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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren
Autoren: Jason Dark
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hatten noch keine Beschwerden ihrer Auftraggeber erhalten. Hier war es auch von Vorteil, daß die Häuser ziemlich einsam standen und die Möglichkeit, beim Brandstiften ertappt zu werden, gering war.
    Konnex hätte sich in diesen Momenten allerdings den einen oder anderen Menschen in seiner Nähe gewünscht, um mit ihm reden zu können. Und wenn es nur einer der Obdachlosen gewesen wäre. So aber fühlte er sich allein und gleichzeitig wieder nicht allein, dafür allerdings ziemlich tief beunruhigt.
    Er hielt seine Taschenlampe noch fest, ohne sie eingeschaltet zu haben. Plötzlich zuckte die Hand in die Höhe, weil er aus einer der Wohnungen ein Geräusch gehört hatte. Sie zählte zu den beiden, die noch nicht durchsucht worden waren.
    Konnex runzelte die Stirn. Er hatte sich nicht geirrt. Aus der dunklen Bude war etwas zu hören gewesen, und er dachte darüber nach, was es hätte sein können.
    Der Wind?
    Durchaus möglich, denn er hatte freie Bahn und wirbelte in den Zimmer leichte Gegenstände wie alte Zeitschriften und Abfall wild durcheinander. Konnex wurde unsicher. Es mußte einfach an den Worten des Obdachlosen liegen, daß er so nervös geworden war.
    Der Mann schaltete die Lampe ein, starrte für einen Moment auf den hellen Kreis, der sich vor ihm im Schmutz abzeichnete, und hob den Arm an. Das Licht wanderte mit. Es glitt durch die Türöffnung und hinterließ eine Schneise in der Dunkelheit des kahlen Zimmers.
    Zuwenig, um Genaueres sehen zu können.
    Konnex zuckte zusammen, als er die Stimme seines Kumpans hörte. Sie hallte ihm von oben her entgegen.
    »Bist du okay?«
    »Einigermaßen. Und du?«
    »Ja, ich will etwas Holz zusammenlegen.« Corky lachte. Es klang wieder überlaut. »Das wird ein herrliches Feuerchen geben, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Wenn du meinst.«
    »Aber immer.«
    Konnex überlegte, ob er ebenfalls nach oben gehen sollte oder nicht. Es war schon seltsam, aber zu seiner leichten Furcht gesellte sich auch die Neugierde. Er wollte wissen, was sich hinter der geheimnisvollen Zimmertür verbarg, und er wollte herausfinden, ob er sich tatsächlich geirrt hatte oder die Worte des Penners stimmten.
    Er und Corky waren keine Typen, die sich auf Schußwaffen verließen. Das konnte zu leicht ins Auge gehen, denn es gab immer Situationen, wo man die Waffe schnell zog, um irgendwelcher Probleme Herr zu werden. Später erwies sich dies dann als Bumerang. Auf ein derartiges Risiko konnten beide verzichten.
    Konnex hielt es auf dem Absatz nicht mehr aus. Er wollte mehr sehen, er wollte endlich Bescheid wissen, und so setzte er sich in Bewegung und schritt auf die Öffnung zu, hinter der er das verdammte Geräusch vernommen hatte.
    Die Sohlen seiner Schuhe kratzten über den Boden, was ihn schon störte. In der Türöffnung blieb er stehen. Der Lampenstrahl fiel nach vorn, er wanderte zuerst über den Boden, dann richtete er ihn höher und sah das scheibenlose Fenster, ein Viereck, düster, irgendwie unheimlich und abweisend.
    Noch konnte er zurück und alles vergessen. Überdeutlich fielen ihm wieder die Warnungen des Obdachlosen ein, die aber drängte er dann zurück. Außerdem war das Zimmer nicht groß und fast leer. Zumindest gab es keine Möbel mehr. Was da auf dem Boden lag, war eine stinkende Decke, belegt mit altem Zeitungspapier, das der Wind durch die leeren Flure und Räume geweht hatte.
    Er runzelte die Stirn, leckte über seine Lippen, wo ein feuchter Film zurückblieb. Im Hals steckte ein Frosch. Konnex hatte plötzlich Angst vor seinem eigenen Mut bekommen, doch er sagte sich, daß er weitergehen mußte, wenn er etwas in Erfahrung bringen wollte.
    Soweit er hatte sehen können, war der Raum leer. Es gab niemanden, der auf ihn gewartet hätte.
    Konnex ging den nächsten Schritt. Dann noch einen.
    Und plötzlich wußte er, daß er doch nicht allein in diesem verdammten Zimmer war. Er spürte es.
    Nur ein Hauch, ein ungewöhnlicher Windzug, aber hinter ihm.
    Auf der Stelle wirbelte er herum. Der Lampenstrahl machte die Bewegung mit. Er huschte wie ein Blitz durch das Zimmer und strahlte dann das an, was Konnex jetzt vor sich sah.
    Da stand jemand!
    Und Konnex wußte, daß er dem Tod direkt in die leblosen und trotzdem grauenhaften Augen schaute…
    ***
    Schrei und lauf weg!
    Die Warnung peitschte durch seinen Kopf. Sie machte ihn bald verrückt und kam ihm vor, als wäre sie mit dem Messer geschnitten worden. Doch Konnex tat nichts.
    Er bewegte sich nicht. Nur den Arm hielt
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