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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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Zeit, sich die neue Situation zu überlegen. Schließlich meinte Goran-Vran mit leichter Resignation: ~~ „Gute alte Welt - wir bauen eine neue."
    „So ist es recht", lobte Fanzan-Pran. „Das ist entelechisch gedacht. Ich mache aus dir noch einen Bürger des Kosmos, Goran. Du bist jung und denkst noch nicht in festgefahrenen Bahnen."
    „Ich bin wankelmütig", sagte Goran-Vran, irgendwie kam er sich wie ein Verräter an seinem Türmer vor, und Alkyra-II war nicht seine Heimat, aber die Leere des Weltalls konnte er sich noch weniger als Heimat vorstellen.
    „Was wird aus den anderen?" fragte er.
    „Die meisten deiner Kameraden eignen sich für den Dienst auf Raumschiffen, und ich werde sie für die Einsatzflotte rekrutieren. Die anderen bleiben vorerst auf Alkyra-II zurück und werden später abgeholt."
    „Und die Neunturmanlage?"
    „Die meisten der Turmanlagen im Universum sind unbesetzt", antwortete Fanzan-Pran ausweichend. Er wechselte schnell das Thema. „Wußtest du eigentlich, daß das Funkfeuer der Neunturmanlagen dem Pulsa-tionsrhythmus der von uns gesuchten Materiequelle angepaßt ist?
    Die Materiequelle fließt im selben Rhythmus wie unsere Türme strahlen."
    Diese wie nebenbei gemachte Aussage war für Goran-Vran eine Offenbarung.
    „Das klingt phantastisch", sagte er.
    „Und hat dich dein Türmer jemals darüber aufgeklärt, warum die Neun für uns eine so symbolträchtige Bedeutung hat?" fragte der Raumfahrer weiter. „Der Grund dafür ist der, daß die für uns so bedeutungsvolle Materiequelle neun Auslässe hat."
    „Das habe ich nicht gewußt", gestand Goran-Vran.
    „Bisher konnten wir das nur vermuten", meinte Fanzan-Pran. „Aber wir werden Gewißheit bekommen, wenn Pankha-Srin eintrifft."
    „Der Quellmeister, der die Materiequelle gefunden hat, kommt nach Alkyra-II?" fragte Goran-Vran überwältigt.
    „Alkyra-II wird er vermutlich nicht aufsuchen", antwortete Fanzan-Pran. „Aber er wird sich im Einsatzgebiet einfinden, um nach geglückter Operation das Auge in Empfang zu nehmen."
    „Welches Auge?"
    „Der Schlüssel für die Materiequelle, den du nur unter der Bezeichnung Objekt kennst, ist ein Auge."
     
    2.
     
    Burian Sohan war mit einem der ersten Transporte aus der Provcon-Faust gekommen. Als sich ihm die Gelegenheit bot, die Erde wiederzusehen, von der er ein Leben lang nur träumen konnte, hatte er sie sofort wahrgenommen.
    Noch bevor er seinen Fuß auf Terra setzte, hatte er sich schon konkrete Vorstellungen davon gemacht, wie er seinen Lebensabend verbringen würde. Er wollte nicht mehr als ein Stückchen Land in Australien und dort Korn anbauen und eine kleine Viehherde halten. Mit 150 war man nicht mehr besonders anspruchsvoll.
    Aber als es zur Landverteilung kam, erlebte er die erste Enttäuschung. Wegen seines hohen Alters bekam er das von ihm auserwählte Farmland nicht zugesprochen, sondern man schlug ihm vor, sich einer Familie anzuschließen und in ihrer Obhut die letzten Jahre seines Lebens zu verbringen.
    Um überhaupt1 nach Australien zu kommen, ging er auf diesen Vorschlag ein. Er fand Aufnahme bei den Hoskins, einem jungen Ehepaar von Gäa mit einem halben Dutzend Kindern.
    Die Hoskins behandelten ihn gut, aber sie ließen ihn doch zu deutlich spüren, daß er ihrer Meinung nach für nicht mehr viel zu gebrauchen war. Und deshalb verließ er sie, kaum daß er in Australien war.
    Hier erlebte er seine zweite Enttäuschung, denn der Kontinent entsprach nicht seinen Vorstellungen.
    Die Landschaft stimmte zwar, aber die darin verstreuten Gehöfte waren größtenteils unbewirtschaftet, und auf den Weiden fand sich kaum Vieh, und die wenigen Farmen, die wieder Besitzer fanden, wurden als rationalisierte „Betriebe" geführt.
    Und so wurde Sohan zu einem ruhelosen Wanderer, der von Farm zu Farm zog, sich als Gelegenheitsarbeiter verdingte und weiterzog, wenn es ihm an einem Ort nicht mehr gefiel.
    Immer wenn eines der verwaisten Gehöfte von einem Zuwanderer in Besitz genommen wurde, fand er sich als erster ein, um die Leute zu begrüßen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wenn er dann der Meinung war, den Siedlern über die Anfangsschwierigkeiten hinweggeholfen zu haben, wanderte er weiter.
    Auf diese Weise fand er doch noch einen Lebensinhalt und wurde im Nordosten von Australien bald zu einer bekannten Gestalt. Die Leute nannten ihn zuerst in gutmütigem Spott den „Agrarinspektor" und später dann den „Sheriff"; letzterer Spitzname blieb ihm. Er
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