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0912 - Die Truppe der Berserker

Titel: 0912 - Die Truppe der Berserker
Autoren: Unbekannt
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langsam, aber sicher in neue Erregung hinein steigerte. Die Symptome waren unverkennbar, sie zeigten, daß Jako auf dem Weg in eine neue Krise war.
    „Du sagst, daß man mit dem distanzlosen Schritt andere Welten erreichen kann", fuhr Jako mit erregter Stimme fort. „Auch die Welt unserer Feinde?"
    „Du mußt unterscheiden zwischen deinen Feinden und den Feinden Boyt Margors", versuchte Baya einzulenken. Aber Jako schien ihr gar nicht zuzuhören. Er packte sie plötzlich an den Oberarmen und hielt sie mit eiserner Kraft fest.
    „Boyt ist der Totemträger!" Jako schrie es. „Seine Feinde sind die Feinde der Tanzenden Jungfrau! Wir haben alle einen gemeinsamen Feind. Und du, Halbjährige? Bist du eine Jüngerin des Totemträgers?"
    „Ich habe keine Feinde", sagte Baya so ruhig wie nur möglich. „Du bist mein Freund, Jako. Wir beide sind Freunde. Wir sind hier im Niemandsland!"
    „Aber nur einen distanzlosen Schritt von den Feinden entfernt!" schrie Jako und schleuderte Baya von sich, daß sie quer durch den Raum flog und gegen die Wand prallte. Der Aufschlag war so hart, daß sie fast das Bewußtsein verlor.
    Wie durch einen Schleier sah sie, daß Jako sein Lager verlassen hatte und breitbeinig, mit einem gehetzten Ausdruck im Gesicht, dastand.
    Da ging die Tür auf -und Doc Pontak kam in Begleitung zweier Paratender herein. Sie zogen ihre Paralysatoren. Jako stürzte ungeachtet der drohenden Waffen auf sie zu.
    Doch plötzlich prallte er zurück, als sei er gegen eine unsichtbare Wand gerannt.
    Baya wandte den Kopf und sah Boyt Margor. Er hielt mit einer Hand sein Amulett hoch, die andere, lässig an seiner Seite baumelnd, hielt das Auge. Mit den Ellenbogen stieß er die beiden Paratender beiseite und kam auf Jako zu.
    Der Tempester bekam einen verklärten Blick. Ein Zittern durchlief seinen angespannten Körper.
    „Ich weiß, was in dir vorgeht, Jako", sagte Boyt Margor milde. „Ich werde dir Erleichterung verschaffen.
    Unterdrücke deinen Trieb und spare deine Kraft für unsere gemeinsamen Feinde. Nicht mehr lange, und du darfst kämpfen."
    Jako stand mit verzerrtem Gesicht da, nur die Augen hatten den verklärten Blick beibehalten und ließen nicht von Boyts Amulett ab.
    „Folge mir, Jako, wir gehen in den Kampf!"
    Rückwärtsgehend steuerte Boyt auf die Tür zu, und der Tempester folgte ihm wie hypnotisiert.
    Baya dachte schon, daß Boyt sie vergessen hätte. Aber da sagte er in ihre Richtung: „Deine Neugierde wird dir noch einmal zum Verhängnis werden, Baya. Das nächste Mal komme ich vielleicht zu spät, um dich vor einem tollwütigen Tempester zu schützen. Und jetzt schere dich auf dein Zimmer."
    Baya wartete, bis Boyt mit Jako den Schlafsaal verlassen hatte, dann huschte sie in den Korridor hinaus und lief in Richtung des Antigravlifts davon. Doch im nächsten Quergang hielt sie an. Sie wollte unbedingt erfahren, was weiter geschah.
    Sie wußte, daß Boyt zwei großangelegte Coups plante. Der eine bestand darin, die gesamte LFT-Regierung der Erde in diese Großklause zu entführen. Über den zweiten Coup hatte sie lediglich in Erfahrung gebracht, daß er gegen ein loowerisches Objekt gerichtet war. Es schien, daß Boyts Vorbereitungen ziemlich weit gediehen waren, wenn er nun die unter dem Druck angestauter Aggressionen stehenden Tempester-Tender vergatterte.
    Baya hörte Schritte im Korridor und das Geräusch sich öffnender Türen. Als sie einen Blick riskierte, stellte sie fest, daß die Türen der sieben belegten Einzelzellen offen standen.
    „Befreit die Tempester von den Fesselfeldern", hörte sie Boyt befehlen.
    „Was hast du vor, Boyt?" erkundigte sich Doc Pontak unbehaglich. „Wenn wir die Tempester freilassen, werden sie übereinander herfallen und..."
    „Mein Amulett wird sie lange genug in Schach halten, bis ich mit ihnen den Einsatzort auf Terra erreicht habe", unterbrach Margor den Mediziner.
    Obwohl auch Doc Pontak ein margorhöriger Paratender war, wagte er einen weiteren Einwand: „Du willst die Tempester in diesem Zustand in den Einsatz schicken, Boyt? Das wäre zu riskant. Sie können sich selbst nicht mehr unter Kontrolle halten und sind nicht in der Lage, dir zu gehorchen. Was du auch vorhast, Boyt, dieses Unternehmen muß zum Scheitern verurteilt sein!"
    „Für dieses Unternehmen sind die Tempester-Tender in der genau richtigen Stimmung", erwiderte Boyt.
    Baya riskierte wieder einen Blick und sah, wie die Tempester, Traumwandlern gleich, aus ihren Einzelzellen auf
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