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0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II
Autoren: Unbekannt
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immer verläßt."
    „Mein Entschluß ist unabänderlich", erwiderte Ashdon schnell, denn er wußte, daß die Zeit drängte. Jeden Augenblick konnte sich im Schiff ein zweiter Sabotageakt ereignen. „Laßt mich in Ruhe meinen Plan zur Rettung für ES durchführen, oder ihr werdet mehr als nur ein Konzept verlieren."
    „Soll das eine Drohung sein?" fragte Putnam, um Zeit zu gewinnen. „Nur eine Warnung", schwächte Ashdon ab.
    Noch acht oder neun Minuten, dachte Putnam und sagte: „Ich werde es den anderen mitteilen, vielleicht ändern sie ihren Entschluß, euch zu hindern, EDEN zu verlassen. Aber niemand wird verhindern können, daß wir den Verlust bedauern."
    „Der Verlust von ES wäre katastrophaler", erinnerte Ashdon. „Ich muß dich warnen. ES hat unsere Existenz ermöglicht, und es könnte sehr gut sein, daß sie einfach ausgelöscht wird, wenn ES in der Tat vernichtet würde. Außerdem gibt es Zusammenhänge, die wir noch nicht begriffen haben."
    „Zusammenhänge?"
    „Zwischen ES und unserer Existenz. Das eine kann so eng mit dem anderen verbunden sein, daß das eine nicht ohne das andere sein kann."
    Der Gedanke machte Putnam zum ersten Mal unsicher.
    Er hatte noch drei oder vier Minuten. „Ich glaube, du hast mich überzeugt", gab er zu und meinte es diesmal ehrlich. „Laß mich zu den anderen zurückkehren, damit ich es ihnen sagen kann. Vielleicht gelingt es mir, auch sie davon zu überzeugen, daß es wichtig für uns alle ist, wenn wir dich gehen lassen."
    Ashdon spürte zwar, daß sein Gefangener es nun ehrlich meinte, aber er blieb vorsichtig. „Wenn du von der Richtigkeit meines Vorhabens überzeugt bist, so die hier noch unsichtbar Anwesenden vielleicht nicht. Sie haben uns zugehört. Sprich zu ihnen und rate ihnen, sich zurückzuziehen."
    Putnam spürte, daß der Entmaterialisierungsprozeß einsetzte. Noch eine Minute... „Gut, ich werde es tun, aber den Erfolg yermag ich nicht zu garantieren. Doch nun muß ich mich von dir verabschieden, ich kann es nicht verhindern. Ich werde mein Versprechen halten..."
    Ashdon spürte und sah, wie sein Gefangener transparent wurde. Er entglitt förmlich seinen Händen, die ihn bisher festgehalten hatten. Der Platz, auf dem er gesessen hatte, war leer.
    Ashdon hatte keine Lust, sich auf ein vages Versprechen zu verlassen, und kehrte eilig ins Schiff zurück. Auch wenn der Verschwundene es ehrlich gemeint hatte, so war damit noch lange nicht gesagt, daß auch die anderen Konzepte so dachten undhandelten.
    Der Kordon um die Space-Jet wurde von den Robotern noch enger gezogen, aber niemand wußte, ob die Konzepte ihn unbemerkt durchdringen konnten oder nicht.
    Immerhin erfolgte kein Versuch mehr, das Schiff zu beschädigen.
    Ich glaube, dachte Ellert mit gemischten Gefühlen, daß du Erfolg gehabt hast. Wir können morgen starten.
    Du scheinst nicht erfreut darüber zu sein, Ernst.
    Ich versuche es, und es wird mir gelingen, sobald ich meinen Zwiespalt überwunden habe.
    Ashdon genoß seine augenblickliche Überlegenheit.
    Vergiß EDEN und denke an die Existenz von ES! Wir werden ein neues Paradies finden, und EDEN wird nicht zugrunde gehen, wenn wir Erfolg haben.
    Akrobath kam herbeigeschwebt. Er hatte die lautlose Unterhaltung nicht verfolgen können, wohl aber die Diskussion zwischen Ashdon und seinem Gefangenen. „Ihr könnt ins Hotel gehen und schlafen, ich bleibe hier und halte Wache. Ganz bestimmt werden die Konzepte ihre Zeit brauchen, einen neuen Entschluß zu fassen. Es ist nichts zu befürchten."
    Laut erwiderte Ashdon: „Vielleicht hast du recht, wir verlassen uns auf dich."
    „Das könnt ihr auch. Und morgen starten wir."
    „Du willst also wirklich mit uns kommen?"
    Akrobath wiegte sich in der Luft wie ein Blatt im Wind. „Was wäret ihr wohl ohne mich?" meinte er.
     
    *
     
    In dieser Nacht schlief Ellert/Ashdon tief und fest, und als das Doppelkonzept am nächsten Morgen zum Hangar kam, schwebte ihm Akrobath entgegen. „Startbereit", verkündete er stolz, als sei alles sein Werk. „Die Kollegen haben es geschafft. Auch der Boß ist zufrieden."
    „Keine Sabotage?" vergewisserte sich Ellert, der übernommen hatte. „Nichts dergleichen, ganz im Gegenteil."
    „Was soll das heißen?'' „Euer Gefangener war hier, materialisierte und berichtete. So gegen Morgen war das. Die Konzepte haben die ganze Nacht beraten und sich entschlossen, euch ziehen zu lassen. Sie werden alle beim Start zugegen sein."
    Ellert verspürte Erleichterung, aber
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