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0867 - Bardioc und die Kaiserin

Titel: 0867 - Bardioc und die Kaiserin
Autoren: Unbekannt
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fast zweihundert km/h um das Oval rasten.
    Hinter einem der Untersuchungsgeräte erhob sich ein hellblonder, zur Korpulenz neigender Mann. Sein pausbäckiges Gesicht war vor Erregung ger ötet. Die Lippen waren etwas voll, und die Nase wirkte fleischig.
    Auf dem Weg hierher hatte Rhodan sich bemüht, sich das Gesicht Gavro Yaals in Erinnerung zu rufen. Es war ihm nicht gelungen. „Ist es wichtig?" rief der Kosmobiologe und Hydrokultur-Former. „Ich denke schon", antwortete Rhodan. „Dann kommen Sie herein", forderte Gavro Yaal.
    Rhodan blickte auf die Platte und den schmalen Gang, der darunter frei blieb. Wenn er zu Gavro Yaal wollte, mußte er auf Knien unter der Platte hindurchkriechen.
    Er schüttelte den Kopf. „Sie kommen zu mir", sagte er. „Das ist entschieden besser."
    Der Hydrokultur-Former verzog die Lippen. „Sie wollen nicht hindurchkriechen", stellte er fest. Seine Stimme klang hoch. Sie paßte nicht recht zu seiner Körperfülle. „Das ist es", antwortete Rhodan. „Sie legen ein typisches Vorgesetztenverhalten an den Tag", erklärte Yaal. „Sie wollen nicht zu mir kriechen, verlangen aber von mir, daß ich zu Ihnen krieche. Finden Sie das richtig?"
    Perry Rhodan blieb ruhig Und gelassen. „Ich denke, das ist völlig in Ordnung. Nicht ich habe die Gleiterbahn gebaut, sondern Sie.
    Und normalerweise verlassen Sie das Labor ja auch auf diesem Wege. Also. Darf ich bitten?"
    Er trat zwei Schritte zurück.
    Gavro Yaal verschwand hinter den Laborgeräten. Unmittelbar darauf wurden die Gleiter langsamer und landeten einer nach dem anderen im künstlichen Gelände auf dem Oval.
    Rhodan schätzte, daß sich insgesamt etwa hundert Modellgleiter auf der Bahn bewegten.
    Daher dauerte es fast fünf Minuten, bis alle gelandet waren. „Ich komme", kündigte Gavro Yaal an. Schnaufend kroch er durch den schmalen Gang. Er richtete sich mit krebsrotem Gesicht vor Rhodan auf. „So. Da bin ich."
    „Sehr freundlich von Ihnen", sagte Rhodan mit einem beziehungsreichen Blick auf sein Chronometer. „Spielen Sie eigentlich öfter mit der Gleiter
     
    *
     
    bahn?"
    „Täglich", antwortete Yaal. „Haben Sie etwas dagegen?"
    Rhodan hütete sich, ihm das zu sagen, was er vermutlich hören wollte. „Sicherlich arbeiten Sie an einem wichtigen Experiment", versetzte er ausweichend. „Seien Sie so nett, es mir zu erklären."
    „Ich hatte den Eindruck, daß Sie unter Zeitdruck stehen", entgegnete der Mann, der bei vielen Besatzungsmitgliedern der SOL zur Zeit so verhaßt war wie niemand sonst an Bord. „Wollen Sie nicht doch lieber gleich zum Thema kommen?"
    Rhodan ließ sich auch jetzt nicht provozieren. „Nun, Ihr Experiment interessiert mich", erklärte er. „Beschreiben Sie es mir."
    „Ist das ein Befehl?"
    Rhodan lächelte „Ich denke, Sie haben keine Geheimnisse vor der Schiffsführung. Oder doch?"
    „Natürlich nicht", erwiderte Gavro Yaal einlenkend. Er fuhr sich mit beiden Händen über die straff zurückgekämmten Haare, die entsprechend der gültigen Mode kurz geschnitten waren. Dann trat er an die noch immer offene Tür heran und blickte auf die Spielzeuggleiter. „Hoffentlich glauben Sie nicht, daß ich meine Arbeit vernachlässigt habe."
    „Wie käme ich dazu? So etwas ist doch bei Ihnen undenkbar."
    „Allerdings." Gavro Yaal wandte sich Rhodan zu. Sein Gesicht straffte sich. „Das Experiment befaßt sich mit der Auswirkung von Gravitationsimpulsen auf die Regelungsprozesse in den biologischen Systemen der unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Wie Sie wissen, lassen sich kybernetische Prozesse selbst in einfachsten biologischen Systemen nachweisen. So etwa in der Enzymkatalyse. Lebende Organismen benutzen bei der Umsetzung einer chemischen Verbindung Katalysatoren, eben Enzyme. Eine Reaktion dieser Art muß selbstverständlich geregelt werden, sonst würde der chemische Prozeß davonlaufen."
    Er blickte Rhodan forschend an. „Alles klar", entgegnete der Aktivatorträger. „Das brauchen Sie mir nicht zu erklären."
    „Die Reaktionen werden, wie eindeutig nachgewiesen worden ist, von gravitatorischen Impulsen beeinflußt. Mir geht es nun darum, herauszufinden, warum das so ist und wie man diese Beeinflussung mindern, verstärken oder neutralisieren kann - je nachdem, was gerade gewünscht wird."
    „Es ist möglich, daß Sie Ihr Experiment an anderer Stelle fortführen können", sagte Rhodan. „Dr. Peysel hat ein Problem. Das Lebenserhaltungssystem Bardiocs bricht zusammen.
    Irgendwo liegt
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