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0886 - Todesjagd

0886 - Todesjagd

Titel: 0886 - Todesjagd
Autoren: M.H. Rückert
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die Neuigkeiten aus den umliegenden Orten zu erzählen.
    Lopez selbst hatte sich vor der schon am Morgen brütendheißen und drückenden Schwüle in eine der Holzhütten verzogen. Laut seiner Aussage musste sich ein Mann in seinem Alter schonen, nur hatte Douglas Clifford keine Ahnung, wie viele Jahre Lopez wirklich zählte. Aber eines glaubte er zu wissen: So alt wie Lopez jetzt schon aussah, konnte er nun wirklich nicht mehr werden.
    Clifford schloss kurz die Augen, er genoss den Geruch des Dschungels und die ungewohnten Geräusche der Tiere. Als er die Augen wieder öffnete, glaubte er, einen dunklen Schatten aus der hintersten Hütte huschen zu sehen. Er kniff die Augen zusammen, doch beim zweiten Hinsehen fiel ihm nichts weiter auf.
    Wird wohl eine Täuschung gewesen sein , redete er sich selbst ein. Er murmelte erneut: »Es ist doch sonst nicht ihre Art, mich warten zu lassen.«
    Der 38-Jährige Douglas stieß sich vom Jeep ab und schlenderte auf die Hütte zu, in der Lopez verschwunden war. Dort angekommen klopfte der Kalifornier an die Tür.
    Unwilliges Grunzen ertönte aus dem Inneren der Hütte. Clifford klopfte ein zweites Mal, dann öffnete er die Tür. Er kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Im Inneren der Hütte, die aus zwei Räumen bestand, herrschte Düsternis, da die Fenster zum größten Teil abgedeckt waren, um die Hitze abzuwehren.
    »Was willst du, Doug?«, knurrte Lopez. Er wälzte sich auf einem alten Feldbett herum, dass das alte Holzgestell knarrte. »Ich habe dich hergebracht, also kümmere dich darum, dass du über dein Problem mit Silvana redest.«
    Das Problem war Silvanas Gabe der Heilung vom Vampirkeim. Douglas Clifford war Vampir- und Dämonenjäger. Er tötete jeden, der zur schwarzen Familie gehörte. Silvana wollte ihm beweisen, dass eine Rückverwandlung vom Vampir zum Menschen möglich war, und dass er nicht jeden schwarzblütigen auslöschen musste.
    »Sie ist nicht da, Alter.« Clifford setzte sich auf den alten Schemel, der neben dem Feldbett stand.
    »Was heißt das: Sie ist nicht da?«
    »Dass sie nicht zum angegebenen Zeitpunkt zum Jeep gekommen ist, wie du es gesagt hattest.«
    Lopez richtete sich auf und schaute Clifford zweifelnd an. Er drehte sich zur Seite, stellte seine Beine auf den Boden und schüttelte den Kopf.
    »Das gibt es nicht, Jüngling. Seit ich ihr Bote bin, war sie immer pünktlich.«
    »Dann ist sie es heute eben nicht. Fakt ist, dass sie eine halbe Stunde zu spät dran ist.«
    Lopez stand auf; die Stiefel musste er nicht anziehen, denn er hatte sie angelassen, als er sich auf das Feldbett gelegt hatte.
    »Das muss bestimmt ein Irrtum sein«, murmelte er vor sich hin, sodass Clifford kaum ein Wort verstand. »Sie hat mir gewiss nur die falsche Zeit angegeben.«
    Der kleine, magere, alte Ex-Polizist stürmte aus der Hütte, wich dem altersschwachen Jeep aus und bewegte sich auf die hinterste Hütte zu, jene, aus der Clifford einen Schatten hatte huschen sehen.
    Der Dämonenjäger wies ihn auf seine Beobachtung hin. Lopez verhielt im Schritt und blickte Clifford erneut zweifelnd an.
    »Wer sollte das denn gewesen sein?«, krächzte er. »Außer uns lebt niemand hier, und wir sind durch Silvanas Hexenkräfte vor Entdeckung sicher.«
    Clifford wusste, was Lopez meinte. Als sie zum ersten Mal hierher fuhren, verschwand die Straße hinter ihnen, als habe sich eine unsichtbare Tür geschlossen. Lopez meinte bei dieser Gelegenheit, dass Silvana überhaupt nicht in unserer Welt wohnte, sondern irgendwo dahinter. Nur wenn die Waldhexe wollte, dass jemand zu ihr kam, dann wurde sie auch gefunden. Clifford hatte das im ersten Moment für Unsinn gehalten, das damals aber gegenüber Lopez nicht erwähnt, um seinen Fahrer nicht zu verärgern.
    Mittlerweile dachte er anders darüber, denn Silvana hatte ihm einige Proben ihres außergewöhnlichen Könnens gezeigt.
    Wie als Antwort auf Cliffords Gedankengänge raschelten die im Lager befindlichen Bäume mit ihren Ästen. Blätter und dürre Zweige fielen daraufhin herab auf den Boden.
    »Das war kein normaler Wind«, stieß Clifford hervor. »Hier steht doch die Luft, sodass man keinen Atem bekommt.«
    Er kniete sich und betrachtete einen der vom Baum gefallenen Zweige. Clifford nahm den Zweig in die Hand, stand wieder auf und zeigte Lopez das Fundstück. Der alte Mann zog die Augenbrauen hoch und schüttelte den Kopf.
    Die Blätter am Zweig waren verdorrt!
    Lopez drehte sich wieder um und stiefelte auf
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