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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah
Autoren: Larry Brent
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mit ausstatten«, rief Sir Howard, als sie in den Hof
ritten und er vom Pferd sprang. Bei Wein und netten Gesprächen sollte der Tag
ausklingen.
    Einige Gäste
wollten an diesem Nachmittag noch abreisen, andere noch einen oder auch zwei
Tage bleiben.
    Manor-Castle
war wegen seiner Gastfreundlichkeit bekannt. Howard hatte seinen Gästen
freigestellt, auch eine ganze Woche zu bleiben, denn so lange wollte er
Hochzeit feiern. Seine Gäste sollten sich bei Musik, Tanz und der Darbietung
eines durch die Lande ziehenden Zirkus, den er für den Abend verpflichtet
hatte, amüsieren.
    Die
zurückkehrenden Männer wurden von den Damen erwartet.
    Nur Lady
Isabelle fehlte beim Empfang.
    Sir Howard
blickte finster.
    Mary Luisa
Snowborn, die Amme der beiden Jungen, die auch mit auf der Jagd waren, zog den
Herrn zur Seite. »Lady Isabelle hat sich zur Ruhe zurückgezogen, Sir Howard«,
flüsterte sie. Sie hatte große, etwas hervortretende Basedowaugen und ein
breites, blasses Gesicht. Ihre Augen leuchteten schwarz wie Kohlen. »Sie hat
sich nicht wohlgefühlt.«
    »Isabelle ist
krank?«
    »Ich glaube,
es war etwas zuviel für sie. Sie ist eine zarte Person, Sir Howard.«
    Der
Schloßherr nickte. »Ich will nach ihr sehen.«
    Die Gäste
waren beschäftigt und unterhielten sich. Die Amme kümmerte sich um seine Söhne
– einer war vierzehn, der andere zwölf. Der jüngere, Henry, hatte viel
Ähnlichkeit mit seiner Mutter. Er war ein ruhiges, in sich gekehrtes Kind.
    Mary Luisa
Snowborn führte die beiden Knaben auf ihre Zimmer und entfernte sich von der
lärmenden und Witze erzählenden Gesellschaft.
    Sir Howard
eilte in den Südtrakt des Schlosses. Hier auf der Sonnenseite hatte Lady
Isabelle ihre Lieblingszimmer. Howard Manor hatte erfahren, daß seine Frau sich
in den Ruheraum zurückgezogen hatte.
    Als er vor
der betreffenden Tür stand, war dahinter alles still. Vorsichtig drückte er sie
auf. Dämmerlicht herrschte im Zimmer, im Kamin brannten ein paar Scheite. Die
schweren Vorhänge waren zugezogen, und das Licht drang nur schwach durch das
Gewebe.
    In der Ecke
neben dem Fenster stand ein breites Bett. Eine Seite der Wand wurde von einem
mannsgroßen Wandbild eingenommen, das eine romantische Flußlandschaft mit
Fischern zeigte und Frauen, die am Ufer ihre Wäsche wuschen.
    Isabelle lag
auf dem Bett – mit einer Spitzendecke zugedeckt. Sie schlief.
    Auf
Zehenspitzen schlich Sir Howard näher, und ein stilles Lächeln stahl sich auf
seine kräftigen Lippen. Minutenlang stand er neben dem Bett und blickte auf das
stille, blasse Gesicht mit den edlen Zügen und den sinnlichen Lippen, die
leicht geöffnet waren.
    Plötzlich
stutzte Sir Howard.
    »Isabelle?«
fragte er wispernd.
    Er beugte
sich über sie und verspürte einen Stich in der Herzgegend. Mit der Hand
berührte er ihre Stirn. Sie war eiskalt!
    »Isabelle!«
kam es wie ein Schrei über seine Lippen. Howard Manor sah, daß seine Frau nicht
mehr atmete! Er war wie erstarrt.
    Dann riß er
die Spitzendecke von ihrem Busen.
    Isabelle lag
in einer großen Blutlache.
    Unterhalb des
Herzens seiner frischvermählten Frau steckte tief ein Messer.
    Sein
Jagdmesser!
     
    ●
     
    Schreiend
lief er davon.
    Die
Schloßbediensteten und Gäste erfuhren von dem schrecklichen, unheimlichen
Geschehen.
    Wie ein
Lauffeuer verbreitete sich die Todesnachricht. Das Grauen packte die Gäste.
    Hier ging es
nicht mit rechten Dingen zu!
    Mißtrauisch
beobachtete und musterte man den Schloßherrn.
    Es war sein
Jagdmesser gewesen, mit dem die Gattin ermordet worden war!
    Seltsame
Gedanken kamen auf.
    Viele Gäste
reisten unverzüglich ab, Howard Manor konnte und wollte sie nicht halten.
    Selbst die,
die glaubten, daß er nichts mit dem Tod von Lady Isabelle zu tun hatte,
fürchteten ihn.
    Es spukte auf
Manor-Castle. Der Teufel hatte Einzug gehalten. Die Mächte, denen die erste
Lady des Schlosses gehuldigt hatte, forderten ihren Tribut.
    Howard Manor
konnte seine Freunde und Verwandten nicht zurückhalten. Beinahe fluchtartig
verließen sie ihn.
    Als der Abend
hereinbrach, gab es keinen Gast mehr auf Manor-Castle. Niemand hatte die Nacht
in dem Gespensterschloß verbringen wollen, wo die zweite Frau des Schloßherrn
schon einen Tag nach der Verehelichung ermordet worden war.
    Howard Manor
zermarterte sich das Gehirn. Wie hatte das passieren können? Wer hatte die
Stirn besessen, ihm sein Jagdmesser zu stehlen, um damit die Gattin zu töten?
    Jeder Gast,
der sich während Howard Manors Abwesenheit
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