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09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

Titel: 09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift
Autoren: Vladimir Volkoff
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wissen -, habe ich bemerkt, daß sie zwei Lippenstifte besitzt statt einen. Und der zweite war ungewöhnlich dick. Ich habe mir erlaubt, ihn an mich zu nehmen. Und als ich ihn untersuchte, stellte ich fest, daß es sich keineswegs um einen Lippenstift handelte, sondern um eine Art kleiner Spraydose. Wenn man hier den Knopf drückt, kommen ganz feine Tröpfchen heraus. Und man braucht bloß ein wenig davon einzuatmen, und dann hustet man wie ein Verrückter mindestens eine halbe Stunde lang. Eine hervorragende Waffe für eine Frau. Sie ist sehr wirksam. Wollen Sie es einmal versuchen?«
    Er richtete die Öffnung der kleinen Spraydose auf Kanar. Ein feiner Tröpfchenregen ergoß sich über das Gesicht des Mannes.
    Der Reihe nach nahm sich Lennet auch die vier Asse vor.
    Gekrümmt begannen sie erbärmlich zu husten. So zu husten, daß ihnen die Tränen aus den Augen liefen und sie sich die Brust mit beiden Händen hielten.
    »Herr Lebon", fuhr Lennet fort, »ich glaube, daß sowohl Alex als auch Nadja Ratan um Asyl in Kanada nachsuchen wollen.
    Der Vertreter ihres Staates ist gegenwärtig, wie Sie sehen.«
    Die Vertreter des Landes antworteten lediglich durch gewaltige Hustenanfälle. Aber Alex und Nadja riefen wie aus einem Mund: »Ich bitte um politisches Asyl!«
    »Also, dann ist die Sache geregelt", erklärte Lebon. »Ich werde alles mit den Schweizern und auch mit meiner Regierung regeln. Wenn ich dabei von dem Erpressungsversuch berichte, fällt auch die Beschuldigung eines gewöhnlichen Verbrechens in sich zusammen, mit der Alex bedroht wurde. Gehen wir rasch. Ich spüre auch schon die Wirkung dieses Zeugs.«

    Gekrümmt und verzweifelt husteten Kanar und die Wächter sich fast die Seele aus dem Leib
    Hastig verließen die Kanadier und ihre Freunde den Raum, während Kanar sich verzweifelt am Boden wälzte und die Asse wie die Besessenen an den Wänden klebten und husteten, husteten, husteten...
    »Monsieur", sagte Lebon zu dem schweizerischen Vizekonsul, »ich danke Ihnen für Ihre Gastfreundschaft. Ich meine, Sie sollten so schnell wie möglich einen Arzt kommen lassen. Die Landsleute von Fräulein Ratan sind plötzlich krank geworden. Sicher weil sie eine so unvergleichliche Tänzerin verlieren.«
    Inzwischen befreite Lennet, dem kein Schloß widerstand, Alex von seinen Handschellen. Endlich konnte er seine Schwester umarmen.
    Auf der Straße wandte sich Lennet an Phil. »Um welche Zeit kommt dein Chef ins Büro?«
    »Im allgemeinen gegen elf.«
    »Dann rate ich dir: Schalte den schnellsten Gang ein.
    »Wozu?«
    »Um dein Entlassungsgesuch wieder zu holen, ehe er es liest!«
    »Aber Lennet, ich habe meine Absichten nicht geändert...«
    Lennet drückte ihm das Paket mit den Fotos in die Hand.
    »Was ist das?«
    »Der richtige Plan für das Spionagenetz. Er war auf einem Mikrofilm, und der befand sich in einem Röhrchen mit Aspirin, das Angela Klys in ihrer Handtasche mit sich herumtrug.
    Gestern abend sollte sie ihn übergeben. Ihre zwei Lippenstifte haben mich auf die Idee gebracht, verstehst du? Also habe ich das Röhrchen Aspirin untersucht und einen falschen Film hineingesteckt. Unser Unternehmen ist also gelungen, und der Minister wird dich beglückwünschen. Und du hast es auch verdient. Ohne dich hätte ich ja Angela, den eigentlichen Boten, nicht entführen können.«
    »Mensch", rief Phil und drückte ihm kräftig die Hand. »Und du hast den Film von Grigri entwickeln lassen?«
    »Du hast es erraten. Bloß eins darfst du mir nicht übelnehmen. Da ich weiß, was du für ein Geheimniskrämer bist, habe ich zwei Abzüge machen lassen. Heute nacht ist der zweite an meine Vorgesetzten beim Französischen Nachrichtendienst abgegangen.«
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