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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt
Autoren: A.F.Morland
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Katastrophe!«
    Murdock stöhnte immer noch. Er massierte seine hämmernden Schläfen. »Noch nie hat er soviel Energie freigesetzt, Professor. Noch nie war sein Wille so stark.«
    Kull überlegte, ob er den Versuch unternehmen sollte, Sonos dämonischen Willen mit Hilfe der künstlichen Atax-Magie zu brechen. Die Gelegenheit war günstig, aber war es ratsam, sich einer unbekannten Gefahr auszusetzen?
    Der Professor hatte die künstliche Magie mehrfach getestet. Die Ergebnisse waren ermutigend gewesen, aber die neue elektronische Kraft hatte sich noch nicht mit einem Wesen wie Sono gemessen.
    Es konnte gutgehen, es konnte aber auch schiefgehen!
    Kull war kein Feigling und stets zu größtem Risiko bereit, wenn ihn das einen Schritt weiterbrachte. Er begab sich zur Strahlenkanone.
    Sono beobachtete ihn mißtrauisch. Sein Körper bewegte sich im schnellen Atemrhythmus, wurde größer, schrumpfte, wurde wieder größer…
    Der Professor begab sich hinter die Kanone und richtete sie auf den Kopffüßler.
    Efrem Murdock erholte sich von dem erlittenen Schock, die Kopfschmerzen ließen nach. Er trat neben Kull. »Darf ich fragen, was Sie vorhaben, Professor?«
    »Das werden Sie gleich sehen«, antwortete Mortimer Kull.
    Murdock wußte nicht, daß Sono ein dämonisches Wesen war, und Kull hatte nicht die Absicht, es ihm zu verraten. Er würde vor Murdock auch geheimhalten, welche Strahlen er durch die Kanone jagte.
    Er öffnete den Leichtmetallkoffer und entnahm diesem zwei Magnetbänder.
    »Ein neues Programm, Sir?« fragte Murdock.
    »Funkelnagelneu.«
    »Aber doch hoffentlich schon erprobt«, sagte Murdock mit belegter Stimme. »denn wenn Sie dieses Wesen mit Strahlen beschießen, deren Wirkung noch unbekannt ist…«
    Kull hielt inne und betrachtete Murdock kalt lächelnd. »Haben Sie Angst?«
    Efrem Murdock schüttelte rasch den Kopf. Es war nicht gut, in Kulls Augen als Feigling dazustehen, denn für solche Schwächen hatte der Professor wenig Verständnis.
    »Ich wollte Sie lediglich auf mögliche unerwünschte Folgen aufmerksam machen, Sir.«
    Kull klappte die Kommandokammer der Kanone auf und legte die Magnetbänder ein. Er war aufs höchste gespannt, was nun geschehen würde. Konnte es ihm gelingen, sich zum erstenmal einen Dämon Untertan zu machen? Würde die Kraft der Computermagie stark genug sein, um Sono zum gefährlichen Befehlsempfänger zu degradieren? Wenn Kull das gelang, stand ihm eine neue Waffe zur Verfügung, die er auch bedenkenlos einsetzen würde.
    Kull klappte die Kammer zu und visierte den Krakendämon an. Efrem Murdock biß sich auf die Lippe. Er hätte diesen Raum lieber verlassen, aber das hätte Kull als Feigheit ausgelegt.
    Die Strahlenkanone war auf einem dicken Metallbein montiert und ließ sich auf einem Kugelgelenk bewegen. Ähnlich wie bei einem Maschinengewehr gab es zwei Haltegriffe, und man löste den Schuß mit dem Daumen aus.
    Sekunden voll knisternder Spannung vergingen. Ein dünner Schweißfilm legte sich auf Murdocks Stirn. Seine Augen waren groß und glänzten.
    Mortimer Kull zögerte nur noch einen Augenblick, dann drückte er ab und jagte die neue Computermagie aus der Kanone. Ein fingerdicker violetter Lichtstrahl stach auf das Aquarium zu.
    Die künstliche Atax-Magie durchdrang mühelos das Panzerglas und prallte mit unverminderter Wirkung gegen den runden Dämonenkörper. Jetzt muß er reagieren, dachte Mortimer Kull, und ein brennendes Prickeln durchfuhr ihn. Er hasardierte gern, liebte es, Neuland zu betreten und das Schicksal herauszufordern. Es machte ihm nichts aus, sich auf dünnstes Eis zu begeben. Obwohl er sich schon sehr weit vorgewagt hatte, wußte er immer noch nicht, wie weit er noch gehen konnte. Wo lagen seine Grenzen?
    Als das violette Licht den Dämon traf, zuckte er wie unter einem ungeheuren Stromstoß zusammen. Seine Tentakel peitschten das Wasser. Er sauste wie der Blitz durch das Aquarium, um dem violetten Strahl zu entgehen.
    Kull schwenkte die Kanone. Immer wieder wurde Sono getroffen. Kull wußte nicht, ob die Treffer für den Dämon schmerzhaft waren. Das war ihm auch egal. Nur die Wirkung war ihm wichtig, der Sieg über diese Höllenkreatur.
    Sono drehte sich, sauste mit einer irren Geschwindigkeit durch das Aquarium. Er überschlug sich, »rollte« durch das Wasser und setzte magische Kräfte frei, um sich vor der gegnerischen Magie zu schützen.
    Hitze entstand.
    »Das Wasser!« stieß Efrem Murdock nervös hervor. »Sehen Sie nur, Professor!
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