Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0870 - Die rote Hexe

0870 - Die rote Hexe

Titel: 0870 - Die rote Hexe
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
der Frage bringt: Was sind Schlar-Affen? Und kann man sie essen?«
    Zamorra seufzte. Manchmal nahm das Leben abstruse Formen an. »Wenn du welche findest, wünsche ich dir guten Appetit, mein Lieber. Wie wär's, wenn du dich jetzt auf die Suche machtest? Nicole und ich haben zu tun.«
    »Ist ja gut, Chef«, sagte der Jungdrache maulend. Er wand sich zur Tür hinaus, die er offen stehen ließ. Zamorra und Nicole hörten ihn noch meckern: »Der Chef versteht aber auch gar keinen Spaß mehr…«
    Sie grinsten sich an. Dann sagte Nicole: »Du traust dich nicht so recht an die Ranseier-Sache 'ran, wie?«
    Er nickte. »Vielleicht ist mir das alles nicht so ganz geheuer. Einen Trip nach Russland werden wir uns wohl sparen können. Und ich fürchte, nach Köln auch. Jedenfalls sieht es so aus.«
    Nicole sah knapp an ihm vorbei auf den Monitor. »Wir fahren also nach…«
    »Sydney.«
    Sie war überrascht. »Was willst du denn in Australien?«
    »Sonne tanken! Oder ist dir Algier lieber? Der Libanon? Oder das exotische Shanghai?«
    »Nach Köln«, entschied Nicole mit einem amüsierten Seitenblick auf ihren Chef und Gefährten. »Mich macht die Sache neugierig. Ich packe schon mal die Köfferchen.«
    Eine Frau, ein Wort. Bevor er protestieren konnte, hatte sie das Arbeitszimmer auch schon verlassen.
    Der Dämonenjäger schüttelte unwillig den Kopf.
    »Köln«, seufzte er. »Was für ein Blödsinn…«
    ***
    Eigentlich hatte Zamorra daran gedacht, von Lyon aus nach Deutschland zu fliegen. Nicole protestierte. »Die kurze Strecke können wir doch auch fahren!«
    »Kurze Strecke? Weißt du eigentlich, wie viele Kilometer das sind? Um die 1600, vielleicht mehr! Wir werden mehr als einen halben Tag unterwegs sein. Dazu die Erholungspausen…«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du gehst davon aus, dass wir die meiste Zeit durch Frankreich fahren. Ich nicht! Ich gehe davon aus, dass wir so schnell wie möglich nach Deutschland wechseln. Da müssen wir erstens keine Autobahnmaut bezahlen, und zweitens gibt es nur an wenigen Stellen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wir können also richtig Gas geben.« Ihre Stimme wurde schmeichelnd. Sie spürte genau, dass Zamorra eigentlich keine Lust hatte, der geheimnisvollen E-Mail nachzugehen. »Denk daran, in Deutschland könntest du den BMW mal wieder voll ausfahren!«
    »Täusch dich da nicht«, warnte er. »Auch die Deutschen haben inzwischen fast überall Begrenzungen. Weniger aus guten Gründen, sondern eher, um den Verkehrsfluss zu behindern und die Autofahrer, die diesen Blödsinn nicht mitmachen wollen, mit versteckten Radarfallen abzuzocken.«
    »Trotzdem werden wir dort wesentlich schneller vorankommen als bei uns. Außerdem sehen wir was von der Landschaft. Und die ist in Deutschland richtig schön! Im Flugzeug sehen wir nur Wolken und zwei Fallschirme, mit denen gerade die beiden Piloten abgesprungen sind, weil der Flieger gleich abstürzt…«
    »Wie witzig«, antwortete Zamorra säuerlich.
    Nicole schleppte schon ihr Gepäck nach draußen und öffnete den Kofferraum von Zamorras BMW. Der Para-Psychologe,, der ihr gefolgt war, hob die Brauen.
    »Du willst wirklich nicht mit deinem Cadillac fahren?« Das war ein ziemliches Opfer für Nicole.
    »Der passt in Köln in keine Tiefgarage. Die sind doch, wie überall, für Kleinwagen gebaut, nicht für richtige Autos.«
    Auch Fooly gesellte sich hinzu. »Ich habe einen Teil eures Gesprächs mitbekommen. Was hast du nur gegen das Fliegen, Mademoiselle Nicole? Das ist doch ganz einfach! Du und der Chef setzt euch auf meinen Rücken, und ich bringe euch nach Köln. Dann seht ihr auch was von der Landschaft und…«
    »Nein!« kam es von Zamorra und Nicole gleichzeitig.
    »Pah!« brummte der Jungdrache. »Dann eben nicht! Wer nicht will, der hat schon.« Er watschelte zurück zum Château.
    »Jetzt haben wir ihn beleidigt«, befürchtete Nicole.
    »Ach was. Der kriegt sich schon wieder ein. In ein paar Minuten brütet er den nächsten Quatsch aus.«
    Nicole deutete aufs Château. »Wir sollten uns beide besser tageslichtgeeignet ankleiden, und du solltest nicht nur an deinen Reisekoffer denken, sondern auch an deinen ›Einsatzkoffer‹ und die Waffen. Nicht, dass wir wieder mal dumm in der Gegend herumstehen, weil wir die Sachen brauchen und nicht daran gedacht haben. Auf dein Amulett ist ja kein Verlass mehr.«
    »Kluges Mädchen«, lobte er, um davon abzulenken, dass er die Sachen beinahe vergessen hätte. »Du denkst ja richtig schön
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher