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0908 - Höllenbrut

0908 - Höllenbrut

Titel: 0908 - Höllenbrut
Autoren: Jessica Schmitz
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negativ auffiel.
    Und zum anderen Zamorra. Er ließ Nicole gewähren und unterstützte sie moralisch in ihrer Planung. Aber er hatte ihr von Anfang an klargemacht, dass er sich bis auf seine Anwesenheit nicht an der Party beteiligen würde.
    Seine Gefährtin ließ ihn gewähren und so war Professor Zamorra der planungswütigen Meute aus dem Weg gegangen und hatte die Zeit endlich zum Erkunden des Kellers des Châteaus genutzt.
    ***
    Doch jetzt konnte der Dämonenjäger seinem Schicksal nicht mehr entkommen. Heute Abend würde er als weltgewandter Professor ganz Gastgeber sein, beeindruckend und charmant neben Nicole auftreten, nett mit den Gästen plaudern und für aller Wohl sorgen - eben ganz der Schlossherr, der er ja genaugenommen auch war.
    Zamorra öffnete einen weiteren Knopf an seinem dunkelroten Hemd.
    »Chérie, was hast du? Du siehst ja grimmig drein…« Nicole, Verursacherin dieses Riesenereignisses, steckte ihren Kopf aus dem gemeinsamen Ankleidezimmer und betrachtete ihren Geliebten mit kritischem Blick.
    »So kannst du unsere Gäste aber nicht begrüßen. Wir haben uns so viel Mühe gemacht, die ganze Arbeit, und dann steht der Hausherr mit einem Gesicht in der Tür, als würde er seine eigene Henkersmahlzeit geben. Hast du etwa keine Lust auf die Fete heute Abend?« Sie runzelte die Stirn und ging mit wiegenden Schritten auf ihn zu.
    Nicole hatte sich nach den unermüdlichen Vorbereitungen des Tages ausgiebig geduscht und sich bereits vor einer halben Stunde auf der Suche nach einem perfekten Outfit in den Tiefen ihres Kleiderzimmers vergraben.
    Offensichtlich hatte sie es noch nicht gefunden. Nur ihr Haar waren fertig zurecht gemacht: schulterlang und pflaumenlila umschmeichelte es ihr exquisites Gesicht und betonte ihre makellose Haut.
    Zamorra war erneut von seiner Gefährtin beeindruckt. »Du siehst traumhaft aus«, entfuhr es ihm.
    Nicole lachte, blieb vor ihm stehen und sah ihn von unten verführerisch an. »Danke, Chef, aber - ich habe doch noch gar nichts an.«
    »Was du nicht sagst? Das ist mir gar nicht aufgefallen.« Zamorra zog sie an sich und vergrub seine Gesicht an ihrem Hals. »Hm, und du riechst gut.«
    Nicole schmiegte sich an ihn und schmunzelte. »Ach, Chérie. Gleich kommen die Gäste und ich hab nichts anzuziehen. Du weißt doch, wie sehr ich es hasse, unvorbereitet zu sein.«
    »Schade. Für mich bist du so am schönsten.«
    »Ich weiß. Und ab morgen hast du wieder deine Ruhe und ich bin dann ganz dein, Chef.« Sie versetze ihm einen Klaps auf die Brust und löste sich von ihm.
    »Aber jetzt muss ich was zum Anziehen in diesem…« Sie machte eine vage Geste in Richtung Kleiderzimmer. »… Gewühl finden.« Sie seufzte, drehte sich um und verschwand durch die Tür zu besagtem Gewühl.
    »Ruhe, das wäre zu schön um wahr zu sein«, murmelte Zamorra leise und sah ihr versunken hinterher.
    »Hast du heute eigentlich etwas Interessantes in den Katakomben von Montagne entdeckt?« rief Nicole, als sie im Ankleidezimmer verschwunden war.
    Zamorra schreckte aus seinen Gedanken hoch.
    »Ich glaube nicht«, sagte er laut.
    »Du glaubst ?« Nicole erschien kurz im Türrahmen, sah ihn fragend an und verschwand wieder.
    »Ich war im östlichen Teil des Kellers.« Zamorra stutzte kurz. »Rein theoretisch müsste es der östliche Teil gewesen sein. Ich sollte wohl wirklich beim nächsten Mal einen Kompass mitnehmen, bis wir eine anständige Karte von den Gängen haben.«
    Nicole lachte hell. »Eine Karte vom Keller, die braucht auch nicht jeder. Ich denke das nächste Mal daran, Chérie«, versprach sie ihm. »Also, hier im Schrank könnte ich auch eine gebrauchen. Was hast du denn nun gefunden?«
    Zamorra hob das dreckige Jackett vom Boden auf, das er nach seiner Rückkehr von seiner Probe-Expedition neben dem Bett hatte fallen lassen.
    »Ein Kästchen mit einem Schlüssel.«
    Wieder erschien Nicole im Türrahmen und sah ihn fragend an. »Wie bitte?«
    »Ein Kästchen mit einem Schlüssel. Du hast schon richtig gehört.« Er kramte in der Aufsatztasche des Jacketts, holte seinen Dhyarra heraus und legte ihn auf das Bett. Den mächtigen Sternenstein, der die bildhaften Vorstellungen eines Para-Begabten in Realität umsetzen konnte, hatte Professor Zamorra bei seinen Erkundungen für alle Fälle dabei gehabt - bei der wechselvollen Geschichte von Château Montagne hatte er lieber auf alles gefasst sein wollen. Dann griff er wieder in die Tasche, zog ein handtellergroßes flaches Kästchen
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