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09 - Die Weltuntergangs-Maschine

09 - Die Weltuntergangs-Maschine

Titel: 09 - Die Weltuntergangs-Maschine
Autoren: Timothy Stahl
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Stimme, und der zweite Lampenkegel folgte der Bewegung des ersten. Sie vereinigten sich auf der Stelle, wo Tom und die Geschwister …
    … eben noch gestanden hatten. Denn einen Augenblick zuvor hatte der Archäologe seine Lampe ausgeschaltet und Maria Luisa und ihren Bruder unsanft in eine der Lücken gestoßen, die überall in den Gangwänden klafften.
    Jetzt kauerten sie im Dunkeln zwischen den uralten Mauern zweier Grabhäuser … die Tom vor fünf oder sechs Jahren selbst freizulegen geholfen hatte.
    Er erinnerte sich jetzt an diesen Ort und wusste genau, wo sie sich befanden – und die Erkenntnis jagte ihm kalte Schauer über den Rücken. Als er daran dachte, was er damals hier getan und vor allem durchgemacht hatte.
    ***
    Commissioner Spencer McDevonshire klappte das Handy – nicht das neueste Modell, aber man konnte damit telefonieren – zu und ließ es in die Innentasche seines maßgeschneiderten Jacketts gleiten, das auch dann perfekt und bequem saß, wenn man es beim Autofahren trug.
    Er hatte es nicht eilig, obwohl er sich gerade auf einer Verfolgungsjagd befand. Aber zum einen hielt er nichts davon, mit überhöhter Geschwindigkeit über eine Landstraße zu brettern, und zum anderen konnte Ericson ihm nicht entkommen. So lange McDevonshire die Heckleuchten des flüchtigen Vans vor sich sah, hatte er den Archäologen »am Kragen«.
    Im Stillen dankte er nicht zum ersten Mal seinem Kollegen Robert Sanderson. Er nannte ihn oft seinen »ausgelagerten technischen Verstand«, und das keineswegs nur im Scherz. Denn was McDevonshire selbst an Verständnis und Geduld für modernste Technologie fehlte, brachte Sanderson doppelt und dreifach mit. Und im Gegensatz zu anderen Leuten teilte er sein Wissen gern, auch auf die Gefahr hin, dass andere sich dann mal mit seinen Lorbeeren schmückten.
    McDevonshire hatte Sandersons Großzügigkeit heute Nachmittag wieder einmal in Anspruch nehmen müssen. Er war zwar selbst darauf gekommen, dass in der Nähe von Stonehenge offenbar etwas faul war – aber worum es sich dabei handelte, das hatte Sanderson für ihn herausgefunden, indem er Netze und Datenbanken anzapfte, von denen McDevonshire nicht einmal wusste, dass es sie gab.
    Nichtsdestotrotz hatte sich sein Riecher wieder einmal als richtig erwiesen. Denn was in und um Stonehenge vorging, hatte in der Tat mit seinem aktuellen Fall zu tun – mit Thomas Ericson, der unter anderem den spanischen Kunstsammler Víctor Javier Tirado ermordet haben sollte und der sich vor einigen Tagen aus Spanien abgesetzt hatte.
    Ericsons weiterer Weg führte ein Stück weit über den Atlantik, an Bord eines Frachters namens Sanjita . Vor der Île de Ré, einer Insel vor der französischen Westküste, war es zu einem noch nicht restlos geklärten Zwischenfall mit weiteren Toten gekommen. In der Folge war Ericson, unterwegs mit einem spanischen Geschwisterpärchen, aufs Festland gewechselt und schließlich durch den Eurotunnel auf die britische Insel geflohen. Wo sich seine Spur für einige Tage verloren hatte – bis sie plötzlich in Südengland wieder heiß geworden war!
    McDevonshire hatte mitbekommen, dass offenbar jemand auf höchst diffizile Weise versuchte, jedermanns Aufmerksamkeit von Stonehenge abzulenken, unter anderem mit fingierten Notrufen, die in Wahrheit niemand ausgelöst hatte. Letztlich hatte der Drahtzieher damit aber zumindest bei Commissioner Spencer McDevonshire genau das Gegenteil erreicht und sein Augenmerk auf die alte Kultstätte gelenkt. Im Zuge der weiteren Recherche, die auch die nahegelegenen Flughäfen einschloss, war dann tatsächlich der Name Ericson aufgetaucht, Abigail Ericson allerdings, bis vor einigen Jahren die Ehefrau des Archäologen Thomas Ericson.
    Abigail Ericson hatte, mit einer Cessna aus Schottland kommend, bei Stonehenge eine Notlandung hingelegt – mit einem von Kugeln durchsiebten Motorraum, wie die örtlichen Kollegen bereits am Nachmittag festgestellt hatten.
    Das war nicht das einzige merkwürdige Vorkommnis gewesen, aber dieses allein war Spencer McDevonshire Anlass genug gewesen, sich sofort auf den Weg von London zur Salisbury Plane in der Grafschaft Wiltshire zu machen, wo er kurz nach dem Abzug der hiesigen Polizei eingetroffen war und außer der havarierten Cessna ebenfalls nichts vorgefunden hatte.
    Aber er hatte gewartet.
    Und das Warten hatte sich gelohnt.
    Ericson und seine Begleiter waren aufgetaucht – und jetzt in dem schwarzen Van auf der Flucht vor ihm. Einzig die
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