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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen
Autoren: Unbekannt
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Namen waren Sternack und Zaaja. Der Rest ihrer Geschichte, die sie nur zu bereitwillig hervorsprudelten, war weniger verständlich. „Haltet ein!" rief Vanne schließlich, als er sicher war, daß er wesentlich mehr erfahren würde, wenn er gezielte Fragen stellte. „Ihr sagt, ihr seid über die Blasse Grenze gegangen? Durch einen Tunnel, der durch einen stählernen Wall führte? An einer Festung vorbei, die mit Geschützen bestückt war?"
    „So ist es", antwortete Sternack.
    Kershyll Vanne und der Mutant warfen einander bezeichnende Blicke zu. Die Schilderung der beiden Quostohter deckte sich Zug für Zug mit dem Bericht, den Hytawaht Borl von seinem Unternehmen erstattet hatte. „Ihr wolltet umkehren, nachdem ihr die Festung passiert hattet, aber die Geschütze eröffneten das Feuer, und einer von euch starb?"
    „Porsekker-zwei, ja."
    „Was geschah dann?"
    „Wir wandten uns in die andere Richtung", beschrieb Sternack. „Wir waren voller Angst. Ein fürchterlicher Druck lag auf uns. Ich glaube, wir hätten das nicht lange ausgehalten."
    „Das glaube ich dir. Wie gelang es euch schließlich, über die Blasse Grenze zurückzukehren?"
    Sternack blickte ihn verwundert an. „Zurückzukehren? Wir sind nicht zurückgekehrt! Wir gingen über ein Feld, das viele Furchen hatte. In der Ferne waren halbzerfallene Gebäude zu sehen. Wir kamen schließlich an das Ende der Halle. Dort gab es mehrere Gänge. Wir nahmen einen von ihnen. Er war ziemlich finster Wir konnten nicht genau sehen, wohin wir gingen. Ich ging voran und stürzte in ein Loch. Unter normalen Umständen hätte ich geschrien, aber da war dieser Druck, und das Entsetzen lag mir so auf der Seele, daß ich keinen Laut hervorbrachte. Deswegen stürzte Zaaja ebenfalls in das Loch."
    „Ihr habt euch bei dem Sturz hoffentlich nicht verletzt", äußerte Kershyll Vanne seine Besorgnis. „Das war eben das Merkwürdige", antwortete Sternack. „Es schien mir zuerst, als stürze ich in einen tödlichen Schlund. Plötzlich aber wurde alles unwirklich. Ich schwebte durch ein Feld voller Helligkeit. Und als ich auf dem Boden des Loches ankam, da war meine Fallgeschwindigkeit nicht mehr als die eines sinkenden Blattes.
    Ich kam auf den Füßen auf und trug keinerlei Schaden davon. Zaaja ging es ebenso."
    Kershyll Vanne machte eine Geste, die andeutete, daß er verstanden hatte. „Jetzt erzähl' mir bitte noch einmal, was es mit den Malgonen auf sich hat und warum die Leute von Siegereiche sich in das Land am Ende der Welt wagten."
    Sternack begann von neuem. Mittlerweile aber hatte er an Ruhe gewonnen, und seine Schilderung war wesentlich leichter zu verstehen als zuvor. Kershyll Vanne hörte die Botschaft: Ungeheuer aus der „oberen" Region der PAN-THAU-RA waren in die Welt Quostoht eingedrungen. Das LARD sah nur die Möglichkeit, sich ihrer zu erwehren, indem es alle Menschen von Quostoht an der Festung postierte, die den einzigen Punkt darstellte, an dem der Durchgang von der oberen zur unteren Region möglich war.
    Sternacks Schilderung bewies jedoch, daß es mindestens noch einen weiteren Durchgang geben mußte: das Loch, durch das er und Zaaja gestürzt waren. Das LARD wußte offenbar nichts von diesem Loch. Es war möglich, daß es weitere solcher Löcher gab, durch das die Malgonen allmählich nach Quostoht einsickerten.
    Sternack und Zaaja hatten mehr Glück als Verstand gehabt, als sie in das Loch fielen. Denn anhand von Tarmairs und Cainstors Schicksal war jedermann klar geworden, daß die Menschen von Quostoht den seelischen Druck nicht ertragen konnten, der jenseits der Blassen Grenze herrschte. „Beschreibe mir, so gut du kannst, den Weg, auf dem ihr hierher gekommen seid", forderte Kershyll Vanne den jungen Quostohter auf.
    Sternack lieferte eine Beschreibung, die ohne Mühe zu verstehen war. Anhand dieser Schilderung glaubte Vanne, den Ort finden zu können, an dem das Loch mündete, durch das die beiden jungen Quostohter gestürzt waren. „Jetzt will ich ein Gleiches für dich tun", sagte er zu Sternack. „Geh diesen Korridor entlang. Nach etwa einer Stunde gelangst du in eine Halle wie diese. Auf ihrer rechten Seite siehst du die Mündung eines Stollens, der steil in die Höhe führt. Wenn Zaaja und du durch diesen Stollen in die Höhe steigen, dann werdet ihr bald wieder in Quostoht sein. Ich vermute, daß der Stollen nicht allzu weit von der Stelle endet, an der die Leute von Siegereiche auf euch warten."
    Sternacks Gesicht leuchtete auf.
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