Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Anlage gegangen war. Daher begann er damit, die in Frage kommenden Gebietsabschnitte Schritt für Schritt abzusuchen. Ohne den geringsten Erfolg. Stunden um Stunden verstrichen, bis Plondfair sich endlich eingestand, daß er den Wächter unwiderruflich aus den Augen verloren hatte. Er vermutete, daß Morgdähn das Fluggerät seines Schutzanzugs auf höchste Beschleunigungsstufe gestellt hatte und davongerast war, während er, Plondfair, entscheidende Sekunden dadurch verloren hatte, daß er seinen Schutzanzug holen und anziehen mußte.
    Plondfair überlegte nur kurz, ob er in die Station zurückkehren und am Training teilnehmen sollte. Dann beschloß er, erneut nach Laxau zu fliegen.
    Plondfair streifte den Schutzanzug ab und versteckte ihn in einer Felsspalte, als er fünf Stunden später Laxau, die Stadt der Alten, gefunden hatte. Er wollte nicht riskieren, daß ihm irgend jemand den Anzug abnahm.
    Vorsichtig pirschte er sich an den Treffpunkt heran, an dem die drei Greise Krodvan, Godfart und Kars-kem sich einzufinden pflegten. Sie waren da. Sie hockten nebeneinander auf der Bank und palaverten miteinander. Er schlich sich von hinten an sie heran, wobei er die Dek-kung der künstlichen Bäume und Büsche nutzte, die die Alten in jahrelanger Arbeit geschaffen hatten.
    „Nie werde ich das dumme Gesicht von Kärsgäm vergessen", verkündete Godfart, wobei er vor Vergnügen kicherte, „als ihm aufging, daß er seinen Schutzanzug verloren hatte."
    „Er hat sich immer eingebildet, daß er beliebt sei", fügte Karskem hinzu und klopfte mit seinem Stock auf den Boden. „Bestimmt hat er sich nicht vorstellen können, daß man ihn einmal so auslachen würde."
    „Wohin er auch kommt, alle lachen ihn aus", sagte Krodvan. „Ich habe ihn erlebt, als er in dem vierzehnten Silo war. Dort spricht man genauso über diese Geschichte wie bei uns."
    „Diese Ereignisse haben mich wieder etwas jünger gemacht", erklärte Godfart. „So etwas sollte häufiger .passieren."
    „An mir soll's nicht liegen", sagte Plondfair und trat an die drei Alten heran. Diese fuhren herum und sprangen auf, als sie ihn sahen.
    „Sie kommen wie gerufen", sagte Karskem. Er klatschte begeistert in die Hände. „Jetzt wird endlich wieder etwas geschehen."
    „Es ist vorbei mit der Langeweile", rief Godfart. „Was werden Sie dieses Mal machen? Wollen Sie sich wieder etwas besorgen? Haben Sie schon einen Plan? Wem geht es an den Kragen?"
    Plondfair wehrte die Fragen der Alten lachend ab.
    „Nein", erwiderte er. „Ich werde Laxau nicht betreten, sondern von hier aus gleich wieder aufbrechen. Ich will die Konditionierte Zone verlassen, und ich hoffe, daß Sie mir sagen, wo die Schleuse ist."
    Die drei Alten wurden ernst.
    „Wir haben beschlossen, Ihnen keine Informationen in dieser Hinsicht zu geben", erklärte Krodvan.
    „So plötzlich?" fragte Plondfair. „Warum haben Sie Ihre Meinung geändert?"
    „Weil Sie die Station wahrscheinlich zerstören werden, von der aus die Konditionierte Zone im Gleichgewicht erhalten wird", antwortete Godfart.
    „Das werde ich auf keinen Fall tun", versprach Plondfair. „Es wäre die schlechteste aller denkbaren Lösungen. Ich werde sie jedoch aufsuchen. Auch gegen Ihren Widerstand."
    „Wo ist Verthe?" fragte Godfart.
    „Sie ist tot. Ein Roboter hat sie erschossen."
    Diese Antwort kam für die drei Greise völlig überraschend. Bestürzt setzten sie sich. Sie suchten vergeblich nach Worten.
    „Sie verstehen vielleicht jetzt, weshalb ich nicht darauf verzichten will, die Station aufzusuchen", fuhr der Berufene fort. „Ich habe Morgdähn verfolgt, aber aus den Augen verloren.
    Deshalb bin ich hier. Ich brauche Ihre Hilfe."
    „Es hilft Ihnen nichts, wenn wir Ihnen sagen, wo die Schleuse ist", erwiderte Godfart. „Die Station, die Sie meinen, liegt irgendwo da draußen. Wir wissen nicht, wo. Das weiß nur Morgdähn."
    „Ich werde bei der Schleuse auf ihn warten. Früher oder später wird er kommen, und dann werde ich ihm folgen. Also. Wo ist die Schleuse?"
    „Lassen Sie uns für einen kurzen Moment allein", bat Krodvan. „Wir müssen darüber reden."
    Plondfair entfernte sich wortlos. Er kehrte zurück, als Karskem ihm mit seinem Stock ein Zeichen gab.
    „Krodvan wird mit Ihnen gehen und Ihnen den Weg zeigen", sagte der Alte. „Aber seien Sie vorsichtig. Sie wissen noch nicht alles. Eigentlich wissen Sie überhaupt nichts."
    „Dann sagen Sie mir, was ich noch wissen muß", forderte der Berufene ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher