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0895 - Herren der PAN-THAU-RA

Titel: 0895 - Herren der PAN-THAU-RA
Autoren: Unbekannt
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wandernde Sonne. Ein Blick auf die Kontrollen genügte dem Zeitlosen, um festzustellen, daß es keine Beschädigungen gab.
    Alle Anlagen waren völlig intakt.
    Er inspizierte das Ortungssystem und stellte fest, daß keinerlei gefährliche Objekte in der Nähe waren.
    Alles war in bester Ordnung.
    Ganerc-Callibso aß und trank ein wenig, dann machte er sich daran, seine Position zu bestimmen. Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte, und hätte gern gewußt, wie lange er noch unterwegs sein mußte, um sein Ziel zu erreichen.
    Die Berechnungen nahmen nicht viel Zeit in Anspruch. Als er sie beendet hatte, starrte er verständnislos auf die Daten, die als Schriftbild auf einem Bildschirm erschienen. Er löschte sie und wiederholte die Berechnungen, denn er hatte entweder einen Fehler begangen oder falsche Werte eingegeben. Diesmal ließ er sich mehr Zeit und überprüfte alles sorgfältig, bevor er die Ergebnisse abrief.
    Seine Hände, die über die Sensoren glitten, zitterten.
    Dann erschien das Ergebnis zum zweitenmal.
    Es war identisch mit dem ersten.
    Der Schock ließ den Zeitlosen aufstöhnen. Er taumelte ein paar Schritte zurück und sank in einen Sitz.
    Er preßte beide Hände gegen das Gesicht und stöhnte.
    Die errechnete Position war identisch mit den Koordinaten seiner kosmischen Burg.
    Während er geschlafen hatte, war der Flugkörper am Ziel angekommen.
    Aber die kosmische Burg war nicht da!
    Eine Zeitlang war Ganerc-Callibso wie gelähmt. Seine Gedanken wirbelten durcheinander, waren beherrscht von Angst und Panik. Allein das tiefe Bewußtsein seiner völligen Hilflosigkeit bewahrte den ehemaligen Mächtigen vor einer sinnlosen Tat. Endlich raffte er sich auf und schleppte sich wieder an die Kontrollen.
    Er mußte einen Fehler begangen haben!
    Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Im Halbschlaf hatte er jene Daten programmiert, die mit den Koordinaten der Burg identisch waren.
    Eine reine Wunschvorstellung! dachte er.
    Doch das Ergebnis änderte sich auch diesmal nicht.
    Der Zeitlose lachte wie irre auf.
    Was ist geschehen? fragte er sich.
    Wo befand sich die kosmische Burg?
    War sie ausgelöscht - vernichtet von irgendwelchen unbekannten Mächten?
    Aber nein, das war undenkbar. Er hatte sie vor seinem Aufbruch versiegelt, so daß es völlig ausgeschlossen war, daß Fremde sie entdeckt und betreten hatten. Oder hatten jene, die jenseits der Materiequellen lebten, seine kosmische Burg aufgelöst?
    Tief in seinem Innern erklang eine Stimme, die er vor nicht allzu langer Zeit gehört hatte. Er erinnerte sich an jedes einzelne ihrer Worte: „Du hast gegen ein Tabu verstoßen! Dir und deinen Brüdern ist es nicht gestattet, diesen Teil der Ebene zu betreten."
    Und dann - die vielleicht entscheidende Formulierung: „Du kennst die Strafe, die du zu erwarten hast. Es wird dir nicht mehr möglich sein, deine kosmische Burg zu betreten. Damit bist du aus dem Verbund der Zeitlosen ausgeschlossen, bis du dich rehabilitiert hast."
    Ganerc-Callibso begann die schreckliche Wahrheit zu ahnen.
    Die kosmische Burg war weder vernichtet noch verschwunden - er konnte sie lediglich nicht mehr wahrnehmen. Warum das so war, würde wahrscheinlich für immer ein unlösbares Geheimnis bleiben. „Es wird dir nicht mehr möglich sein, deine kosmische Burg zu betreten", murmelte er.
    Er schaltete den Antrieb des kleinen Flugkörpers ein und begann eine Zeitlang ziellos durch diesen Sektor zu fliegen.
    Wie er nicht anders erwartet hatte, entdeckte er dabei nicht den gering-sten Hinweis auf seine kosmische Burg „Nun hat es mich auch erwischt ,sagte er voller Selbstironie.
    Nun war auch er am Ende! „Ariolc, Murcon, Partoc und Lorvorc!" sagte er. „Sie alle sind tot! Bardioc ist Teil einer Superintelligenz, und Kemoauc ist verschollen."
    Geblieben war nur er, Ganerc, im Körper des Puppenspielers Callibso.
    Aber nun ,war auch seine Epoche zu Ende.
    Er war besiegt worden.
    Besiegt von einer uralten Robotwarnanlage!
     
    ENDE
     
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