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0886 - Todesjagd

0886 - Todesjagd

Titel: 0886 - Todesjagd
Autoren: M.H. Rückert
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Ihre beiden Besucher mussten mit dem Hausflur vorlieb nehmen.
    »Meinen Conan hat sie umgebracht, und die Damen und Herren von der Polizei tun einen Dreck, diese… Schlampe zu finden!«, keifte sie mit ihrem schrillen Organ herum.
    Uschi und Zamorra blickten sich bedeutungsvoll an.
    »Welche Frau meinen Sie mit der Bezeichnung Schlampe?«, wollte die Begleiterin des Professors wissen.
    Wilder zuckte zusammen, als habe man ihr einen Dolch ins Herz gestoßen. Sie beugte sich etwas vor, blickte sich um, ob auch keiner ihrer Nachbarn etwas mitbekam und flüsterte: »So ein schwarzhaariges Luder mit Klauen und Vampirzähnen. Ich sage Ihnen, das war ein Vampir!«
    »Und wer ist Conan?«, fragte Zamorra, dem bei Nennung dieses Namens seltsamerweise der amtierende Gouverneur von Kalifornien in den Sinn kam.
    Die Augen der alten Dame schienen - von innen heraus zu glühen, als sie den Professor betrachtete.
    »Mein geliebter Rottweiler. Er war so ein liebes, süßes Tier, das niemand etwas zuleide tat. Er wollte doch immer nur spielen.«
    Uschi blickte bei dieser Aussage hoch zur Gangdecke, Zamorra hingegen furchte die Stirn. Eigentlich hatte er sich von der Befragung Colleen Wilders mehr versprochen. Was genau bei dem Überfall abgelaufen war, wollte sie nicht erzählen. Sie hatte auch nicht richtig verstanden, dass Uschi und Zamorra nicht zur City-Police gehörten.
    Doch als der Parapsychologe sie nach Yves Cascal befragen wollte, erlitt sie fast einen Wutanfall.
    »Nach diesem… diesem…« Sie suchte nach den passenden Worten, fand sie aber in ihrer Erregung nicht. »Diesem… ach, was weiß ich… hat die mich auch befragt.«
    »Dabei kann es sich nur um seine Schwester handeln«, flüsterte Uschi.
    »Das glaube ich auch«, antwortet Zamorra.
    »Was haben Sie da miteinander zu tuscheln?«, regte sich Frau Wilder auf. »Einen Moment.«
    Sie lehnte die Tür an und verschwand kurz.
    »Was hat die jetzt vor?« Zamorra schüttelte den Kopf über das Gebaren der Frau.
    Noch ehe Uschi antworten konnte, erschien die Wohnungsmieterin wieder an der Tür. In der Hand hielt sie ein guterhaltenes altes Gewehr und zielte damit auf ihre ungebetenen Gäste.
    »Ich glaube nicht, dass sie zur Polizei gehören«, geiferte sie. »Verschwinden Sie, oder ich handle in Notwehr!«
    »Wir wollten doch nur einige Auskünfte«, sagte Uschi Peters und trat einen Schritt zurück.
    Colleen Wilder fuchtelte mit dem Gewehr vor Zamorras Gesicht herum. Der Dämonenjäger tat es seiner Begleiterin gleich, schließlich wollte er nicht unbedingt Bekanntschaft mit dem Schießprügel machen.
    Egal, wie unfreundlich sie auch behandelt wurden, Zamorra wollte unbedingt eine Beantwortung seiner Fragen haben. Er wusste auch schon, wie das geschehen sollte.
    Er sagte ein Schlüsselwort, dazu machte er eine elegante Bewegung mit der linken Hand, und schon starrte Colleen Wilder wie gebannt darauf. Zamorra war in der Lage, fast jeden Menschen zu hypnotisieren; selbst hypnotisierbar war er jedoch nicht.
    Zuerst sorgte er dafür, dass sie in die Wohnung durften. Dort befragte er die Frau und erhielt auch wesentlich konkretere Angaben als vorher, ohne große Beschimpfungen oder Hasstiraden.
    Mehrmals hatte er wieder das Gefühl, dass sich Merlins Stern mit einem Schlag erhitzte, aber jedes Mal war es schneller wieder vorbei, als es angefangen hatte.
    Zum Schluss befanden sie sich im Wohnzimmer, in das Angelique eingedrungen war. Anstelle der zerstörten Glastür hängte dort jetzt eine durchsichtige Folie. Da die Bewohner dieses Viertels nicht gerade mit Geld gesegnet waren, dürfte das Einsetzen einer neuen Scheibe noch eine Weile dauern.
    Zamorra verzichtete darauf, die Zeitschau zu starten. Er hätte bis zu 30 Stunden zurückgehen müssen, und diese Belastung hätte er nicht ertragen. Er wäre weit vorher gestorben.
    »Was machen wir nun, großer Meister?«, erkundigte sich Uschi, als sie mit den Untersuchungen fertig waren. Es war schneller gegangen, als sie befürchtet hatte. Die Befragung unter Hypnose hatte gerade einmal 15 Minuten gedauert.
    »Ich weiß es selbst noch nicht genau«, bekannte er.
    Uschi stand schon an der Tür, die Hand hatte die Klinke heruntergedrückt. Aus dem Treppenhaus hörte sie Geräusche, dabei schien es sich um die Bewohner der anderen Etagen zu handeln.
    »Nach Baton Rouge, der ersten Wohnung der Cascals? Dort gab es einen Toten. Vielleicht finden wir dort mehr Informationen.«
    Zamorra nickte, auch ihm erschien diese Möglichkeit
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