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09 - Verschwörung der Druiden

09 - Verschwörung der Druiden

Titel: 09 - Verschwörung der Druiden
Autoren: Craig Shaw Gardner
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sie wieder den Parkplatz absuchte. Ein paar weitere bleiche Gestalten waren aufgetaucht, aber sie konnte weit mehr rissigen Asphalt als Untote sehen.
    Das war nicht besonders ermutigend. Die Hälfte ihrer Armee fehlte. Hatten ihre Kämpfer etwa verschlafen? Wussten sie nicht, dass dies die große Nacht war, die Nacht, die Naomi in alle Ewigkeit triumphieren lassen würde? Wenn sie wollte, dass Eric sie auf ewig liebte, musste sie ihren Teil der  Abmachung einhalten. Sonst würde er sich eine neue Teenqueen suchen, um sie zum Supervamp zu machen.
    Nun, sie musste sich mit denen begnügen, die gekommen waren. Naomi brauchte nur einen guten Plan, sagte sie sich. Und vielleicht etwas Dramatik.
    Cordelia war hier. Das bedeutete, dass Buffy nicht weit sein würde. Die Rampe, auf der sie stand, war eine perfekte Bühne und sie war die Inspizientin. Sie würde Cordelia aussaugen, aber erst, wenn Buffy auftauchte. Sie wollte die Jägerin reizen und in blinde Wut versetzen, sodass sie einen Fehler machte. Dann würden ihre Kämpfer über sie herfallen und sie töten!
    Cordelia trat steifbeinig an Naomis Seite. Sie stand wieder völlig unter dem hypnotischen Einfluss der Vampirin.
    »Ich grüße euch, meine Kinder!«, rief Naomi. »Dies ist die Nacht unseres Triumphes! Neben mir seht ihr Cordelia, die ich vor den Augen der Jägerin aussaugen werde!« Naomi lachte bei dem Gedanken. »Cordelia war die Königin. Aber wer ist jetzt die Königin?«
    Der Chor setzte etwas schleppend ein, gewann aber mit jeder Wiederholung an Lautstärke. »Naomi! Naomi! Naomi!«
    Ja, dachte Naomi. Warum hatte sie auch nur einen Moment an sich gezweifelt? Es würde funktionieren! Sie würde triumphieren!
    »Naomi! Naomi! Naomi!«
    Cordelia schüttelte den Kopf. »Oh, bitte? Mit wem redest du da? Mit einer Horde Vampire? Was wissen die denn schon?«
    Naomis hypnotischer Bann war schwächer geworden, weil sie sich von ihren Gefühlen hatte mitreißen lassen. »Schweig!«, zischte sie.
    »Du warst eben niemals gut genug!«, konterte Cordelia. »Du hast keine Sache bis zum Ende verfolgt. Du hast jedes Mal einfach aufgegeben und etwas anderes versucht. Deshalb habe ich dich immer geschlagen.« »Naomi! Naomi!« Die Begeisterung der Menge ließ erneut nach.
    »Das war, bevor ich meine Berufung fand!«, sagte Naomi zu Cordelia.
    »Als Vampir? Erspar mir das. Sicher, du hast ein paar Erfolge gehabt. Aber ich habe Freunde, die dich am Ende besiegen werden...«
    Naomi hatte genug davon. »Du wirst dich meinem Willen beugen!« Cordelia, die gerade zur nächsten Tirade ansetzen wollte, schloss abrupt den Mund. Schluss mit den Frechheiten! Woher nahm Cordelia die Kraft für ihren Widerstand? Naomi musste Erics Lektionen beherzigen.
    Sie konnte aber auch Cordelia eine Lektion erteilen. Sie wollte die junge Frau noch nicht aussaugen; nein, das musste warten, bis die Jägerin da war. Aber was konnte es schon schaden, einen kleinen Schluck zu nehmen?
    Vom Parkplatz drang Lärm. Sie blickte auf und sah einen langen schwarzen Cadillac heranrasen.
    Was war das?
    Elektrische Fenster senkten sich und enthüllten die Gesichter zweier junger Männer. Sie hielten etwas in den Händen.
    Armbrüste!
    »Passt auf!«, schrie Naomi.
    Aber sie feuerten bereits ihre tödlichen Holzbolzen in die Menge.
    Sie fuhr herum und sah, dass sich Gloria hinter dem Müllmonster versteckt hatte. Die Bolzen schienen dem großen haarigen Wesen nicht das Geringste auszumachen. Gloria und Bryce wollten sich verdrücken! Auch die anderen Vampire ergriffen die Flucht - jene glücklichen, die dem Armbrustfeuer entkommen waren.
    Das war es, was Naomi brauchte - einen Schild. Und es befand sich sogar einer in Griffweite. Zur Hölle mit Eric und seinen Plänen! Sie musste von hier verschwinden, wenn sie die morgige Nacht noch erleben wollte.
    Sie zog an Cordelias Arm. »Komm mit.« Aber Cordelia war wie erstarrt.
    Naomi hatte keine Zeit für Spielereien. Mit einer Handbewegung hob sie den Bann auf. Cordelia sackte kurz in sich zusammen und straffte sich dann.
    »Du kommst jetzt mit mir«, befahl Naomi. »Und Bann oder nicht, ich kann dich jederzeit zerquetschen!«
    »Wir machen also einen kleinen Ausflug?« Cordelia blickte zu dem schwarzen Auto hinüber. Einer der Insassen winkte ihr sogar zu. »Erinnerst du dich noch an unsere gemeinsame Cheerleaderzeit?«
    Naomi reagierte sofort. »Ich hätte Teamcaptain sein sollen - nicht du!«
    »Du hättest nie Captain sein können!«, sagte Cordelia und lachte.
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