Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0908 - Aura des Friedens

Titel: 0908 - Aura des Friedens
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihm immer, wenn er vor einem größeren Auditorium reden sollte. Die Aufgabe, die Demeter und er sich selbst gestellt hatten, erschien ihm plötzlich undurchführbar.
    Er sah Demeter an, die ihm ermunternd zulächelte.
    Er begann zu sprechen, holprig und umständlich, wie es ihm erschien. Im Saal jedoch rührte sich niemand, die Wynger hingen an seinen Lippen. Er sagte ihnen, daß das Alles-Rad von ihnen erwarte, daß sie ihr Schicksal in die eigenen Hände nahmen. Aus diesem Grunde würden die Berufung und der Gang über das Rad abgeschafft. Er sprach über die verbotenen Zonen und über eine friedliche Zukunft. Dabei wies er darauf hin, daß die Terraner mit ihren beiden Fernflugeinheiten in friedlicher Absicht gekommen waren.
    Als er geendet hatte saßen die Wynger in der Halle noch immer regungslos da.
    „Du hast sie beeindruckt", sagte Demeter leise. „Sie würden für dich alles tun. Begreifst du, welche Macht du über sie haben könntest?"
    „Sei still!" zischte er. „Es ist nicht richtig, was du sagst."
    Sie lächelte.
    „Unvorstellbar, was geschehen würde, wenn an deiner Stelle ein skrupelloser Mann säße."
    Er lehnte sich zurück. Seine Ansprache war aufgezeichnet und gleichzeitig auf allen anderen Monden als Bildprogramm gesendet worden. Bald würden die Wynger auf Welten außerhalb des Torgnisch-Systems diese Bilder sehen und Plondfairs Worte hören.
    Karsell stand auf und klemmte sich den Helm unter den Arm, eine kleine, Mitleid erweckende Figur, die ihre Persönlichkeit nur an Bord eines Raumschiffs entfalten konnte. Er räusperte sich und drückte Plondfair die Hand. Demeter warf er nur einen scheuen Blick zu, dann ging er vom Podium.
    Penjaman starrte noch immer in den Saal, der sich allmählich leerte.
    „Ich hoffe", sagte er leise, „daß ihr wißt, was ihr da tut. Ihr zerschlagt eine jahrtausendealte Kultur."
    „Aber nicht, ohne dafür etwas Besseres zu bringen!" rief der Lufke hitzig.
    „Jeder glaubt, daß seine neuen’ Ideen besser sind als die alten", sagte Penjaman resignierend.
    „Wir sind die Botschafter des Alles-Rads!" erinnerte ihn Plondfair. „Das ist ein erheblicher Unterschied."
    Penjaman schaute sich um, um sich zu vergewissern, daß niemand in der Nähe war, der ihnen, zuhören konnte.
    „Glaubt ihr an das Alles-Rad?"
    „Was soll diese Frage?" erkundigte sich Demeter betroffen.
    Der Kryn sah sie abschätzend an.
    „Ich weiß nicht, wer oder was das, Alles-Rad ist, aber bestimmt ist e§ nicht Jene Macht, als die es uns im Mythos präsentiert wird."
    „Du bist ein Ungläubiger!" stieß Plondfair hervor.
    „Ich bin ein Realist, der lange nachgedacht hat."
    Plondfair unterdrückte eine Antwort. Er glaubte, Penjaman durchschauen zu können. Dieser Kryn war ein gerissener Intellektueller. Entweder wollte er sich bei Demeter und Plondfair einschmeicheln, oder er versuchte, ihnen eine Falle zu stellen.
    „Wir müssen - jetzt aufs Dach", machte der Lufke dem Gespräch ein Ende.
    Sie schlossen sich Blußtur an, der unterhalb des Podiums auf sie wartete.
    „Vielleicht", sagte Demeter nachdenklich, „wird dies unser letzter gemeinsamer Auftritt."
    Er sah sie bestürzt an..
    „Wie-meinst du das?" .
    Sie gab keine Antwort, aber in Plondfair stieg eine dumpfe Ahnung auf, daß eine Trennung zwischen Demeter und ihm bevorstand. Er konnte jetzt seinen Gefühlen keinen freien Lauf lassen, denn als Botschafter des Alles-Rads durfte er keine-Verzweiflung zeigen. Der Gedanke jedoch; daß er diese Frau verlieren könnte, bereitete ihm seelische Qualen.
     
    3.
     
    Es war nicht einfach tapfer zu sein.
    Es war nicht einfach, Lichtjahre von der eigenen Heimatwelt entfernt, an Bord eines fremden Raumschiffs, die Haltung einer Königin zu bewahren.
    Dorania lag reglos in dem ihr zugewiesenen Raum und wartete, daß das Beiboot sein Ziel erreichte. Sie fieberte dem Augenblick entgegen, da sie mit ihren Artgenossen an Bord der PAN-TRAU-RA zusammentreffen würde. Sie wußte, daß der weitaus schwierigste Teil der übernommenen Aufgabe noch vor ihr lag. Sie wußte nicht, ob sie die Autorität einer alten Königin besaß, es war fraglich, ob ihre Aura mit der der Bruilldana verglichen werden konnte. Sie gestand sich ein, daß sie sich vor der bevorstehenden Begegnung fürchtete. Aber das würde sie niemals zugeben oder zeigen.
    Nach.allem, was sie von den Menschen gehört hatte, waren die Ansken an Bord des Sporenschiffs eroberungssüchtig und bösartig. Mit den Ansken von Datmyr-Urgan hatten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher