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0900 - Für Teufel, Gold und Templer

0900 - Für Teufel, Gold und Templer

Titel: 0900 - Für Teufel, Gold und Templer
Autoren: Jason Dark
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Verwechslung kommen können.
    Das war die Lösung!
    »Nein!« hörte ich den Anwalt noch immer schrill schreien. »Das kann nicht sein. Du bist nicht Hector de Valois. Du bist John Sinclair, den man auch Geisterjäger nennt.«
    Ich schaute ihn an und übersah dabei die Waffe in seiner Hand. Der lange Schalldämpfer verfremdete den Revolver. Für einen Moment dachte ich daran, daß er mit dieser Waffe möglicherweise den Trödler in Paris erschossen hatte, aber das war mir jetzt egal. Die Wahrheit mußte ans Tageslicht kommen, und ich würde sie auch nicht zurückhalten.
    »Was ist hier los?« schrie er. »Warum hat dich der Kopf als Hector de Valois angesprochen?«
    »Weil er ihn kannte.«
    »Aber…«
    »Damals, in der Zeit zwischen dem hohen Mittelalter und der jetzigen, da hat ein Templerführer namens Hector de Valois gelebt, und ihn muß der Kopf gekannt haben. Umgekehrt ist es auch so gewesen, wie wir festgestellt haben.«
    »Ich will es nicht glauben!«
    »Es ist mir egal, was Sie glauben. Nehmen Sie es einfach hin und akzeptieren Sie die Wiedergeburt.«
    Sein Blick flackerte. Dacry war völlig von der Rolle. Er wollte nicht mehr mitspielen. »Wieso reden Sie von einer Wiedergeburt? Was hat das zu bedeuten?«
    »Gehen Sie davon aus«, sagte ich mit ruhiger Stimme, »daß ich Sie nicht anlüge.«
    Er lachte bösartig. »Das wäre ja noch schöner. Du lügst mich also nicht an.«
    »So ist es.«
    »Und weiter? Was war mit der Wiedergeburt?«
    »Ich bin einmal Hector de Valois gewesen. Ich habe als Hector de Valois gelebt. Damals, wie ich schon sagte. Und schon zu dieser Zeit befand sich etwas im Besitz des Hector de Valois, das auch ich jetzt noch bei mir trage und das gewissermaßen als Erkennungszeichen für den sprechenden Kopf gewesen ist.«
    »Was ist es?«
    »Ein Kreuz!«
    Der Anwalt mochte wohl keine Kreuze, wie sein bissiger Gesichtsausdruck zeigte. »Das ist alles nicht wahr, das kann nicht wahr sein. Du erzählst mir hier etwas.«
    »Willst du es sehen?«
    Ich bewegte meine Hand, doch sofort ruckte die Waffe hoch, und diesmal wies die Mündung des Schalldämpfers auf meinen Kopf. »Nein, rühr dich nicht.«
    »Dann kann ich den Beweis nicht antreten.«
    »Das wird er für dich übernehmen. Der Kopf soll mir die Wahrheit erzählen.«
    »Ja, ich habe nichts dagegen einzuwenden.«
    »Das kannst du auch nicht, Sinclair!« sagte er mit knirschender Stimme.
    »Nein, das kannst du nicht!«
    »Versuchen Sie es!«
    »Gut, aber du legst dich auf den Boden. Auf den Bauch mit dir, die Hände vorgestreckt.«
    Er wollte mich entwaffnen, wahrscheinlich war er zu nervös, aber in der Bauchlage war ich ebenfalls so gut wie wehrlos. Er würde immer schneller sein als ich, wenn ich versuchte, an die Beretta heranzukommen. Zudem war er ein Mensch, der über Leichen ging, wie er schon einmal in Paris bewiesen hatte. Es würde ihm nichts ausmachen, mir eine Kugel in den Kopf zu schießen, wenn ich wehrlos war.
    Also legte ich mich nieder und streckte mich so aus, wie er es verlangt hatte.
    »Schön, schön!« flüsterte er. »Das ist einfach wunderbar. Ich habe es gern, wenn Bullen vor mir auf dem Bauch liegen.«
    »Geschmackssache!« erwiderte ich und schielte zur Seite. Ich sah nur seine Schuhe, als er ein paar Schritte auf den Kopf zuging.
    Dann redete er mit ihm.
    Ich konnte nicht sehen, ob er die Waffe dabei auf mich gerichtet hielt, mußte aber damit rechnen und hörte seine vor Erregung zitternde Flüsterstimme.
    »Stimmt es, was er gesagt hat? Ist er Hector de Valois?«
    »Ja!«
    Duc Dacry knurrte wie ein Tier. »Das ist doch… Wieso ist er… Stimmt es denn mit der Wiedergeburt?«
    »Er ist de Valois!«
    »Dann kennst du ihn?«
    »Ja.«
    »Sah er so aus wie immer?«
    »Nein.«
    »Aber warum…?«
    »Er hat etwas bei sich.«
    »Das Kreuz?« hechelte der Anwalt.
    »Ja!«
    »Dann stimmt es doch!«
    »Ja!«
    Der Anwalt war geschockt und überrascht. Er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Ich hörte ihn keuchen, dann räusperte er sich die Kehle frei und sprach weiter. »Gut, ich glaube dir jetzt. Er hat das Kreuz, das du von einem Hector de Valois kennst. Jetzt will ich mehr von ihm wissen. War er dein Feind?«
    »Ja!«
    »Wollte er dich vernichten?«
    »Ja!«
    »Dann bist du ein Machwerk des anderes Geistes, dem auch ich mich hingezogen fühle.«
    »Ja!«
    »Baphomet?«
    Diesmal erhielten wir eine andere Antwort. Aus dem Maul strömte ein Lachen, wie es teuflischer und härter nicht sein konnte. Es hallte
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