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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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Grund gewesen, daß er das Auge hochgehalten und hindurchgeblickt hatte.
    Dabei hatte er plötzlich das Gefühl gehabt, in ein grenzenloses Nichts zu blicken. Ein Abgrund tat sich vor ihm auf, der ihm Schwindel verursachte und ihm das Orientierungsvermögen raubte.
    Der Anblick des Fremden oder eigentlich die Tatsache, daß er das absolute Nichts sehen konnte, hatte ihm solch namenloses Entsetzen verursacht, daß er das Auge schnell in den Behälter zurücklegte und diesen wieder verschloß.
    Seitdem hatte er vergeblich versucht, den Behälter neuerlich zu öffnen.
    Er war jetzt vorbereitet und wußte, was er von dem Auge in etwa zu erwarten hatte, so daß es ihn danach gierte, weiter mit ihm zu experimentieren und seine Möglichkeiten zu erproben. Aber so sehr er auch versuchte, eine Situation wie beim erstenmal zu simulieren, sich psychisch und physisch und paramental in die gleiche Lage zu versetzen, der Erfolg blieb aus.
    Er hatte aber noch nicht alle seine Möglichkeiten ausgeschöpft.
    Bisher hatte,er es auch unterlassen, den Behälter mit geballter PSI-Energie zu sprengen zu versuchen. Vor diesem Schritt schreckte er zurück, weil er befürchtete, daß ein gewaltsames Offnen unkontrollierbare Kräfte beschwören und neue Gefahren mit sich bringen konnte. Aber andererseits fühlte er instinktiv, daß dem Behalter entweder nur mit geballter Parakraft oder mit roher Gewalt beizukommen war.
    Da er sich aber selbst keinem Risiko aussetzen wollte, übertrug er diese Arbeit seinen Paratendern.
    Didi trat zurück, als er mit dem Ankleiden fertig war. Boyt Margor zupfte die Kombination zurecht, um ihren Sitz zu korrigieren. Er fühlte sich in dieser Kleidung nicht recht wohl, denn sie besaß an Armen und Beinen und auch um die Körpermitte einige Biomolplasteinlagen, die ihm ein etwas fulligeres Aussehen gaben. Nicht daß er eitel war und stattlicher erscheinen wollte - die Biomolplast-stutzen dienten nur der Tarnung. Er hätte natürlich auch seine Haut tönen und seinem Gesicht ein anderes Aussehen geben können, aber soweit wollte er sein Aussehen nicht verfälschen, weil er sich der Wirkung seiner Physiognomie bewußt war. Es genügte, wenn man aus der Ferne nicht gleich von der Gestalt auf ihn schließen konnte.
    „Nimm den Behälter und bringe ihn ins Laboratorium", befahl er seinem Leibwächter.
    „Ich möchte, daß ihr den Mittelteil des Hantelkörpers öffnet, ohne die Schutzhülle zu beschädigen", erklarte Margor seinen Paratendern; er fand es nicht der Mühe wert zu erwähnen, daß eine Beschädigung oh-nehin kaum möglich war. Ein Material, das so widerstandsfähig war, daß es zumindest seit dem Bau der Cheopspyramide völlig unbeschadet geblieben war, würde nicht so leicht unterzukriegen sein. Er fuhr fort: „Gewalt wird sich nicht vermeiden lassen, aber geht behutsam vor. Ich mochte nicht, daß ihr durch Explosionen und ähnliche spektakuläre Nebeneffekte Aufsehen erregt. Ich möchte hier ungestört sein."
    Margor hätte dies nicht extra erwähnen müssen. Die Vorsichtsmaßnahmen, die er vor der Reise nach Australien unternommen hatte, mußten seinen Paratendern ohnehin gezeigt haben, welchen Wert er auf absolute Abgeschiedenheit legte. Er war untergetaucht, ohne die Mittelsleute in aller Welt von seinem Aufenthaltsort zu unterrichten, und nur die engsten Vertrauten wußten, wie sie ihn erreichen konnten.
    „Ich erwarte noch heute eine Erfolgsmeldung", schloß Margor.
    Aber der Tag verging ohne positive Nachricht von seinen Paratendern. Als er am nächsten Morgen ins Laboratorium kam, lag der hanteiförmige Behälter unversehrt auf dem Arbeitstisch.
    Die Paratender waren ratlos.
    „Tut mir leid, Boyt", sagte Arnd Telster, der als einziger von dem Dutzend Paratender, die Margor mit nach Australien genommen hatte, ein etwas persönlicheres Verhältnis zu ihm hatte.
    „Aber dieses Laboratorium besitzt nicht die erforderlichen Einrichtungen, die wir für diese Aufgabe brauchen. Ich benötige allein schon dafür eine Schweberladung Spezialgeräte, um herauszufinden, was dieses Ding überhaupt sein könnte."
    „Du sollst nicht herausfinden, was es ist, sondern du sollst es nur öffnen, Arnd", erwiderte Margor.
    Arnd Telster fuhr sich über den Kopf, um sich die Haare aus der verschwitzten Stirn zu wischen. Als er diese Bewegung ausgeführt hatte, stellte er verblüfft fest, daß er zwischen den Fingern ein Büschel Haare hatte.
    „Seltsam", meinte er. „Ich hatte vorher noch nie unter Haarausfall
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