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0870 - Die rote Hexe

0870 - Die rote Hexe

Titel: 0870 - Die rote Hexe
Autoren: W.K. Giesa
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Abreise geregelt würden.
    »Eine Suite«, erinnerte Zamorra, »für mich und für sie.«
    Der Italiener hob die Brauen, kommentierte das aber nicht weiter. Aber er gab Zamorra eine Chipkarte.
    »Für Parkdeck, Lift, Zimmer und sämtliche Einrichtungen des Hauses«, sagte er.
    Zamorra bedankte sich und eilte wieder nach draußen. Dort stand bereits ein weiteres Fahrzeug in der Zufahrt. Zamorra klopfte kurz gegen das Fenster »seines« Taxis und stieg dann wieder bei Nicole ein. Der Taxifahrer war bereits wieder unterwegs. Er führte sie wieder auf die Hauptstraße und dann in eine kaum zu erkennende Einfahrt. Nach einem Dutzend Metern ging es abwärts und durch eine Art Tunnel an allen möglichen Parkhöhlen vorbei. Dann stoppte er an der Hotelgaragenzufahrt.
    Zamorra ging zu ihm und drückte ihm einen größeren Euroschein in die Hand. »Reicht wohl, ja? Quittung brauche ich nicht, Sie können's also steuerfrei einsacken.«
    »Die Firma dankt«, grinste der Fahrer und gab Gas. Nur schnell weg, bevor der großzügige Gast es sich anders überlegte! In dem Tunnelschacht dröhnte es gewaltig.
    Zamorra ging direkt zur Schranke und öffnete sie mit der Chipkarte. Nicole parkte möglichst nahe ein. Der Professor nahm das wenige Reisegepäck aus dem Kofferraum, Nicole schloss ab und aktivierte die Alarmanlage.
    Zamorra sah sich um. Nicht weit entfernt stand ein Rolls-Royce eingeparkt. Er trat näher und begutachtete den Luxusschlitten eingehender.
    »Wenn das Ranseiers Kiste ist, muss er in den Jahren seines Totseins erheblich zu Geld gekommen sein. Damals war's doch ein Rosteimer, der hier ist aber picobello topfit!«
    »Er wird uns ganz ausführlich sein Lied singen müssen, wenn wir ihm im Hotel oder sonst wo in Köln begegnen«, beschloss Nicole.
    Sie machten sich auf die Suche nach dem Lift und fuhren gleich bis zu ihrer Etage hoch. Die Suite fanden sie schnell und nahmen von ihr Besitz. Zamorra ließ sich mit ausgestreckten Armen auf das Bett fallen.
    »Am liebsten würde ich jetzt bis Mitternacht schlafen«, murmelte er müde. »Ich glaube, ich habe die Geschichte mit dem Affengott noch nicht richtig verarbeitet. Die Ruhepausen im Auto waren ja auch nichts Halbes und nichts Ganzes.«
    »Was aber nicht an meinem Fahrstil liegt«, machte Nicole klar. »Ich war immer ganz brav und gesetzestreu!«
    Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung , dachte Zamorra matt. Aber er hatte keine Lust, jetzt darüber zu diskutieren, müde wie er war. Er schloss die Augen, drehte sich zur Seite - und war im nächsten Moment bereits eingeschlafen.
    Jetzt merkte auch Nicole die Müdigkeit, welche sie beschlich. Sie stellte noch den Wecker auf Mitternacht, dann legte sie sich neben Zamorra und schlief ebenfalls rasch ein.
    Die Zeit verging…
    ***
    Kurz bevor der Wecker summte, erwachte Zamorra. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass sich ein Fremder im Zimmer befand. Aber im Licht der Nachttischlampe war niemand zu sehen.
    »Ist da jemand?«, fragte er.
    Es blieb still. Zugleich schwand das Gefühl des Fremden.
    »Wasnlos?«, murmelte Nicole verschlafen.
    Zamorra erhob sich beunruhigt und schaltete das Hauptlicht ein. Jetzt wurde auch Nicole richtig wach und richtete sich auf. »Was…?«
    Er informierte sie hastig über sein seltsames Gefühl, das sich jemand im Zimmer befände. Dann aktivierte er sein Amulett. Vorsicht war gut, Kontrolle besser. Er durchsuchte die Zimmer der Suite bis hin zum Bad, aber Merlins Stern reagierte nicht. Der Dämonenjäger verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Dieses Nichtreagieren konnte bedeuten, dass er sich geirrt hatte, aber auch, dass Taran wieder mal alles blockierte. Das künstliche Bewusstsein im Amulett war da oft recht eigensinnig, dachte Zamorra nachdenklich.
    Als Zamorra zu Nicole zurückkehrte, saß sie am kleinen Tisch und hatte den »Einsatzkoffer« geöffnet. Gerade nahm sie ein Stück magischer Kreide heraus.
    »Wir haben vorhin vergessen, die Suite abzusichern«, sagte sie.
    »Merde!« Das hatte er vor lauter Müdigkeit vergessen. Er nahm ein zweites, schon fast verbrauchtes Kreidestück heraus. »Dann wollen wir das Versäumte mal schleunigst nachholen.«
    Sie zeichneten Bannsiegel auf Fensterscheiben und die Tür. Danach war Zamorras Kreide verbraucht und Nicoles Stück kürzer. Sie legte es in den Alu-Koffer zurück.
    »Was jetzt?«, fragte sie.
    »Jetzt forschen wir mal nach, wo sich unser spezieller Freund Ranseier befindet«, sagte Zamorra.
    Der Lift brachte sie zum Empfang.
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