eine Suchaktion starten?«
    »Schön und gut, Madam. Nur - womit? Ich habe die Leute nicht zur Verfügung. Es ist später Abend. Wir können nichts tun, gar nichts. Es läuft alles quer. Hier hat uns das Schicksal einen Streich gespielt. Ich könnte ihn allein suchen gehen, aber es ist finster. Ich wüßte nicht, wo ich mit der Suche beginnen sollte. Vielleicht im Wald. Horace hält sich gern dort auf und kennt sich dort auch aus.«
    »Das weiß ich«, flüsterte Mary Sinclair. »Es ist auch nur ein verzweifelter Versuch gewesen, etwas in die Wege zu leiten.« Sie schaute ins Leere. »Schlimm ist nicht nur, daß mein Mann verschwunden ist. Ich fühle mich so schrecklich hilflos. Er ist seinen eigenen Weg gegangen, aber nicht aus Überzeugung, das weiß ich selbst, Sergeant. Man hat ihn beeinflußt!«
    »Das vermute ich auch.«
    Mary richtete ihren Blick auf den Mann. »Denken Sie noch mehr oder
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