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0895 - Herren der PAN-THAU-RA

Titel: 0895 - Herren der PAN-THAU-RA
Autoren: Unbekannt
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wie er beabsichtigt hatte. Er erinnerte sich, daß es in ferner Vergangenheit für ihn und die sechs anderen Mächtigen eine Reihe von Verboten gegeben hatte, aber er wußte nicht mehr, wie diese im Detail gelautet hatten. Es war möglich, daß es den Zeitlosen nicht gestattet gewesen war, bestimmte Räumlichkeiten der Ebene zu betreten. Doch diese Verbote waren längst sinnlos geworden. Sie waren ebenso Relikte der Vergangenheit wie dieses Wrack selbst.
    Andererseits - bewies nicht die Anwesenheit von Skrinus und der von ihm kontrollierten Armee von Montagerobotern, daß die Unbekannten von jenseits der Materiequelle noch immer an diesem Komplex interessiert waren?
    Gewiß! versuchte der Zeitlose sich zu beruhigen. Aber dieses Interesse stand nicht mehr in einem Zusammenhang mit den sieben Mächtigen, sondern galt jenen, die jetzt dem RUF folgen sollten.
    Trotzdem kostete es ihn einige Überwindung, sich wieder einem Stapel von Behältern zu nähern und einen davon zu ergreifen. Als er damit begann, ihn zu untersuchen, kamen die beiden Roboter zu ihm und machten ihm durch Gesten deutlich, daß er das Wrack verlassen mußte. „Die Frist, die Skrinus mir eingeräumt hat, ist also abgelaufen", stellte er fest. „Nun, wahrscheinlich hätte ich auch hier in diesem Lager nichts herausgefunden. Sicher seid ihr damit einverstanden, wenn ich einen dieser Behälter mitnehme, um ihn an Bord meines Flugkörpers zu öffnen?"
    Er ging zur Plattform und ließ sich darauf nieder. Einer der Roboter streckte seinen Tentakelarm aus und nahm Ganerc-Callibso den Behälter aus den Händen.
    Der Zeitlose seufzte. „Noch nicht einmal das!" sagte er resignierend.
    Seine Enttäuschung war jedoch nicht so groß, wie er vorgab. Er war nicht nur erleichtert, von hier wegzukommen, sondern er legte auch keinen besonderen Wert darauf, irgend etwas mitzunehmen.
    Es wurde Zeit, daß er die Vergangenheit endgültig begrub. Wenn er sich weiterhin mit seinem früheren Leben auseinandersetzte, würde er bei den in der Zukunft notwendigen Schritten nur gehemmt sein.
    Die Plattform trug ihn und die Roboter zum Korridor hinauf. Ganerc-Callibso schloß den Zugang zum Lager, dann folgte er den Robotern zur Baustelle auf der Außenfläche des Wracks. Die Arbeiten, die bei seiner Ankunft unterbrochen worden waren, hatten längst einen Fortgang genommen. „Ich glaube nicht, daß Skrinus mich noch einmal sehen und sprechen will", sagte Ganerc-Callibso zu seinen beiden Begleitern. „Eine solche Zusammenkunft hätte auch keinen Sinn."
    Er ging zum Rand der offenbar erst kürzlich hier montierten Plattform und warf noch einen Blick in die Runde. Überall waren Robotmonteure an der Arbeit. „Es gibt noch viel zu tun", meinte Ganerc-Callibso, an die beiden Roboter gewandt.
    Die Automaten deuteten auf eine bereitstehende Segelschüssel, aber der Zeitlose schüttelte den Kopf. „Ihr braucht mich nicht länger zu begleiten! Ich werde ohne eure Hilfe zu meinem kleinen Flugzeug gelangen."
    Er stieß sich von der Plattform ab und schwebte in den Weltraum davon. Vor ihm loderte die Sonnenballung mit ihren unvorstellbaren Energien.
    Ganerc-Callibso erreichte unangefochten seinen Flugkörper und kletterte an Bord. Die Schleuse glitt zu. Aufatmend ließ sich der Zwerg in den Pilotensitz sinken und öffnete den Helm des Anzugs der Vernichtung. Er hatte erwartet, daß der dumpfe Druck in seinem Innern nun von ihm abfallen würde, aber das geschah nicht.
    Ganerc-Callibso hatte das Gefühl, daß eine Veränderung mit ihm vorgegangen war, obwohl er nicht in der Lage war, sich davon ein genaues Bild zu machen. Irgend etwas war mit ihm passiert.
    Er warf einen Blick in den Weltraum hinaus. „Eines ist jedenfalls sicher", sagte er zu sich selbst. „Ich werde niemals wieder hierher zurückkehren."
    Während des Fluges zu seiner kosmischen Burg, der ohne Zwischenfälle verlief, dachte Ganerc-Callibso über seinen seelischen Zustand nach. Er war nicht in der Lage, die Angst, die ihn im Lager auf dem Wrackteil der Ebene überkommen hatte, von sich abzuschütteln. Die Vergangenheit, die er hatte vergessen wollen, hielt ihn jetzt um so fester im Griff.
    Zweifellos hatte das Erlebnis im Überrest der Ebene ein uraltes Trauma in ihm geweckt. Vergeblich versuchte er, seine Gefühle mit vernünftigen Überlegungen unter Kontrolle zu bringen. Die Verbote von damals, sagte er sich, galten heute nicht mehr, denn jene, für die sie bestimmt waren, waren längst tot oder verschollen. Die
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