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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen
Autoren: Unbekannt
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wissen, was sie zu antworten haben."
    „Gut. Angenommen, ihr habt recht: welches ist die zweite Frage?"
    Wiederum war es Indira Vecculi mit ihrer messerscharfen Logik, die als erste antwortete: „Woher wißt ihr von dem Auge?"
    Kershyll Vanne fühlte instinktiv, daß sie das Richtige getroffen hatte.
    Diesmal wußte auch Pale Donkvent keinen Einwand. „Wir sollten uns eine plausible Antwort einfallen lassen", schlug Hito Guduka vor. „Am besten dieselbe, die die anderen vier Leute auch geben."
    „Jakkonen, Thagmar und Elv können sich herausreden", meinte Vanne. „Sie haben keinen besonderen Posten.
    Man hat zu ihnen von dem Auge gesprochen. Sie wissen nicht, woher die Kenntnis kommt."
    „Richtig!" ließ sich Pale Donkvent hören. „Aber Fellmer Lloyd und wir - wir müssen eine Antwort parat haben."
    „Woher wußte Demeter von dem Auge?" fragte Ankamera. „Es war nicht wirklich ein Wissen", antwortete Kershyll Vanne. „Es war eher eine verschwommene Erinnerung, etwas halb Unterbewußtes."
    „Wir aber gebrauchen den Begriff Auge bewußt", sagte Albun Kmunah, „also müssen wir ein plausible Erklärung dafür haben, woher wir ihn kennen."
    „Das ist einfach", erklärte Jost Seidel. „Wir haben von dem Auge erfahren, als wir die Programmierung eines Bordroboters analysierten. Jedermann weiß, daß an Bord der wyngerischen Suchschiffe nur die Roboter genau wissen, wonach eigentlich gesucht werden soll."
    „Die 1-DÄRON hat aber keine Bordroboter!" widersprach Hito Guduka. „Das ist bereits durchgesprochen", konterte Indira Vecculi. „Ursprünglich gab es an Bord der 1-DÄRON die übliche Robotbesatzung. Sie ging bei einem Einsatz auf einer weit entfernten Welt verloren, als die Roboter in eine technische Falle gerieten." Die Diskussion ging noch eine Zeitlang hin und her. Dann war auch diese Frage entschieden, und zwar so, wie Jost Seidel vorgeschlagen hatte. „Ich spüre eure Erleichterung", sagte Pale Donkvent kurze Zeit später. „Ihr glaubt, die Fragen zu kennen und auch die Antworten. Was wird aber, wenn das LARD etwas ganz anderes fragt? Was sagen wir, wenn wir gefragt werden, was für eine Spur wir gefunden haben? Wo ist das Auge? Warum haben wir es nicht gebracht? Was für eine Antwort haben wir darauf?"
    „Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf", entgegnete Kershyll Vanne. „Wenn Thagmar, Elv oder Jakkonen solche Fragen vorgelegt werden, dann antworten sie darauf, daß sie davon nichts wissen. Es war nicht die Angewohnheit suskohnischer Befehlshaber, jeden Untergebenen stets auf dem laufenden zu halten. Auch Fellmer Lloyd wird sich darauf hinausreden, da er genau weiß, was ich denke. Meine Antwort aber liegt parat.
    Die Spur des Auges besteht aus seltsamen hyperenergetischen Signalen, die die 1-DÄRON in einer fremden Galaxis registriert hat. Die irdische Milchstraße wird da als Muster herhalten müssen, da ihre Daten auch im Bordrechner der 1-DÄRON enthalten sind. Wir konnten das Auge deswegen nicht mitbringen, weil auf der Welt, auf der es sich befindet, eine hochentwickelte Zivilisation lebt, gegen die wir nichts hätten ausrichten können."
    Die anderen sechs Bewußtseine schwiegen eine Weile, während sie Kershyll Vannes Worte überdachten. Dann erklärte Indira Vecculi: „Das klingt so gut und so überzeugend, daß man nichts daran ändern sollte."
    Damit war die Diskussion beendet.
     
    *
     
    Kershyll Vanne rechnete damit, daß das LARD sich mit seinen Fragen Zeit lassen werde. Indem es die Gefangenen warten ließ, verunsicherte es sie und machte es - für den Fall, daß sie Betrüger waren - wahrscheinlicher, daß sie sich verrieten.
    Das LARD jedoch hatte mit solcherlei psychologischen Tricks nichts im Sinn. Zu Kershyll Vannes großer Überraschung vergingen nicht mehr als zehn Minuten, bis auf einer Wand seiner Zelle plötzlich ein großer, heller Fleck entstand, als sei das Metall dort durchsichtig geworden, und das Dreieckssymbol mit dem eingebetteten Tropfen erschien.
    Die Stimme des LARD erscholl. „Du bist der Anführer dieser Leute?" fragte sie ohne jegliche Einleitung. „Nur dieser Gruppe, die bei mir ist", antwortete Kershyll Vanne. „Der Befehlshaber der 1-DÄRON ist ein anderer."
    „Warum hat Morgdähn euch gehen lassen, wo er doch meinen Befehl kannte, daß ihr noch zu warten hattet?"
    „Morgdähn wußte nichts davon. Wir lenkten ihn ab."
    „Das ist gut für Morgdähn, aber schlecht für euch. In meinen Händen liegt die Macht und die Kraft des Alles-Rads.
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