Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
090 - Die Totenwache

090 - Die Totenwache

Titel: 090 - Die Totenwache
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Unterton in der Stimme:
    „Dorian Hunter ist die Treppe heruntergestürzt…"
    „Was?" riefen Ira, Abi und Yoshi wie aus einem Munde. „Das sagen Sie uns erst jetzt? Ist er verletzt? So reden Sie doch, Miß Pickford! Können wir mit ihm sprechen, oder mußte er ins Krankenhaus eingeliefert werden?"
    Auf einmal erschien Miß Pickfords Benehmen gar nicht mehr so absurd. Wenn man in Betracht zog, daß dämonische Kräfte in die Jugendstilvilla eingedrungen waren und Dorian in seine Schranken gewiesen hatten, dann stand Miß Pickford unter einem schweren Schock. Womöglich war sie selbst Sklavin der bösen Mächte. Doch das ließ sich über diese Entfernung schlecht beurteilen. Sie waren auf Vermutungen angewiesen. .
    Schlagartig erinnerten sie sich an die Auseinandersetzungen zwischen Hermes Trismegistos und der Hexe Hekate. War ihr dämonischer Kampf in die entscheidende Phase getreten? Immerhin hatte sich die geheimnisvolle Vision in London am deutlichsten manifestiert.
    „Wir reisen sofort nach London ab", kündigte Ira Marginter kurz entschlossen an. Auf ihren fragenden Blick hin nickten Abi und Yoshi. „Haben Sie gehört, Miß Pickford? Wir kommen heute noch nach London. Unser Hubschrauber steht aufgetankt im Hof."
    „Nicht nötig", flötete Miß Pickford ins Telefon. „Sie können ruhig in Andorra bleiben. Dorian Hunter hat sich bei seinem Sturz auf der Treppe das Genick gebrochen!"
    „Was? Sagen Sie das noch mal, Martha!"
    Doch die Leitung war tot. Miß Martha Pickford hatte aufgelegt.
    Ira, Yoshi und Abi Flindt blickten sich sprachlos an. Jeder wußte in diesem Augenblick, was der andere dachte. Dorian Hunter darf nicht tot sein! Der Dämonenkiller muß leben!
    Dorian, sollte tot sein? Wenn das stimmte, brach für alle eine Welt zusammen. Aber sie würden es nicht eher glauben, bis sie seinen Leichnam gesehen hatten.

    Norman Moore dachte nicht mehr an Alicia. Er dachte an keine andere Frau als an die reglose Schöne im Kellerarchiv des Britischen Museums.
    Es war ein einseitiges Verhältnis.' Sie hatte weder zu ihm gesprochen noch durch irgendeine Geste zu verstehen gegeben, daß sie ihn bevorzugte. Norman wußte nicht einmal, ob die Schlafende - schlief sie wirklich? - seine Anwesenheit bemerkt hatte.
    Ihr Anblick verfolgte ihn unaufhörlich. Er verspürte den brennenden Drang, zu ihr hinunterzugehen. Doch er mußte sich gedulden. Die Wärter hatten ihren Rundgang noch nicht beendet. Es war erst kurz nach, elf.
    Norman hatte sich im Museum einschließen lassen. Das war nicht das erstemal. Er hatte schon oft hier übernachtet. Er sah darin auch nichts Außergewöhnliches.
    Ein ägyptischer Schrein aus dem Mittleren Reich hob sich vor dem Oberlicht ab. Wenn der Mond zwischen den Wolken hervorkam, fiel sein fahles Licht in den Museumsraum. Rechts erhob sich der geschwungene Rand eines steinernen Sarkophags, auf dessen Außenfläche myrrhentragende Sklaven abgebildet waren.
    Norman Moore duckte sich, als die beiden Wärter näher kamen. Er hätte Ärger bekommen, wenn sie ihn um diese Zeit im Museum entdeckt hätten. Möglicherweise hätte ihn das sogar den Job gekostet. Und das wollte er auf keinen Fall riskieren - vor allem jetzt nicht, wo die unbekannte Schöne unten im Kellerarchiv lag.
    Die Lichtkegel der beiden Handlampen glitten über die Glasvitrinen hinweg. Die Wärter sprachen mit unterdrückter Stimme. Obwohl Norman die Gesichter der beiden Männer nicht kannte, wußte er doch sofort, wen er vor sich hatte. Der eine hieß Clay Barson, der andere war Danny Gulager. Während Barson ein unbeschriebenes Blatt für ihn war, kannte er Danny gut. Sie sahen sich in letzter Zeit öfter im PAM. Danny traf dort einen Mann, der ihm anscheinend lukrative Nebenbeschäftigungen vermittelte.
    „Was wird so ein Ding wert sein?"
    Danny antwortete flüsternd: „Gar nichts, Clay - wer sollte uns einen altägyptischen Sarkophag abkaufen?"
    „Da kannst du recht haben… Die Dinger sind erstens schwer rauszukriegen und zweitens kaum an den Mann zu bringen. Mag sein, daß ein paar spleenige Sammler gut dafür bezahlen würden…"
    „Das soll unsere Sorge nicht sein", zischte Danny. „Du verdienst bei unserem Job 'ne ganze Menge. Also halt endlich die Klappe und verschone mich mit deinen verrückten Ideen."
    Norman verstand jedes Wort der geflüsterten Unterhaltung.
    „Wir beenden zuerst unsere Runde", sagte Danny. „Dann schaffen wir das Zeug hinaus. Costas Leute warten drüben hinter dem Taxistand."
    „An
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher