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0878 - Impulse aus dem Nichts

Titel: 0878 - Impulse aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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zugebilligt werden kann.
    Diese Zurückhaltung der sonst so leicht erregbaren Duade ließ den verblüfften Türmer zu der Äußerung hinreißen: „Die Duade nimmt diese Niederlage überraschend gelassen hin, wenn man bedenkt, daß ihr ihre Eroberungspläne vereitelt habt."
    Von da an verfiel Gnogger-Zam in grüblerisches Schweigen. Jarkus-Telft suchte vergeblich nach einer stichhaltigen Erklärung für sein seltsames Verhalten. Vielleicht hatte ihn der Gedanke an ihre wichtige Mission überwältigt, möglicherweise war Gnogger-Zams Verschlossenheit auf ein Fehlverhalten seinerseits zurückzuführen.
    Jarkus-Telft grübelte darüber, was er falsch gemacht haben könnte, und entsann sich einer Unterlassung, die der Anlaß für Gnogger-Zams Haltung sein mochte. Er hatte sich bei dem Freund noch nicht dafür bedankt, daß er ihn als Begleiter für diese Expedition auserwählte.
    Er holte dies augenblicklich nach. Aber es zeigte sich, daß dies nicht der Grund sein konnte, denn Gnogger-Zam reagierte ganz anders, als er es in diesem Fall getan hätte. „Für Höflichkeiten haben wir jetzt keine Zeit", sagte er ungehalten. „Es wäre ratsam, daß du dich auf deine Pflichten besinnst. Sei auf dem Posten, wir tauchen in den Feuersee ein."
    Jarkus-Telft war der Ansicht, daß eine Zurechtweisung in dieser Schärfe keineswegs angebracht war. Er war sich keines Fehlers und auch keiner Unterlassung bewußt. Er war auf dem Posten und benötigte erst keine besondere Aufforderung.
    Er verstand den Freund nicht mehr; Gnogger-Zam war an sich nie launisch, sondern handelte streng nach entelechischen Regeln.
    Während sich Jarkus-Telft auf seine Instrumente konzentrierte, versuchte er gleichzeitig, hinter die Beweggründe des Freundes zu kommen. Er mußte mit seinem Verhalten einen bestimmten Zweck verfolgen. Da er sich jedoch nicht erklärte, mußte er wollen, daß Jarkus-Telft von selbst dahinterkam.
    Warum also diese Geheimniskrämerei?
    Denke entelechisch, sagte sich Jarkus-Telft.
    Die Tauchsonde verschwand in der erkaltenden Glut des Feuersees. Während auf der Oberfläche nur noch eine Temperatur von knapp vierunddreißig Puls herrschte, nahm sie in die Tiefe stark zu. Jarkus-Telft verstärkte den Schutzschirm, der die Magmamassen von der Hülle der Sonde abhielt, als mit steigender Temperatur auch der Außendruck anstieg. „Saqueth-Kmh-Helk angepeilt", sagte Gnogger-Zam. „Ortung der genauen Position vorgenommen. Empfang gut. Keine Gegenreaktion."
    Jarkus-Telft blickte fragend zu dem Freund, doch der wich seinem Blick aus. Was bezweckte Gnogger-Zam nun wieder damit, daß er den Tauchvorgang kommentierte? Das entsprach überhaupt nicht der Regel und war keinesfalls entelechisch. Die Werte waren ohnehin von den Instrumenten abzulesen. Jarkus-Telft entschloß sich, auf Gnogger-Zam einzugehen und es ihm gleichzutun. „Der Versunkene zeigt keine Reaktion", sagte er. „Trotz unserer Annäherung bleibt er in Ruhephase. Ich schicke den Identifikationsimpuls." • „Gut so", erwiderte Gnogger-Zam um eine Spur freundlicher. „Es scheint alles in Ordnung zu sein, obwohl die Lavamassen keine exakte Fernortung zulassen. Aber es ist eindeutig festzustellen, daß die Lage des Versunkenen unverändert ist. Sie ist seit Äonen gleich."
    „Impuls abgeschickt, keine Reaktion erhalten", meldete Jarkus-Telft verwirrt. Was sollte dieser sinnlose Dialog? Er zuckte leicht zusammen, als plötzlich alle seine Geräte ausfielen.
    Er versuchte „s mit der Notschaltung. Doch ohne Erfolg. „Nur keine Panik", sagte Gnogger-Zam beruhigend. „Ich habe die Sonde unter Kontrolle und werde das Andockmanöver auch allein schaffen."
    Jarkus-Telft blickte zum Instrumentenpult des Freundes und sah, daß dessen Ins trumente intakt waren. Aber er machte noch eine Entdeckung, die eine ernste Besorgnis in ihm weckte. Gnogger-Zam hatte seine Instrumente ausgeschaltet. Warum tat er dies? Vertraute er ihm, Jarkus-Telft, nicht mehr? Oder hatte er den Verstand verloren?
    Gnogger-Zam spannte sich an. „Ich beginne mit dem Andockmanöver", erklärte er.
    Jarkus-Telft traute seinem Gehör nicht. Die Datenanzeige wies deutlich aus, daß sie noch weit vom Saqueth-Kmh-Helk entfernt waren. Wie konnte Gnogger-Zam da von einem Andockmanöver sprechen? Es war nur so zu erklären, daß er seine entelechischen Sinne nicht mehr beisammenhatte. Jarkus-Telft wollte etwas sagen, doch als hätte er seine Gedanken erraten, kam ihm Gnogger-Zam zuvor. „Vertraue dich nur mir an",
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