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0878 - Impulse aus dem Nichts

Titel: 0878 - Impulse aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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zufrieden Vargas Denner war ein Paratender von Boyt Margor Nach seinem Besuch beim Ersten Terraner begab er sich auf dem schnellsten Weg in einen der geheimen Stützpunkte seines Herrn und Meisters. Es handelte sich um ein mehrstöckiges Gebäude, das früher einmal die Botschafter einer Kolonialmacht beherbergt hatte. Jetzt galt es offiziell als Sitz der „Gesellschaft zur Erforschung paranormaler Phänomene", deren ehrenamtlicher Leiter Denner war. Dadurch hatte die GEPAPH halbamtlichen Charakter bekommen, obwohl sie eigentlich privater Initiative entsprungen war, und galt über jeden Zweifel erhaben. Neben vielen kleineren Stützpunkten in aller Welt unterhielt die GEPAPH auf der griechischen Halbinsel Agion Oros in den verwaisten Athosklöstern eine Klinik für geistig instabile und abnorme Menschen.
    Als Vargas Denner das Gebäude betrat, suchte er nicht, wie es sonst seine Gewohnheit war, sein Büro auf, sondern fuhr mit dem Antigravlift in den Keller. Er mußte eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen über sich ergehen lassen, bevor er in die Bunkeranlagen vordringen konnte. Nur besonders privilegierte Paratender hatten hier Zutritt. Die meisten, der in diesem Gebäude Beschäftigten, obwohl durchwegs Personen, die in besonderer Psi-Affinität zu Boyt Margor standen, hatten keine Ahnung von diesem unterirdischen Versteck.
    Vargas Denner kam in einen großen, wohnlich und luxuriös eingerichteten Raum, der nur durch wenige Lichtquellen indirekt beleuchtet war. Im Halbdunkel sah er drei Gestalten um eine mit allen technischen Raffinessen ausgestattete Liege stehen. Er erkannte in ihnen den Parapsychologen Ove Hermsted, den Psioniker Dentrov Quille und den Paraphysiologen Guntram Peres. Sie waren natürlich längst von seinem Kommen unterrichtet und blickten ihm entgegen. Ove Hermsted löste sich von den anderen und kam ihm entgegen. „Wenn Sie keine gute Nachricht für Boyt haben, wäre es besser, Sie würden ihn in Ruhe lassen", sagte der Parapsychologe statt einer Begrüßung und ergriff Denner am Arm. „Sein Zustand ist nach wie vor bedenklich, und er scheint wieder dem Höhepunkt einer Krise zuzusteuern."
    Denner schüttelte die Hand ab und brauste auf: „Ich dachte, Sie und Ihre Kollegen wollten sich etwas einfallen lassen, um Boyt von allen äußeren Einflüssen abzuschirmen! Aber was haben Sie wirklich erreicht? „ „Wir haben alles Menschenmögliche getan", versicherte Hermsted mit gesenkter Stimme. „Wir haben den Bunker mit Schwermetallen ausgepanzert und den Strahlenschutz durch zusätzliche Energieschirme verstärkt. Dennoch konnten wir nicht verhindern, daß sich Boyts Zustand verschlechtert hat."
    Denner stieß ihn beiseite und ging zu der Liege. Darauf lag ein großer schlanker Mann mit ungewöhnlich heller Haut und jugendlichem Aussehen. Er hatte ein schmales Gesicht mit stark vorgewölbter Stirn. Das Gesicht hatte etwas Kindhaftes, zugleich aber auch etwas Greisenhaftes.
    Boyt Margor stöhnte. Er rollte mit den großen Augen, als wolle er seine Umgebung erforschen, sah aber durch alles hindurch. Er hatte die Arme abgewinkelt, die Hände lagen auf der Brust, und seine langen, geschmeidigen Finger spielten mit dem Amulett, das er um den Hals trug.
    Denner löste schnell wieder den Blick von dem Amulett, um nicht in den Bann des walnußgroßen Brockens einer fremdartigen Materie zu geraten. „Boyt, kannst du mich hören?" sagte er in seiner plärrenden Art. „Ich bin es, Vargas. Ich bin wieder zurück."
    „Vargas?" fragte Margor stirnrunzelnd. Plötzlich ruckte sein Oberkörper hoch, und er stützte sich auf die Arme. Er sah sich mit blicklosen Augen um. „Wo bin ich? Was hat die Dunkelheit zu bedeuten? Wer hat mich eingeschlossen?"
    „Du bist in deinem Versteck im Keller der GEPAPH", erklärte ihm Denner, aber Margor schien ihn nicht zu hören. Die Spinnenfinger des Albinos wanderten über die seitlichen Konsolen der Liege und versuchten sich an der verwirrenden Tastatur zu orientieren.
    Plötzlich war der Raum in gleißendes Licht getaucht, sämtliche Beleuchtungskörper strahlten so grell, daß Denner und die anderen die Augen geblendet zukneifen mußten. Nur Margor starrte mit großen Augen ins Leere. „So dunkel ...", murmelte er dabei leise, „... so schwer. Ich sinke immer tiefer. Verschafft mir Erleichterung. Nehmt die Dunkelheit von mir."
    Dentrov Quille kam an seine Seite und betätigte den Helligkeitsregler, bis der Raum wieder in gedämpftem Licht lag. „Was sollen 'wir tun,
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