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09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

Titel: 09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift
Autoren: Vladimir Volkoff
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aufgeregt schnatternde Mädchen fielen bei Grigris Mutter ein, die die Schar wohlwollend betrachtete.
    »Meine Lieben", erklärte Grigri, »ein Fahrer, den ich nicht kannte, hat diese Sachen für euch und mich hier abgegeben.«
    Sie zeigte den Mädchen die Kartons, die sie selbst aus Phils Sportwagen abgeholt hatte.
    »Tanzröckchen, Trikots und Perücken. Sechs rote Perücken!« riefeine. »Wozu soll das gut sein?«
    »Zu Ehren der Ratan, denke ich", sagte eine andere.
    »Das würde mich wundern", meinte die dritte. »Die Ratan ist doch krank. Schon gestern hat die Klys die Rolle getanzt.«
    »Großes Unglück!« sagte Grigri. »Sie könnte doch wieder gesund geworden sein, oder nicht? Gehen wir. Wir ziehen die Sachen im Theater an. Aber die Perücken müssen wir hier schon aufsetzen.«
    Die sechs jungen Mädchen stülpten sich unter lautem Gelächter die Perücken auf die Köpfe, zwängten sich dann in ein Auto, und um sieben waren sie am Kunsthaus.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte der schnurrbärtige Pförtner wieder drohend. »Hallo. Ist heute vielleicht Fastnacht?« fügte er hinzu, als er die roten Perücken gewahrte.
    »Nur um der Truppe einen Blumenstrauß zu überreichen. Wir sind von der Stadtverwaltung geschickt", antwortete Grigri, ohne rot zu werden. »Wo können wir uns umziehen?«
    Der Pförtner, der völlig außer Fassung war, führte die sechs in eine Künstlergarderobe. Sie zogen sich um und warteten auf die Blumen.
    Der Bus des Balletts Stella parkte um sieben Uhr vor dem Hotel »Königin Elizabeth". Unter der Aufsicht der beiden schwarzen Asse - die beiden roten waren mit der Bewachung von Nadja Ratan beschäftigt - nahmen die Künstler im Wagen Platz. Wie gewöhnlich nahmen Kanar, Zilok und die Tänzerin Klys hinten Platz. Pik-As setzte sich neben den Fahrer. Beide Asse waren sich ihrer doppelten Verantwortung bewußt und schienen nervös zu sein.
    Als sie in die Nähe der Baustelle kamen, schenkten weder der Fahrer noch die beiden Asse den beiden Beobachtern, die den Bulldozzer betrachteten, besondere Aufmerksamkeit. Sie konnten nicht wissen, daß Lennet vorher in den Thunderbird gestiegen war und den Motor wieder angelassen hatte. Sie konnten auch nicht wissen, daß sich in diesem Augenblick Phils Hand um einen kleinen Signalgeber legte...
    Plötzlich stieg eine schwarze Rauchwolke aus dem Motorraum auf und verdunkelte dem Fahrer die Sicht. Und gleich darauf schoß auch im Fahrgastraum schwarzer Rauch hoch. Es gab eine Panik. Die Künstler drängten zum Ausstieg.
    Zum hinteren und zum vorderen. Sie standen bis zu den Knien im Schnee. Manche fielen hin. Andere halfen ihnen beim Aufstehen. Die beiden Asse wußten nicht, wo ihnen der Kopf stand. Der Rauch, der in Wirklichkeit nur aus den beiden Rauchbomben kam, die Lennet montiert hatte, zog über die Baustelle.
    Kanar, die Klys und Zilok wollten ebenfalls hinten aussteigen.
    Aber noch ehe Kanar richtig den Boden berührt hatte, traf ihn Lennets Faust und warf ihn zurück. Im gleichen Augenblick ergriff Phil die Tänzerin Angela Klys an einem Handgelenk und einem Knöchel und warf sie sich über die Schulter. Kreuz-As, der ihr zur Hilfe eilen wollte, wurde wie durch Zufall von Lennets Fuß genau in der Magengegend getroffen, so daß er etwas kurzatmig zurücktaumelte. Zilok ging rasch wieder zurück. Lennet raffte die Handtasche der Tänzerin auf und folgte Phil.

    In panischer Angst drängten die Tänzer aus dem rauchenden Fahrzeug
    Phil hatte die Gefangene auf den Rücksitz des Thunderbird gelegt und ihr eine Ladung Betäubungsmittel ins Gesicht gesprüht. Mit schlaffen Gliedern fiel sie in die Polster zurück.
    Phil setzte sich ans Steuer.
    Lennet erreichte den Wagen in dem Augenblick, da der Omnibusfahrer und Pik-As sich durch die Tänzer, den Schnee, den Rauch einen Weg gebahnt hatten, um Fräulein Klys zu befreien. Mit einem gezielten Tritt und einem ebenso gezielten Schlag setzte Lennet beide außer Gefecht und sprang in den Wagen. In rasender Fahrt schoß er los. Nach einigen Kurven hielt er hinter einem Lastwagen. Claudius, der das Kunsthaus eine halbe Stunde zuvor verlassen hatte, nachdem mit den Mädchen alles in Ordnung gegangen war, saß am Steuer. Der Motor lief.
    Die Klys wurde in den Lkw verladen. Der Wagen schoß ruckend los. Phil und Lennet wickelten die bewußtlose Frau in den Teppich.
    Einige Minuten später hielt der Lastwagen in der Garage unter Phils Wohnung. Phil und Lennet luden den Teppich aus und schleppten ihn zum
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