Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0894 - Soldaten des LARD

Titel: 0894 - Soldaten des LARD
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
diese Eigenschaften hinderten ihn an einem Vorgehen gegen Körter Bell und die schlimmsten Krieger unter den eigenen Artgenossen.
    Damms Traum war der einer Renaissance unter den Ansken, von einem Wiedererstehen eines Volkes, das andere Werte besaß als Zerstörung und Ausdehnung der Macht. Irgendwo, so ahnte Damm, mußte in jedem Ansken die Sehnsucht danach verschüttet sein. Was fehlte, war allein der auslösende Faktor für diese Dinge. „Träumst du schon wieder?" drang eine scharfe Stimme in seine Gedanken.
    Er zuckte zusammen und hob den Kopf.
    Prisaar Honk, der Oberste Beobachter, hatte sich weit im Sitz vorgebeugt und blickte zu ihm herüber. „Ich habe nur nachgedacht!" versicherte Damm hastig. „Das ist unverzeihlich!" fuhr Honk ihn an. „Ausgerechnet jetzt, da dreihundert Kämpfer des LARD durch unser Gebiet marschieren! Wenn es noch einmal vorkommt, wirst du deinen Platz an den Ortungssystemen verlieren."
    „Es wird nicht wieder vorkommen!" versicherte Damm, dem allein der Gedanke, wieder in den Experimentierräumen arbeiten zu müssen, Beklemmung verursachte.
    Honk schien einigermaßen besänftigt. „Bisher haben wir noch keinen der Eindringlinge auf unseren Apparaturen ausmachen können", stellte er fest. „Das liegt daran, daß wir längst nicht alle Funktionseinheiten der Hauptschaltzentrale beherrschen. Wir sind auch zu wenig, um alle Instrumente besetzen zu können."
    Was für ein Glück! dachte Damm. Vierhundert Ansken reichten nicht aus, um alle Sektoren zu beherrschen. Aber schon hatten die Ansken in den Malgonen willige Sklaven gefunden, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis bei den Experimenten mit den Quanten noch andere, fähigere Wesen entstehen würden. Fähig vor allem darin, die negativen Absichten von Körter Bell und seinem Volk in die Tat umzusetzen.
    Wenn Damm an die bevorstehenden Katastrophen dachte, für die letztlich Wesen wie er verantwortlich sein würden, überkam ihn Übelkeit. In einer immer wiederkehrenden Vision sah er blühende Welten, die von den Invasionsarmeen der Ansken überrollt wurden. Schließlich, das war für Damm bereits absehbar, würde diese Entwicklung ihre eigene Gesetzmäßigkeit entwickeln und aus der Kontrolle der Ansken entgleiten.
    Damm stöhnte unwillkürlich auf.
    Wenn er nur eine Möglichkeit gefunden hätte, irgend etwas zu unternehmen. „Was ist los?" erkundigte sich Honk bei ihm. „Fühlst du dich nicht wohl?"
    „Es ist nichts!" beteuerte Damm, entsetzt über die eigene Unvors ichtigkeit. Nun war er zweimal kurz hintereinander aufgefallen. Honk war ein Anske, der keine Versager in den Reihen der Beobachter duldete. „Hör zu!" rief Honk scharf. „Ich kann nicht dulden, daß du in dieser Verfassung deinen Dienst absolvierst. Laß dich von Birger Golp ablösen. Ich werde mich später um dich kümmern."
    Das war eine unverhohlene Drohung, und Damm hatte allen Grund, sie ernst zu nehmen. Die Strafen, die Honk gegen alle verhängte, die nicht seinen Anforderungen entsprachen, waren gefürchtet. Honk war in gewisser Beziehung härter als Körter Bell.
    Damm fürchtete, daß er irgendwann seelisch zusammenbrechen würde. Mit jeder Minute, die er noch länger bei seinem Volk blieb, wuchs für ihn die Gefahr einer Entdeckung.
    Er entfernte sich von den Ortungsanlagen und bat Birger Golp, seinen Platz einzunehmen.
    Als er sicher war, daß das Interesse der anderen an ihm erloschen war, verließ er die Hauptschaltzentrale durch einen der seitlichen Ausgänge. Erleichtert stellte er fest, daß der Korridor bis auf ein paar malgonische Kämpfer verlassen war. Von den Malgonen brauchte er nichts zu befürchten, sie waren wohl kaum in der Lage, Gedanken und Gefühle eines Ansken zu erraten. Damm wußte, daß es in der Nähe der Hauptschaltzentrale von Malgonen und anderen den Ansken treu ergebenen Biophore-Wesen wimmelte. Damit wurde es jedem potentiellen Gegner unmöglich gemacht, bis zu den Ansken vorzudringen. Es gab immer wieder Fehlzüchtungen, die jederzeit auch gegen die Ansken vorgegangen wären. Die meisten Biophore-Wesen, die aus den Quanten entstanden, besaßen keine Intelligenz und waren der sichtbare Beweis dafür, daß die Ansken im Grunde genommen nicht wußten, wie sie mit dem kostbaren Schatz, der in ihre Hände gefallen war, umzugehen hatten.
    Ohne ein bestimmtes Ziel zu haben, schritt Konter Damm durch den Korridor. Er war ein durchschnittlich großer Anske mittleren Alters, ohne besondere körperliche Merkmale.
    Damm fragte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher