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0901 - Aibons Hexenfalle

0901 - Aibons Hexenfalle

Titel: 0901 - Aibons Hexenfalle
Autoren: Jason Dark
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ein Versteck in der Nähe gab, in das sich derartige Wesen zurückziehen konnten.
    Zwischen den Häusern war kein Platz, aber um sie herum existierten noch Grünflächen. Da gab es dann auch ein freies Gelände, das unter dem Netz der Dunkelheit lag und jedem Wesen Deckung bot.
    Ich war bis zum Gehsteig vorgegangen. Der Wagen stand in meinem Rücken.
    Auch Brian hielt sich noch dort auf. Er kam zu mir. »Es hat wohl keinen Sinn, dich nach einer Erklärung zu fragen, John.«
    »Richtig.«
    »Aber du hast das gesehen, was auch ich sah.«
    »Sicher.«
    »Ich habe dich geholt. Irgendwo bin ich froh, daß es zu dieser Begegnung gekommen ist.«
    »Warum?«
    »Da hältst du mich wenigstens nicht für einen Spinner.«
    »Das habe ich nie getan. Sonst wäre ich nicht gekommen.«
    »Danke. Wie gehen wir vor? Was müssen wir tun?«
    Ich hob die Schultern. »Einfach wird es nicht werden. Wir haben den Faden gesehen, ich berührte ihn mit dem Kreuz, und plötzlich ist er verschwunden. Er war einfach weg, er hat sich zurückgezogen, als hätte er Furcht davor.«
    »Was sagt dir das?«
    »Daß wir es hier mit einer fremden Macht oder Magie zu tun haben.«
    »Akzeptiert. Diese Magie kann durch dein Kreuz vernichtet werden, nehme ich an.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Wäre es so gewesen, wie du denkst, dann hätte sich der Faden nicht zurückgezogen, dann wäre er vernichtet worden. Für mich war er nur irritiert, weil sich plötzlich eine Gegenkraft aufgebaut hat, mit der er nicht gerechnet hatte. Er wird die Botschaft wohl weitergeben und…«
    »Bitte, was sagst du?« Brian stellte sich vor mich und schaute mich aus großen Augen an. »Weitergeben? An wen denn weitergeben, verdammt noch mal!«
    »An ein Zentrum. An seinen Chef - wie auch immer. Ich sage es bewußt simpel. Wir wissen beide nicht, Brian, was dahintersteckt. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, daß hier plötzlich ein Faden wie aus dem Nichts erscheint, sich quer über die Straße spannt, um letztendlich blitzartig zu verschwinden. Der Faden war nur ein Tester. Er war jemand, der geschickt worden ist, um die Lage zu sondieren. Es muß in dieser Gegend ein Zentrum geben.«
    »In dem die Spinne hockt?«
    »So ähnlich.«
    Britton nickte. »Schau dir die Häuser an, John. Ich weiß nicht, wie viele es sind- Man hat hier mehrere Komplexe gebaut, immer sechs bis zehn Häuser stehen zusammen. Dahinter befindet sich freies Feld, das hoffentlich kein Bauland mehr wird. Was immer uns da entgegengekommen ist, auf dem Feld hat es Platz genug, sich zu verstecken. Und bei der Dunkelheit besonders. Wir sehen im Moment alt aus.«
    »Du willst doch keinen Rückzieher machen?«
    »Das nicht.«
    »Rück schon raus mit der Sprache!«
    »Wir werden versuchen, das Zentrum zu finden. Ich gehe davon aus, daß es sich hier irgendwo zwischen oder sogar in den Häusern befindet.«
    Britton lachte leise. »Und du glaubst, daß die Menschen nichts bemerkt haben?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Es hat drei Vermißte oder Tote gegeben.«
    »Hier?«
    »Nein, verteilt.«
    »Eben, und ihr habt aus guten Gründen die Öffentlichkeit nicht informiert, Brian. Das kann für uns von Vorteil sein. Außerdem haben wir Glück gehabt, daß wir uns gerade diese Gegend ausgesucht haben. Hier können wir etwas bewirken.«
    Brian Britton dachte nach, dann nickte er. »Du gehst also davon aus, daß die andere Seite schon Bescheid weiß?«
    »Immer.«
    »Sie wird mit härteren Bandagen kämpfen.«
    »Hauptsache, sie zeigt sich.«
    »Toll gedacht. Dann fahre ich mal den Wagen zur Seite. Er stört wahrscheinlich.«
    »Darum wollte ich dich gerade bitten.«
    Der Kollege ging zu seinem Ford und stieg ein. Er ließ den Motor an, fuhr einen Bogen und stellte den Wagen ab.
    Als er wieder bei mir war, hatte er sich die Frage schon zurechtgelegt.
    »Du weißt schon, wo du hinwillst?«
    »Und ob. Ich habe mir die Richtung gemerkt, in die der verdammte Faden verschwunden ist.« Bei diesen Worten deutete ich nach vorn, und Brian folgte meinem Zeigefinger mit erstauntem Blick.
    »Verdammt, da befinden sich nur Wohnhäuser.«
    »Ich weiß.«
    Er zischte durch die Zähne. »Und du meinst, daß wir das Grauen dort finden?«
    »Versuchen können wir es.«
    »Okay, du bist der Chef, aber einen Rat darf ich dir doch geben - oder?«
    »Immer!«
    »Achte nicht nur auf deine Füße allein, sondern hier und da auch auf Spinnfäden.«
    »Das werde ich machen, Brian…«
    ***
    Im Flur saß er wie ein Häufchen Elend,
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