Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0886 - Todesjagd

0886 - Todesjagd

Titel: 0886 - Todesjagd
Autoren: M.H. Rückert
Vom Netzwerk:
weben.
    »Ich glaube dir nicht. Ich will Beweise haben!«, herrschte sie ihn an. »Ansonsten breche ich dir das Genick.«
    »Dann sieh dir die Zeitschau an«, sagte Uschi Peters aus dem Hintergrund. Sie war gerade aus dem BMW ausgestiegen, ließ aber noch den Motor laufen.
    »Die Zeit schau ?«, echote Angelique unverständlich.
    »Zamorras Amulett hat eine Sonderfunktion«, erklärte Uschi. »Es kann Ereignisse zeigen, die schon eine Zeitlang her sind.«
    Zamorra blickte sie aus großen Augen an. Er wusste, worauf seine Begleiterin anspielte, hielt das Risiko aber für zu hoch, Angelique Merlins Stern in die Hand zu geben.
    »Das ist doch eine Falle«, schnarrte Angelique.
    »Yves' Amulett besaß auch eine Sonderfunktion«, erläuterte Uschi weiter. »Es tarnte ihn, damit er nicht von seinen Verfolgern gesehen wurde.«
    Angeliques Griff lockerte sich etwas, woran Zamorras Magie schuld war.
    »Das stimmt«, gab sie zu. Dann riss sie Merlins Stern von Zamorras Brust. Der Schnellverschluss wurde dabei leicht beschädigt.
    »Wie aktiviere ich die Zeit schau?«, fragte sie hastig.
    »Hast du dir das auch genau überlegt?«
    »Wie aktiviere ich die Zeit schau?«, wiederholte sie ihre Frage und brüllte ihn dabei an. Sie stieß ihn zurück. Zamorra bemerkte, dass sie am Ende ihrer Kraft war.
    Er murmelte das Schaltwort und gleich darauf erschienen rückwärts laufende Bilder auf dem Mini-Bildschirm in der Mitte des Amuletts.
    Hast du dir das wirklich überlegt?, fragte eine Stimme in Angeliques Gedanken. Sie blickte sich verwirrt um. Auch Zamorra und Uschi hörten das Amulett-Bewusstsein.
    »Wer ist das?«, hauchte Angelique.
    »Das ist Taran«, antwortete Zamorra. »Das Bewusstsein des Amuletts.«
    »Ich will sehen, was mit meinem Bruder geschah«, beharrte Angelique auf ihrem Willen, ohne weiter auf Zamorras Worte einzugehen.
    Du hast es so gewollt. So sei es, sagte Taran. Du hattest mich vor einigen Tagen schon einmal gerufen, beziehungsweise das Amulett deines Bruders. Ich zeigte dir damals seinen Tod, und ich zeige ihn dir jetzt noch einmal.
    »Lass es sein, Taran!«, rief Zamorra, der wusste, was Angelique erwartete, doch das Amulett-Bewusstsein reagierte nicht auf seine Worte.
    Die Bilder auf dem Mini-Bildschirm liefen rasend schnell rückwärts, bis zum Tod von Yves Cascal. Mit jeder verstreichenden Sekunde veränderte sich Angelique. Sie wurde heller und durchscheinender, zuerst an den Füßen, dann erst weiter oben. Der Energieverlust forderte seinen grausamen Tribut.
    Und dann verwehte sie wie Rauch im Wind. Ein erleichtertes Stöhnen begleitete Angelique Cascals Auflösungserscheinung.
    Sie war zum Schluss keine Vampirin mehr, deshalb konnte ich nichts gegen sie ausrichten, erklärte Taran. Silvanas Zauber hatte mit einer Verzögerung von zehn Tagen gewirkt. Wäre sie im Urwald geblieben und hätte sich in dieser Zeit versteckt, dann wäre sie jetzt wieder ein normaler Mensch.
     
    Zamorra und Uschi blieb nur noch, die Polizei zu benachrichtigen, dass sie ihre Kollegen und Clifford untersuchten, damit die abgeholt werden und ihre letzte Ruhe finden konnten.
    Die Polizisten untersuchten den Tatort genau, aber den Fall ihrer getöteten Kollegen konnten sie nie aufklären. Zamorra hütete sich davor, ihnen die Wahrheit zu sagen. Da es Vampire offiziell nicht gab, durfte er nichts sagen, um sich nicht selbst zu belasten. Was ihn vielmehr belastete war, dass Angelique bei einer früheren Betreuung durch ihn ihren Todeslauf wohl nie begonnen hätte.
    Aber woher sollte er so etwas früher wissen?
    Douglas Clifford hatte Angelique Cascals Angriff nicht überlebt. Da ihn keiner der beiden ermordeten Polizisten getötet haben konnte und er nahezu den gleichen Todeszeitpunkt hatte wie sie, wurde auch er zu den Opfern eines unbekannten Massenmörders gezählt.
    Uschi Peters und Zamorra wurden nach intensiver Befragung durch die Polizei wieder freigelassen. Sie fuhren zusammen nach Tendyke's Home, von wo Zamorra gleich per Regenbogenblumen wieder nach Château Montagne reiste.
    Ihnen konnte nicht nachgewiesen werden, dass sie die drei Männer ermordet hatten.
    Schließlich war es nicht das erste Mal, dass Tote von Unbeteiligten auf einem Parkplatz gefunden wurden…
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher