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0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle
Autoren: Unbekannt
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sich zur Seite, um in der Deckung der Felsen zu bleiben. Erst als er sich etwa zwanzig Meter weit von seinem Beobachtungsplatz entfernt hatte, richtete er sich auf. Er 'begann damit, die fremdartige Oase zu umrunden. Zunächst wollte er genau wissen, wie sie von den verschiedenen Seiten aus aussah, bevor er in sie eindrang. Er wollte keinen Kampf mit Morgdähn riskieren, bevor er sich nicht ausrechnen konnte, wie die Chancen standen.
    Der Berufene versuchte gar nicht erst, Spuren des Fremden zu finden, weil sich auf dem felsigen Untergrund nichts abzeichnete. Dafür legte er immer wieder Pausen ein, in denen er aus sicherer Deckung heraus die Vegetationsinsel beobachtete.
    Voller Erstaunen betrachtete er die vielfältigen Formen der Pflanzen, die er in dieser Landschaft nicht erwartet hatte. Einige waren spira-lenförmig wie Korkenzieher, andere ähnelten breitblättrigen Gräsern oder Farnen, langgezogenen Faden-Bakterien oder spitzen Pilzen. Alle aber wiesen eine seltsam langgezogene Form auf, als ob irgend jemand sie mit aller Gewalt in die Höhe gezogen hätte. Plondfair dachte immer wieder darüber nach, wodurch dieser Eindruck entstanden sein konnte.
    Schließlich - als er die Oase schon fast ganz umrundet hatte - wurde ihm bewußt, daß die Pflanzen tatsächlich, wie von großer Last befreit, in die Höhe geschossen waren. Sie hatten sich der verringerten Gravitation der Kondiüonierten Zone angepaßt. Außerhalb von Kermers-häm, wo eine Schwerkraft von etwa 18 gherrschte, waren es vermutlich Gebilde, die flach über den Boden krochen - falls sie in der naturlichen Atmosphäre von Välgerspäre überhaupt existieren konnten.
    Vielleicht aber hatte einer der aus dem Universum zurückgekehrten Berufenen die Sporen auch von einem fernen Planeten mitgebracht und hier in der Konditionierten Zone ausgestreut.
    Plondfair schreckte aus seinen Gedanken auf. Aus einem unbestimmbaren Gefühl heraus hatte er zur Seite gesehen. Und wieder glaubte er, eine Bewegung bemerkt zu haben. Etwa zweihundert Meter von ihm entfernt war irgend etwas zwischen den Felsen gewesen. Es war jedoch zu dunkel, so daß er es nicht genau erkennen konnte.
    Plondfair gab seine Zurückhaltung auf und kletterte eilig auf einen Felsbuckel, von dem aus er besser sehen konnte. Er wartete, während er den Punkt fixierte, an dem er etwas beobachtet zu haben glaubte.
    Die Sekunden verstrichen unendlichlangsam.
    Der Berufene war sich darüber klar, daß er die Spur des anderen endgültig verlieren würde, wenn es ihm jetzt nicht gelang, sie aufzunehmen. Verschwand Morgdähn - falls er es war -, würde er ihn nicht wiederfinden.
    Plondfair blickte abwechselnd zur Oase hinüber und zu der Stelle, an der er hoffte, den Unbekannten auszumachen.
    Plötzlich tauchte eine unförmige Gestalt etwa zweihundertfünfzig Meter von ihm entfernt aus einer Senke auf, überquerte einen Felsrücken, der etwa vierzig Meter hoch aufstieg, und verschwand dann wieder. Im diffusen Licht zeichneten sich keine klaren Konturen ab, so daß der Berufene eigentlich nur einen verwaschenen Fleck ausmachte. Doch das genügte ihm.
    Er schaltete das Antigravgerät seines Schutzanzugs ein und jagte hinter dem Schemerfher.
    Als er den Bergrücken erreicht hatte, lag das Land wieder tot und leer vor ihm. Nirgendwo gab es Spuren. Plondfair bezweifelte schon, daß er wirklich jemanden gesehen hatte. Er versuchte, seine Beobachtung mit einem Schatten zu erklären, der über die Felsen geglitten war. Da endlich erschien der andere wieder.
    Überraschenderweise war der Abstand zwischen ihnen deutlich gewachsen. Plondfair schätzte, daß er etwa fünfhundert Meter betrug.
    Er erschrak.
    Jetzt wußte er überhaupt nicht mehr, ob er ein wirklich lebendes Wesen vor sich hatte, oder ob da etwas anderes war, was ihn narrte. Ein Energiefeld vielleicht?
    Er erinnerte sich daran, daß er und Vertilg in einem Feld erhöhter Schwerkraft gefangen gewesen waren. Dieses war fraglos_von unbekannter Seite aus gesteuert worden. In einem solchen Feld konnte man auch Staubpartikel fangen und in der Schwebe halten, so daß für einen entfernten Beobachter der Eindruck eines Körpers bestand.
    Erlag er einem derartigen Trugbild?
    Er beschleunigte voll und raste ins Land hinaus, in der Hoffnung, den vermeintlichen Morgdähn zu finden. Tatsächlich tauchte er nach einiger Zeit vor ihm auf, allerdings noch weiter von ihm entfernt als zuvor. Plondfair konnte ihn nur noch als Schatten wahrnehmen, der irgendwo vor ihm im
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