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0877 - Raubvampire!

0877 - Raubvampire!

Titel: 0877 - Raubvampire! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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jedoch war Artimus das sogar sehr recht, denn er musste schnell zu einem Erfolg seines Planes kommen. Armakath konnte nicht lange warten, sonst würde er bei seiner Rückkehr bestenfalls Ruinen vorfinden… wenn überhaupt.
    Zu kurz war er Krieger der weißen Städte, als dass seine Anwesenheit im Fluss der Speere die Aufmerksamkeit der anderen Krieger auf sich gerichtet hätte. Doch exakt die benötigte er nun. Also ging van Zant aufs Ganze - tat er das im Prinzip nicht meistens? So neu war das also alles nicht für ihn.
    Den geringen Teil einer Kontrolle, den er beherrschte, ließ er mit voller Absicht los. Aus dem Torkeln wurde ein Teufelsritt im Fluss der Speere! Wie van Zant es geplant hatte, reagierten die Krieger schnell, denn auch wenn es hier zu keinem Zusammenprall kommen konnte, so störte der Südstaatler doch empfindlich die herrschende Ordnung. Er hatte gehofft, dass auch die Krieger der Städte so etwas wie eine ›preußische Ader‹ hatten, die so einen Chaoten unter ihnen einfach nicht duldete.
    Die umlaufenden Bilder, die van Zant im Speer stets um sich hatte, änderten sich rasch. Hatten sie zuvor Galaxien, Sternenmeere und Planetensysteme gezeigt, so erschienen dort nun mehr und mehr Gesichter, die so verschieden voneinander waren… und dennoch alle das gleiche Ziel vor ihren Augen hatten… oder vor ihrem Auge… ganz so, wie man wollte, denn Artimus entdeckte mehr als nur einen Zyklopen. Allerdings auch Wesen, deren optische Wahrnehmung unter Umständen nicht in ihren Gesichtern zu suchen waren. Die Galaxien waren bunt… so bunt und vielfältig, wie die Wesen, die in ihnen existierten.
    Eines hatten sie jedoch alle gemein - sie waren reichlich wütend auf den Rowdy, der die Ruhe im Fluss so empfindlich störte. Ein Gesicht vermisste van Zant schmerzlich - das von Vinca von Parom, doch der Führer des Band der Speere hatte sich zur Zeit sicher ein wenig zurückgezogen. Seine Beteiligung an der Aktion auf Uskugen war ziemlich eindeutig gewesen. Es war schlau von ihm, sich erst einmal bedeckt zu halten.
    Die Stimmen in Artimus' Kopf schienen sich miteinander zu verknoten. Es waren sicher keine freundlichen Worte, die man hier für ihn fand. Doch van Zant fehlte die Zeit, um sich all dies anzuhören. Zum ersten Mal erhob er seine Stimme im Kreis der Kriegerschar.
    »Hört mir zu - bitte hört zu! Es ist wichtig. Hört zu!« Und tatsächlich verstummten die aufgeregten Stimmen nach und nach. Van Zant fühlte sich plötzlich wie ein kleiner Schuljunge, der vor der gefüllten Aula ein Gedicht aufsagen musste. Ja, er war ganz einfach furchtbar nervös. Doch das war sicher nicht der passende Moment für solche Gefühle. Also sprach er laut und deutlich, in der Hoffnung, dass jeder der Krieger ihn auch tatsächlich verstehen konnte.
    »Mein Name ist Artimus van Zant - Krieger der weißen Stadt Armakath, die in der Sphäre liegt, die von manchen Rassen die Hölle genannt wird. Vielleicht wissen einige von euch davon, vielleicht auch nicht.« Van Zant wunderte sich sehr, wie fest und eindringlich die Worte aus seinem Mund kamen.
    »Mein zugegebenermaßen unkonventioneller Auftritt hier hat nur einen Grund. Ich fordere die Hilfe meiner Schwestern und Brüder ein! Die weiße Stadt, deren Krieger ich sein darf, wird von einer magischen Anomalie angegriffen. Armakath besitzt seit kurzer Zeit eine neue Wurzel und eine neue Wächterin. Die Stadt ist noch geschwächt. Der Angriff kommt zu früh, um den Feind abwehren zu können. Armakath wird fallen, wird vollkommen vernichtet werden, das ist deutlich absehbar. Ich fordere eure Hilfe. Wer folgt mir in die Hölle? Wer kämpft an meiner Seite?«
    Artimus hörte im Kopf den Nachhall der eigenen Stimme. Dann folgte absolute Stille.
    Die bedrückendste Stille überhaupt. Denn wenn sie endete, dann würde die Entscheidung gefallen sein.
    So oder so…
    ***
    Tan Morano hörte den harten Einschlag in die Mauer der Stadt.
    Vielleicht würde er auf seine Chance nicht sehr lange warten müssen, denn die Krone attackierte Armakath anscheinend mit unglaublicher Macht. Vielleicht hatte die Stadt wirklich nicht mehr die Kraft, einen solchen Angriff lange abzuwehren?
    Wenn das so war, dann musste er bereit sein. Um nahe an die Krone zu kommen, musste er Glück haben - und wenn sich die Chance bot, dann musste er vorbereitet sein, denn mehr als einen Versuch mochte es für den Vampir nicht geben.
    Morano sah sich in den kahlen Straßen der Stadt um. Auch für ihn war es kein

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