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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette
Autoren: Larry Brent
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Risikogeburten
herabzusetzen und durch medikamentöse Behandlung die Lage eines Säuglings in
der Gebärmutter so zu beeinflussen, daß er in der richtigen Lage auf die Welt
kam und Kaiserschnitte nach Möglichkeit vermieden wurden.
    Dr. Lebuson arbeitete ohne jegliche Hilfe, deshalb war
der Verdacht aufgekommen, daß er vielleicht etwas Verbotenes tat. Aber diese
Mutmaßung hatte die letzte Polizeiaktion, die durch die Indiskretion einer
jungen Hilfsschwester ausgelöst worden war, weitgehend entkräftet. Die Beamten
waren bis in den Forschungsraum vorgedrungen, hatten aber nichts gefunden, was
einen Verdacht bestätigt hätte. Im Gegenteil! Den führenden Köpfen, die ein Gutachten über den Einsatz anzufertigen hatten, war
aufgefallen, daß sich Dr. Lebuson mit seinen Forschungen auf einen Weg begab,
der Beachtung verdiente. Er schien Neider zu haben, die ihm einen Erfolg
mißgönnten. Skelette von angeblich totgeborenen Kindern hatte man ebensowenig
gefunden, wie das Labor eines wahnwitzigen Dr. Frankenstein, der vielleicht mit
Leichenteilen experimentierte.
    Sicher schien nur das eine zu sein, daß die
Müttersterblichkeit angestiegen war. Doch dafür war, soweit man den Fall bis
jetzt überblicken konnte, Dr. Lebuson nicht verantwortlich zu machen.
    Ein Rest Zweifel blieb allerdings.
    Die Klinik wurde weiter beobachtet. Schwestern und
Ärzte wurden aufgefordert, über ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen zu
berichten, wenn sie es für richtig hielten. Es war, als ob alles im Sand
verlief.
    Doch der Eindruck täuschte!
    Zwar war der spezielle Arbeitsraum, in dem sich Dr.
Lebuson nachweislich besonders oft aufhielt, genau untersucht worden. Doch der
Raum dahinter war unbemerkt geblieben. Niemand wußte davon. Er wurde erst später
angelegt und war in keinem Plan verzeichnet.
    Es gab keine weitere sichtbare Tür.
    Das massive Mauerwerk des Fundaments verbarg den
geheimen Raum.
    Ein Mechanismus, dessen Handhabung nur Dr. Lebuson
kannte, sorgte dafür, daß sich das Mauerwerk einen Spalt weit öffnete und den
Weg in das düstere Reich dahinter freigab, wohin noch kein Mensch geblickt
hatte.
    Dr. Claude Lebuson hielt sich auch jetzt dort auf.
    Ein diffuses Licht schuf eine gespenstische
Atmosphäre, aber es reichte nicht aus, den Raum völlig auszuleuchten. Hinter
Dr. Lebuson, der vor einer hüfthohen Liege stand, auf der ausgestreckt ein
schlafender Mensch lag, war undurchdringliche Dunkelheit.
    Claude Lebuson war Mitte dreißig. Er hatte ein
energisches Kinn, kräftige Lippen und kluge Augen. Seine hohe Stirn war glatt
und faltenlos. Der Arzt wirkte stets frisch und jugendlich, wie ein großer
Junge, mit dem man Pferde stehlen konnte.
    Jetzt aber waren seine Lippen zu einem schmalen Strich
zusammengepreßt.
    Der Mann auf der Liege, starrte mit offenen Augen zur
Decke. Auf einmal warf er den Kopf herum. »Wo bin ich?« fragte er überrascht.
Er wußte nicht, wie er hierher gekommen war und wußte auch nicht, daß er sich
unter Hypnose befand und Dr. Lebuson auf einen Anruf hin aufsuchte. Er
versuchte sich aufzurichten, konnte es aber nicht, obwohl er nicht gefesselt
war.
    Unsichtbare Hände schienen ihn niederzudrücken.
    »Ich bin wie gelähmt«, flüsterte er und riß entsetzt
seine Augen weit auf. »Doktor!« stieß er mit zitternder Stimme hervor. »Was ist
mit mir? Was ist passiert? Hatte ich einen Unfall? Warum kann ich mich nicht
bewegen?«
    »Sie haben versagt, Jean, das ist alles!« Die Stimme
des Arztes klang eiskalt und unpersönlich.
    Was hatte das zu bedeuten? Jean zermarterte sich das
Gehirn. Was für ein Tag war heute? Was für ein Raum war das? Wieso war Dr.
Lebuson so verändert?
    Fragen über Fragen – aber nicht eine Antwort!
    Jean warf den Kopf hin und her. Es wurde ihm heiß – wie
Lava strömte das Blut durch seine Adern, und von seiner Stirn tropfte der
Schweiß. Er schmeckte die salzigen Perlen auf seinen Lippen.
    »Ich kann mir solche Mitarbeiter nicht leisten.«
    Seit drei Jahren war Jean in dieser Klinik angestellt
und mit allen möglichen Arbeiten im Haus vertraut. Es gab keine festumrissene
Aufgabe, die er zu erledigen hatte. Er war hauptsächlich für anfallende
Reparaturen zuständig, übte die Funktion des Gärtners aus oder brachte auch mal
eine Patientin in den Gymnastiksaal, wenn gerade keine Schwester frei war.
    Außerdem versorgte er im Haus alle Anwesenden mit
Mineralwasser und Zeitschriften, die er von einem nahen Kiosk holte. Jean war
eine Art Faktotum.
    »Ich habe versagt?«
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