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0900 - LAIRE

Titel: 0900 - LAIRE
Autoren: Unbekannt
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bleiben, der Druck seiner Persönlichkeit würde auf diesem Schiff lasten, bis es eines Tages zerfiel - die GOLSERZUR war ein Ranz-Schiff.
    Brozon Halv schloß sieh Vahrden Ol an, der jetzt die Zentrale verließ. Ol war ein sehmächtiger Loower mit einem trainierten Gedächtnis, das ihm erlaubte, bei Bedarf Daten hervorzusprudeln wie eine Rechenanlage.
    „Hast du Angst?" fragte Vahrden Ol.
    Halv blickte in den langen Korridor hinein, der sich zum Ende hin zu verengen schien.
    Ein Gefühl, als müßte er jeden Augenblick ersticken, machte sich in ihm breit.
    „Panische Angst", gab er zu.
    Ol nickte zustimmend und sagte: „Eigentlich ist es bedauerlich, daß wir nicht mehr voneinander wissen, du, die fünf anderen und ich. Wir haben uns nie richtig kennen gelernt, obwohl wir während des gesamten Fluges häufig zusammen waren."
    „Es war einfach keine Zeit dazu", meinte der Waffenschmied. „Die Ausbildung ließ uns keine Gelegenheit dazu."
    „Wie leben die Loower in Schwarmstart?" fragte Ol.
    „Nicht anders als alle anderen", erwiderte Halv. „Was macht das für einen Unterschied, ob man dort lebt, wo der Sehwarm seine lange Reise begonnen hat oder in einem Gebiet, wo er später einmal vorbeigekommen ist? Bei uns ist alles etwas ruhiger und älter, das ist alles."
    „Ich stamme von Loowern ab, die den Sehwarm auf der ersten Etappe seines Fluges begleiteten", Sagte Ol verträumt. „Später gaben meine Vorfahren ihre Stellung an jene Wesen ab, die von den Mächtigen als Wächter des Schwarmes ausgewählt worden waren."
    „Wie viel Sehwärme mag es geben?" überlegte der Waffenschmied.
    „Niemand weiß das! Aber es sieht so aus, als sollten die Sporenschiffe bald wieder aufbrechen. Dann wird auch ein neuer Sehwarm geschaffen werden."
    „Wer wirst du sein?" erkundigte sich Halv.
    „Lorvorc", erwiderte Ol. „Und du?"
    „Ich werde Bardioc sein", antwortete Halv.
    „Ob der Roboter darauf hereinfällt?"
    „Ich weiß nicht", gab Halv zurück. „Wenn wir den Informationen, die der konische Tork unseren Scouts geliefert hat, trauen können, kennt der Roboter nur die Namen die sieben Mächtigen, die bald auf der Ebene ankommen werden.
    Er hat sie niemals zuvor gesehen. Das ist unsere Chance."
    Vor dem Antigravschacht trafen sie mit Sylo Folg zusammen.
    „Hallo!" sagte Ol „Hallo, Murcon!"
    „Laß das!" fuhr Folg ihn an. „Ich mag solche Scherze nicht. Wir sollten unsere Namen beibehalten, solange es nur möglich ist."
    Ol entschuldigte sich.
    Sie glitten mit ausgebreiteten Häuten zum Hangar hinab, wo sie von einer Gruppe aufgeregter Techniker empfangen wurden. Die Techniker befanden sich im Streß und hatten keine Zeit, sich über das Schicksal der sieben Einsatzteilnehmer Gedanken zu machen. Deshalb waren ihre Blicke nicht so inhaltsschwanger wie die der Loower in der Zentrale.
    Durch die offene Schleuse konnte Halv das Beiboot sehen, eine kompakte Masse aus blauem Stahl. Die Panzerungen waren so dick, daß ihre Wülste wie Fettlappen über die offene Luke reichten. Die wenigen Fenster waren so winzig, daß sie wie Einstiche aussahen, die an den Rändern geschwollen waren.
    Wieder vermochte Halv nicht, sich vorzustellen, daß er sich dort aufhalten würde, in einem Zustand, der dem des lebendig Begrabenseins erheblich nahe kam.
    Die Techniker schleppten die Ausrüstung für die sieben Einsatzteilnehmer heran und stapelten sie vor der Einstiegluke des Beiboots auf.
    Vom Eingang auf der anderen Seite des Hangars näherten sich zwei Loower. Es waren Moden Sulk und Kinert Gahn. Sie würden Ariolc und Partoc sein, erinnerte sich Brozon Halv. Die Begrüßung zwischen den Loowern fiel denkbar knapp aus.
    Sie warteten vor dem Beiboot, daß Maner Huhm und der Kommandant erscheinen würden.
    Halv hockte sich auf sein Ausrüstungspaket und versuchte angestrengt, so etwas wie innere Ruhe zu erreichen. Er verpaßte die Ankunft von Maner Huhm, der die Rolle des Mächtigen Ganerc übernehmen sollte. Die Techniker hasteten umher, als wären alle wichtigen Arbeiten am Beiboot in diesem letzten Augenblick zusammengedrängt.
    Schließlich erschien Ranz, ruhig und gelassen, als befände er sich auf einem Inspektionsrundgang durch das Schiff.
    „Von nun an", sagte er zu den sechs anderen, „werdet ihr euch daran gewöhnen müssen, mich Kemoauc zu nennen."
    Er packte sein Ausrüstungsbündel und schleifte es hinter sich her auf die Luke des Beiboots zu. Das gepanzerte Kleinstraumschiff schien etwas von seinem bedrohlichen
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