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087 - Das Daemonenauge

087 - Das Daemonenauge

Titel: 087 - Das Daemonenauge
Autoren: Neal Davenport
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bringt auch nichts ein. Wir müssen nur warten. Alles wird sich von selbst erledigen. Es wird zum Kampf zwischen Jorubinas und Marassas Leuten kommen.“
    „Woher weißt du das, Vali?“ fragte Hunter mißtrauisch.
    „Ich weiß es“, sagte Vali fest.
    Parker war durch ihre Unterhaltung aufgewacht. Er stand brummend auf und gähnte ungeniert.
    „So lange habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen“, sagte er. „Was ist los? Ihr seht so aus, als würdet ihr jeden Augenblick aufeinander losgehen. Habt ihr wieder mal gestritten?“
    „Nein“, sagte Hunter. „Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.“
    Die Tür wurde geöffnet, und zwei hünenhafte Neger traten ein. Sie brachten ihnen das Abendessen. „Ich will mit der Mamaloi sprechen“, sagte Hunter.
    „Sie wird dich bei Einbruch der Dunkelheit rufen lassen“, sagte einer der Neger und stellte eine große Schüssel und einen Teller auf den Tisch. Er verbeugte sich und zog sich mit dem zweiten zurück.
    Parker hob den Deckel von der Schüssel.
    „Was ist das?“ fragte er überrascht. „Dörrfleisch mit Bananen“, sagte Vali.
    „Riecht gar nicht übel“, stellte Parker fest und klatschte sich zwei Schöpflöffel voll auf den Teller. „Und schmeckt ausgezeichnet“, gestand er, nachdem er gekostet hatte.
    Dorian hatte keinen Appetit. Lustlos aß er einige Bissen. Auf einem Teller lagen einige würzige Hefekuchen mit Rosmarin und Fisch. Er aß ein Stück und trank ein Glas Limonade dazu. Immer wieder blickte der Dämonenkiller auf die Uhr. Er war von einer unglaublichen Unruhe erfüllt. Das Warten machte ihn nervös.
    Schließlich stellte er sich an eines der Fenster. In einer Stunde würde die Sonne untergegangen sein.
     

     
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit wurde vor den Hütten ein riesiges Feuer entfacht. Einige Minuten später betraten drei Neger ihre Hütte. Einer hielt in der rechten Hand einen Stock, um den sich eine dicke Schlange wand. Er streckte den Stock aus und bedeutete Hunter, daß er mitkommen sollte.
    Der Dämonenkiller stand langsam auf. Er warf Vali und Parker einen flüchtigen Blick zu, dann folgte er dem Neger.
    Um das hochlodernde Feuer saßen ein Dutzend Neger, die Schnaps aus kleinen Tonkrügen tranken. Hunter wurde zur Hütte der Zauberin gebracht. Sie saß vor dem Tisch, und Schlangen ringelten sich auf ihrem Schoß. Diesmal trug sie einen schwarzen Umhang, und ihr Gesicht und die Hände waren mit magischen Zeichen bemalt.
    „Setz dich!“ sagte sie.
    Dorian ließ sich auf einem Sitzkissen nieder.
    „Ich muß mit dir sprechen“, sagte die Mamaloi, und ihre Hände kosten die Schlangenleiber. „Worüber?“
    „Über Valiora“, sagte die Alte. „Sie ist verändert. Ihr Geist wird von einer fremden Macht beherrscht. Sie ist ein armes, bedauernswertes Geschöpf. Marassas Medium.“
    „Bist du ganz sicher?“
    „Ja“, sagte die Hexe. „Es gibt keinen Zweifel. Sie wird über uns alle Unglück bringen.“
    Hunter beugte sich vor. „Welche Rolle kommt dir zu, Jorubina? Auf welcher Seite stehst du? Und was weißt du alles?“
    Die Hexe lächelte, und dabei sah ihr Gesicht noch unheimlicher aus.
    „Vor langer Zeit war ich sehr mächtig“, sagte sie. „Aber meine Macht wurde immer schwächer. Meine Anhänger zerstreuten sich in alle Winde. Einige liefen zu Marassa über. Ich sah diesem Treiben lange untätig zu, aber jetzt muß ich handeln. Ich muß den Kampf gegen Marassa aufnehmen. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät. Du wirst mir helfen. Aber es ist unbedingt notwendig, daß ich Valiora von ihrer Besessenheit befreie.“
    Dorian ahnte, wie die Hexe Valiora behandeln wollte. Sie würde das Mädchen töten, und das konnte er nicht zulassen.
    „Das kommt nicht in Frage“, sagte Hunter.
    „Es gibt keine andere Möglichkeit“, erklärte die Zauberin. Ihre Stimme klang wie das Kreischen einer Kreissäge. „Sie muß unbedingt von dem Dämon befreit werden, der sie beherrscht.“
    „Und wie willst du das anstellen?“
    „Ich werde sie töten“, sagte die Mamaloi.
    Hunter sprang auf.
    „Da habe ich aber auch noch ein Wort mitzusprechen!“ schrie er.
    „Meine Entscheidung ist gefallen“, sagte sie. „Niemand kann mich umstimmen.“
    Sie klatschte in die Hände, und die Tür glitt auf. Zwei riesige Neger stürzten in die Hütte.
    „Nehmt ihn gefangen!“ befahl die Mamaloi.
    Hunter reagierte augenblicklich. Aus der Drehung heraus schoß seine rechte Hand vorwärts. Die Handkante schickte
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