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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt
Autoren: A.F.Morland
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Schweiß brannte in seinen Augen. Sein Gesicht war in panischer Angst verzerrt.
    Er wußte, wie Sono tötete, aber er hatte nicht geglaubt, daß auch er eines Tages diesem Ungeheuer geopfert werden würde. Er hatte sich nichts zuschulden kommen lassen.
    »Professor!« schrie Murdock mit ersterbender Stimme.
    Kull stand reglos da, war ein unbeteiligter Zuschauer. Murdock haßte diesen selbstherrlichen, größenwahnsinnigen Mann mit einem mal. Kull spielte sich als Herr über Leben und Tod auf.
    Du Aas! wollte Murdock brüllen, aber er wagte es nicht einmal jetzt, obwohl die Situation für ihn nicht schrecklicher werden konnte.
    Er roch den bestialischen Atem des Dämons, der ihm aus nächster Nähe über das fahle Gesicht strich. Die zotteligen Haare berührten ihn, und er lag im Schatten des Monsterkörpers.
    Das Schnabelmaul zuckte nieder.
    Murdock schloß mit seinem Leben ab. Er preßte die Augenlider zusammen und wartete auf den tödlichen Biß.
    »Halt!« Der Befehl peitschte scharf durch den großen unterirdischen Raum. »Laß ihn los, Sono!« verlangte Mortimer Kull.
    Murdock traute seinen Ohren nicht. Hatte Kull wirklich gesagt, Sono solle ihn loslassen? Die Fangarme glitten wie geschmeidige Schlangen von Murdock ab und zogen sich zurück.
    Der Wissenschaftler wurde nicht mehr festgehalten. Er war frei. Sono stieg ein Stück hoch. Murdock lag zitternd und in Schweiß gebadet auf dem Boden und konnte all das nicht begreifen.
    Zuerst sollte ihn Sono töten, dann wieder nicht… Murdock traute dem Frieden nicht. Er schaute Mortimer Kull argwöhnisch an. Der Professor verlangte von Sono, er möge sich zurückziehen.
    Diesmal gehorchte der Dämon nicht sofort. Kull kniff die Augen zusammen. »Du widersetzt dich meinem Befehl?«
    »Fressen, Herr!«
    »Nicht diesen Mann, der wird noch gebraucht!« sagte Kull scharf.
    »Hunger, Herr!«
    »Warum stehen Sie nicht auf, Murdock?« fragte Kull, als Sono schließlich doch gehorchte. Er lachte rauh. »Ich sagte es doch: Es war ein Test. Ich wollte sehen, ob Sono mir bedingungslos gehorcht, also auch dann, wenn sein Mordtrieb den absoluten Höhepunkt erreicht hat.«
    Murdock stand umständlich auf. Seine Knie waren weich wie Gummi. »Was, wenn er nicht gehorcht hätte, Professor?«
    Kull grinste. »Das wäre Ihr Pech gewesen.«
    Irgendwann wird einer den Mut aufbringen, dich zu töten, dachte Murdock haßerfüllt. Ich werde es nicht sein, aber ich werde vor Freude über deinen Tod lachen und tanzen!
    »Fressen, Herr!« meldete sich Sono wieder.
    Kull ging nicht darauf ein. Er sagte zu Murdock: »Sono wird bald sehr wertvoll für uns sein. Es wäre wichtig, daß Sie Ihre Arbeit, die darauf abzielt, Sonos Zellen zu teilen, intensivieren und beschleunigen. Wenn es uns gelingt, aus diesem einen Ungeheuer zwei zu machen, schaffen wir es bald auch, aus zwei vier und aus vier acht zu machen. Mit diesem Schneeballsystem können wir Angst und Schrecken auf der Welt verbreiten.«
    Während Kull das sagte, glitzerte in seinen Augen der Irrsinn. Nichts war diesem Mann wichtiger, als der Menschheit zu schaden, damit er sich zum Schluß, wenn die Not am größten war, als Retter aufspielen konnte.
    Hinter Kull öffnete sich eine Lamellentür. Ein OdS-Mann erschien und bat den Professor in den Kontrollraum. Kull forderte Murdock auf, mitzukommen.
    Es gab nichts, was Efrem Murdock lieber getan hätte. Sono war im Moment sehr hungrig. Sie ließen den Dämon allein. Sono sank zu Boden. Wie ein vielzackiger Stern sahen die Fangarme aus, die er nach allen Seiten von sich streckte. Die Größe, zu der ihn Mortimer Kull hochgereizt hatte, behielt er bei.
    Im Kontrollraum herrschte Aufregung. »Was ist los?« wollte der Professor wissen.
    »Da draußen treibt sich jemand herum, der hier nichts zu suchen hat, Sir«, bekam er zur Antwort.
    »Ein Saboteur?« fragte Kull grimmig, und er dachte sofort an einen ganz bestimmten Mann - an Noel Bannister, den CIA-Agenten. Nirgendwo auf der Welt hatte Kull vor dieser Laus Ruhe.
    Überall mußte er damit rechnen, daß sich Bannister an seine Fersen heftete, um ihm das Leben schwerzumachen. Etliche Projekte schon konnten wegen dieses Mannes nicht realisiert werden.
    Kull war zu Ohren gekommen, daß Bannister eine Spezialabteilung gegründet hatte. Leute wie Tony Ballard, Mr. Silver und der Parapsychologe Lance Selby hatten die Ausbildung der Spezialagenten übernommen, deren Aufgabe es künftig sein würde, Fälle zu übernehmen, die im sogenannten schwarzen
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