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0905 - Sendboten des Alles-Rads

Titel: 0905 - Sendboten des Alles-Rads
Autoren: Unbekannt
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blieben. Er war entschlossen, die Öffentlichkeit simultan galaxisweit zu unterrichten.
    Dabei durfte es keine Panne geben. Deshalb mußte jeder einzelne Schritt genau vorbereitet werden, und keine der Gegenreaktionen von Plondfair und Demeter durfte Erfolg haben.
    „Wir hätten schon viel früher etwas unternehmen müssen", sagte Venres. „Die Zeichen standen überall auf Sturm, aber wir haben es nicht bemerkt, und wo wir es bemerkten, da haben wir die Zeichen nicht richtig gewertet.
    Hoffentlich ist es jetzt nicht schon zu spät."
    „Noch etwa zwei Stunden bis zur Landung", meldete Kaptetar. „Wir sollten mit der ersten Aktion beginnen."
    „Einverstanden", erwiderte Venres. „Alle Sender schalten auf Sonderprogramm um und bringen erste Informationen über Plondfair und seine Begleiterin. Die Öffentlichkeit muß aufgeklärt werden. Wenn das Boot landet, sollen Hunderttausende am Raumhafen sein. Sie sollen hören, was die beiden zu verkünden haben."
    Kaptetar nahm einige Schaltungen vor und gab den Befehl von Venres an die Sendezentralen weiter. Die Bilder auf den Monitorschirmen vor ihm wechselten. Das Gesicht eines alten Kryn erschien, der in der Öffentlichkeit besonders beliebt war, weil er wie kein anderer die Sprache des Volkes beherrschte.
    „Etwas Ungeheuerliches ist geschehen", begann er. „Zum ersten Mal in der Geschichte der wyngerischen Völkerstämme hat es jemand gewagt, sich gegen das Alles-Rad zu erheben. Die Verräter des AllesRads scheuen sich nicht, in aller Öffentlichkeit anzukündigen, daß sie sich auf dem Anflug nach Starscho befinden und hier landen werden. Ihre Namen sind Plondfair und Demeter ..."
    Kaptetar drehte den Ton ab. Er kannte den Inhalt der Rede, da er zu der Kommission gehört hatte, die sie verfaßt hatte. Er war zufrieden.
    „Alles läuft wie geplant", sagte er.
    Venres blickte ihn düster und durchaus nicht mehr so selbstsicher wie noch vor wenigen Sekunden an.
    „Ja, alles läuft wie geplant", bestätigte er, und Kaptetar hörte ihm an, daß er voller Zweifel war. „Und dennoch befürchte ich, daß wir nicht den Erfolg haben, den wir erhoffen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Plondfair und Demeter blind in die Falle laufen, die wir für sie aufgestellt haben. Sie werden sich Gedanken darüber machen, was geschieht, wenn sie das Boot verlassen."
    „Wir haben alle Möglichkeiten durchgespielt", entgegnete Kaptetar.
    „Alle Möglichkeiten, die wir uns vorstellen können", verbesserte Venres. „Vielleicht gibt es aber noch welche, die weit über das hinausgehen, was uns in den Kopf will?"
    Er blickte gedankenverloren auf die Monitorschirme. Kaptetar stellte beunruhigt fest, daß seine Stirn mit Schweiß bedeckt war. Nie zuvor hatte er Venres so erlebt.
    Bisher hatte er Plondfair und Demeter als gefährliche Narren angesehen, denen man in jeder Hinsicht gewachsen war, die man aber dennoch mit einiger Vorsicht zu behandeln hatte, damit sie keinen Schaden anrichteten.
    Jetzt begann er, sie zu hassen, und er begriff, daß Venres die beiden Verräter gewiß nicht als Narren einstufte.
     
    *
     
    Plondfair ließ die Offiziere nicht aus den Augen, die das Beiboot flogen. Er wäre ohne weiteres in der Lage gewesen, das Schiff selbst zu dirigieren, hielt es aber für richtiger, diese Arbeit der Besatzung zu überlassen.
    Ihm wäre es lieber gewesen, wenn Courselar ihm ein weniger großes Beiboot gegeben hätte. Der Kommandant war jedoch der Ansicht gewesen, daß Sendboten des Alles-Rads in einem angemessenen Rahmen auftreten mußten. Die Besatzung hatte den strikten Befehl, Plondfair und Demeter ohne jede Behinderung nach Starscho zu bringen und auch dort jeden ihrer Befehle zu befolgen, ganz gleich, was geschah.
    Demeter stand in der Nähe des Überraum-Sensibilisators. Sie blickte ihn immer wieder an. Sie kannte Plondfair mittlerweile zur Genüge und wußte auch über seine besonderen Fähigkeiten Bescheid. Sie spürte, daß er unruhig war.
    Fraglos sah er Gefahren auf sie zukommen. Konnte er aber auch schon beurteilen, wie groß diese Gefahren waren?
    Einer der Offiziere wandte sich zu Plondfair und Demeter um.
    „Ein Gespräch für Sie von Starscho", sagte er.
    Der Berufene ging zu ihm und setzte sich neben ihn in einen freien Sessel. Er drückte eine Taste, und das Symbol der Kryn von Starscho verschwand vom Bildschirm und machte einem alten Gesicht Platz.
    „Sie sind Plondfair, der Berufene", sagte der Kryn mit hallender Stimme. Plondfair merkte, daß
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