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0871 - Zwischen den Wassern

0871 - Zwischen den Wassern

Titel: 0871 - Zwischen den Wassern
Autoren: W.K. Giesa
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Nebeneinander zweier Erbfolger kann zu Problemen führen. Für uns beide.«
    »Ich will es trotzdem nicht«, sagte Rhett. »Akzeptiere dies.«
    »Muss ich wohl«, brummte Coryn. »Unter Zwang gäbe es ebenfalls Probleme. Du bringst mich in eine Zwickmühle.«
    »Wenn es nicht anders geht… Aber vielleicht gibt es ja auch noch eine andere Lösung. Lass dir was einfallen, alter Mann.«
    »Du bist jünger und dein Gehirn deshalb flexibler«, konterte Coryn. »Du bist dran.«
    Doch bevor Rhett etwas sagen konnte, tauchten Nicole und Zamorra auf…
    ***
    Mit dem Amulett-Weltentor waren Zamorra und Nicole wieder in die Gegenwart zurückgekehrt. Ein wenig wunderte der Dämonenjäger sich darüber, dass offenbar auch Reisen durch die Zeit möglich waren, sofern man sein Ziel kannte. Aber was war mit Merlins Stern nicht möglich?
    »Wo steckt Gryf?«, fragte Nicole.
    Da kam er bereits vom Rolls-Royce her. Er hatte wohl die Rückkehr der beiden Freunde bemerkt.
    »Ihr kommt gerade richtig«, sagte er. »Mir ist da eine Idee gekommen. Coryn hatte einen Bruder namens Taranys. Der…«
    »So weit sind wir inzwischen auch schon«, unterbrach Zamorra ihn. »Taranys war wohl keiner von den Guten. Wir wollen jetzt Coryn nach ihm fragen. Der muss ihn ja am besten kennen.«
    »Wir nehmen an, dass es dieser Taranys ist, der Nessie bedroht, aus welchem Grund auch immer. Nessie ist wohl der gleichen Ansicht. Sie nannte ihn, den, der kein Erbfolger sein durften Seltsame Familienverhältnisse…«
    Gryf grinste. »Ich kenne da jemanden, der einen Typen zu seinen Vorfahren zählt, welcher so böse war, dass ihn selbst der Teufel wieder aus der Hölle rausgeschmissen hat, weil er da sogar im großen Kochtopf noch zu böse war. Später wurde er zum Dämon und schmort jetzt in den Tiefen des ORONTHOS… Und der, den ich da kenne, hat in seiner Ahnenreihe auch einen ziemlich verrückten spanischen Adeligen, welcher einen stets grellbunt gekleideten Gnom beschäftigt, der ihm mit seiner Magie zu Macht und Einfluss verhelfen soll, sich aber nur für Süßigkeiten interessiert…«
    Zamorra winkte ab. »Hast du alter Halunke noch mehr über meine schaurige Vergangenheit herausgefunden?«
    »Ja. Professor ist der Bursche auch noch. Eine seiner schlimmsten Eigenschaften. Er quält seine hilflosen Studenten mit Erzählungen von Dämonen und anderem Kleiñgetier…«
    »Jetzt halt endlich mal die Klappe!«, fuhr Nicole ihn an.
    »Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Coryn nicht der Einzige mit seltsamen Familienverhältnissen ist.«
    »Auf den Hinweis können wir verzichten.« Nicole wandte sich Zamorra zu. »Ich werde jetzt mit dem Zeitring in die Vergangenheit zurückkehren, und du, Chef, konzentrierst dich dann mit dem Amulett auf mich, damit das Weltentor uns wieder zusammenbringt. Und ich hoffe, dass Coryn noch dort ist, wo er war, als ich ihn verließ.«
    Zamorra nickte nur. Was sollte er auch dazu sagen?
    Nicole drehte bereits am Ring und zitierte Merlins Machtspruch. »Anal'h natrac'h - ut vas bethat - doc'h nyell yenn vvé…«
    ***
    Sie kamen unmittelbar nacheinander, zuerst Nicole, dann Zamorra. Coryn sah ihn etwas verständnislos an, dann begriff er, wer dieser Mann war, als er auf das von Rhett übernommene Wissen zugriff.
    »Erzähle uns etwas von Taranys Saris, ›dem, der kein Erbfolger sein durfte‹, wie Nessie sich ausdrückte«, begann Nicole übergangslos.
    Coryns Gesichtszüge verhärteten sich. »Nein«, sagte er dann und wandte sich ab.
    »Oh doch«, erwiderte Nicole. Sie nickte Zamorra zu, der ihr das Amulett gab. Sie verschob die Hieroglyphen so, dass Merlins Stern den gleichen Zwang ausübte wie bei Nessie. Coryn stemmte sich dagegen, aber schließlich konnte er doch nicht widerstehen.
    »Wir sind Brüder«, sagte er rau. »Geboren am gleichen Tag, zur gleichen Stunde. Zwillinge. Aber es ist wie bei den Auserwählten , die der Erbfolger einmal während der Lebensspanne seiner Inkarnation zur Quelle des Lebens führen muss, damit einer unsterblich wird: es kann nur einen geben. Der oder die anderen Auserwählten werden von dem einen getötet, der damit Schuld auf sich lädt, die ihn schließlich in der Hölle der Unsterblichen enden lässt. Nun, ich brauchte meinen Bruder nicht zu töten. Das Schicksal traf die Entscheidung. Aber in Taranys entstand und wuchs der Hass auf mich. Er tat Böses, wo er konnte, um eines Tages spurlos zu verschwinden.«
    Rhett verglich die Worte mit denen, die Coryn ihm gegenüber gebraucht hatte.
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