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0878 - Impulse aus dem Nichts

Titel: 0878 - Impulse aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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Sie kamen bald ins Gespräch, und gleich am ersten Abend saßen sie zu acht um ein von Vapido entzündetes Lagerfeuer.
    Tevaude kam nur einmal vorbei, um eine Frau, die an Minderwertigkeitskomplexen litt, als Feuerlöscherin zu bestimmen. Im übrigen war er über die gelöste Stimmung der Patienten zufrieden.
    Vapido hatte nichts dagegen, daß die anderen ihn auszufragen begannen. Er erzählte von seinem „Schicksal" und vergaß nicht, Boyt Margor in allen Einzelheiten zu schildern. „Den kenne ich!" platzte ein junger Mann heraus, dem durch Schock alle Haare ausgefallen waren, und den sie Blank nannten. „Diesen Kerl habe ich schon mal gesehen. Er kam aus Richtung des Berges und wich unserer Siedlung aus. Ehrenwort, den gibt es auf Athos."
    „Blank sagt die Wahrheit", bestätigte eine alte Frau, „die Hexe" genannt, die auf ihrer Heimatwelt Hohepriesterin eines Geheimkults war und sich mit der Realität nicht mehr zurechtfand. „Ich habe den Kerl auch gesehen. Ein Dämon, das sage ich euch. Wir sollten ihn geißeln, um das Böse aus ihm zu vertreiben, damit er Dun endlich in Ruhe läßt. Wollen wir uns auf die Suche nach ihm machen, oder warten wir, bis er sich wieder einmal hierher verirrt...?"
    „Er wird bestimmt von selbst auftauchen", sagte Kirdu Vegas. Er war ein ehemaliger Raumschiffskommandant, der bei der Rematerialisation der Erde in diesem Raumsektor gekreuzt war und den Anblick nicht verkraften konnte. „Jetzt, da er Dun hier weiß, wird er bestimmt auftauchen, um ihn weiter zu quälen."
    Vapido bereute es fast, daß er das Thema angeschnitten hatte, und es bedurfte einiger Mühe, den anderen begreiflich zu machen, daß er mit dieser Angelegenheit alleine fertig werden mußte. Bevor er zu Bett ging, gab er Tevaude noch den Tip, daß er etwas Seelenmassage mit seinen Schützlingen betreiben sollte, um eine Rebellion zu verhindern.
    Da der Betreuer bereits geschlafen hatte, war seine Laune entsprechend schlecht. „Klar, mein Junge", sagte er verschlafen, „ich werde Ihren Rat beherzigen. Was würde ich armes Würstchen ohne die göttlichen Eingebungen meiner Patienten nur tun!"
    Am nächsten Morgen wurde Vapido durch ein seltsames Gefühl der Unruhe geweckt.
    Irgend etwas, das er mehr instinktiv als bewußt wahrnahm, drang in seinen Geist ein und verursachte ihm Unbehagen.
    Als er die Augen aufschlug und sich abrupt aufrichtete, war das seltsame Etwas verschwunden, als hätte er es abgeschüttelt.
    An seinem Schlafzimmerfenster war ein Klopfen. Er eilte hin, schaltete die Verdunkelung der Scheiben aus und sah die Hexe, die aufgeregt dagegenschlug. Er öffnete das Fenster und hörte sie verschwörerisch raunen: „Schnell, fliehen Sie, Dun. Er ist unterwegs zu unserer Siedlung. Ihr Peiniger kommt!"
    Vapido begriff, daß die Alte niemand anderen als Boyt Margor meinen konnte. Er zog sich schnell an und ließ sich von der Hohenpriesterin zu jener Stelle bringen, wo sie Boyt Margor gesehen haben wollte.
    Von dem Mutanten fehlte längst jede Spur, aber Vapido nahm seine Psionische Ausstrahlung wahr. Die Alte hatte nicht gelogen! Er bat sie Stillschweigen darüber zu bewahren, daß sie seinen Peiniger gesehen hatte, und nahm Margors Verfolgung auf.
    Vapido wußte jetzt auch, was ihn geweckt hatte. Es war Margors Nähe gewesen, seine Psionische Aura, daran bestand kein Zweifel. Jetzt, da er sich darauf konzentrierte, spürte er sie noch deutlicher. Er nahm Margors Anwesenheit mit einer geradezu erschreckenden Intensität wahr.
    Vapido konnte sich das nicht erklären. Er war bei anderen Gelegenheiten Margor schon ein paarmal mindestens ebenso nahe gekommen, aber nur ein einziges Mal hatte er seine Psionische Aura ähnlich deutlich wahrgenommen. Das war gewesen, als der Mutant sich stark aufgeladen hatte, um sich gegen Eawy Bran und ihn parapsychisch zur Wehr zu setzen.
    Aber diesmal, und das erkannte Vapido ganz deutlich, war seine Aufladung noch stärker als damals. Margor war ein Psionisches Energiebündel.
    Vapido wagte es nicht, ihm zu nahe zu kommen. Er blieb immer in ausreichender Entfernung. So bekam er ihn nie zu sehen, konnte seiner Aura aber mühelos folgen.
    Der Weg führte geradewegs zu einer ärmlich wirkenden Hütte. Als diese plötzlich vor Vapido auftauchte, war von Margor nichts mehr zu sehen. Aber seine Ausstrahlung kam eindeutig aus dem Gebäude.
    Wieder fragte sich Vapido, was das zu bedeuten hatte. Margor konnte sich unmöglich absichtlich derart aufgeladen haben. Er war damit nicht
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