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0860 - Die Blutbank von Venedig

0860 - Die Blutbank von Venedig

Titel: 0860 - Die Blutbank von Venedig
Autoren: Earl Warren
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raste es heran.
    Nicole, mit Kopftuch und Sonnenbrille, weil die Sommersonne stach, schaute zurück und sah vermummte Männer mit Maschinenpistolen. »Zamorra, die wollen uns umbringen!«
    Der Parapsychologe schaute über die Schulter. Zwei Männer standen im Boot, die MPis angelegt. Ein dritter kniete am Heck des schwarzen Offshore-Flitzers, eines Vierzylinders, der mindestens 400 PS hatte und für die Kanäle Venedigs so ausgelegt war wie ein Formel-Eins-Rennwagen für das Fahren in einem Verkehrsübungspark für Anfänger.
    Ein Vermummter steuerte.
    Die Männer trugen alle Turbane, was jedoch nicht bedeutete, dass sie Muselmanen waren. Zamorra wünschte sich dringend, seinen E-Blaster dabei zu haben, doch der lag daheim im Château Montagne im Wandschrank mit den anderen Ausrüstungsgegenständen und Waffen.
    - Gleich mussten die Maschinenpistolen losrattern. Dann waren Zamorra und seine Gefährtin verloren, denn gegen irdische Waffen und Kugeln schützte ihn sein Amulett nicht.
    Das Offshore-Motorboot raste mit schäumender Kielwelle heran, es sprang förmlich näher. Die Stummelläufe der Uzi-Maschinenpistolen drohten. Zamorra spürte den Hauch des Todes.
    Drei Maschinenpistolen - die Kugeln waren schneller als er. Es blieb keine Rettung. So viele Abenteuer und Gefahren im Multiversum und in den Spiegelwelten , dachte er. In anderen Dimensionen. Und jetzt werde ich in Venedig erschossen.
    Kaltblütig sah er dem Tod ins Auge. Nicole zitterte nicht. Sie bebte einmal, richtete sich dann hoch auf. Stolz und bildschön stand sie da.
    Gegenwehr, selbst ein Versuch ins Wasser zu springen, wäre zwecklos gewesen.
    Das Motorboot mit den vier Vermummten legte sich neben das weit langsamere Zamorras. Er und Nicole sahen die funkelnden Augen der schwarz gekleideten Gegner, die Silberketten mit einem großen Vampirpflock daran um den Hals trugen. Jeder hatte zudem ein Beil mit einem Hammer am anderen Ende des Beilblatts am Gürtel.
    Ihr Motorboot verminderte das Tempo. Die beiden Boote fuhren gleichschnell durch den engen Kanal. Venedig brodelte vor Leben, auf den Brücken herrschte reger Verkehr. Fahrräder und ein paar von den neuerdings gebräuchlichen Fahrrad-Rikschas waren unterwegs. In Italien, dem klassischen Land des Radsports, war Fahrradfahren hoch im Schwang und bot sich auch in Venedig an.
    Doch all die Passanten konnten Zamorra und Nicole nicht helfen.
    »Seid ihr die Wächter der Scalbas?«, fragte Zamorra auf Italienisch, als noch immer keine Schüsse erfolgten.
    »Si«, erwiderte der Sprecher des vermummten Quartetts.
    »Was wollt ihr von uns? Wir haben euch nichts getan.«
    »Ihr stört unsere Kreise und seid eine Gef ahr. Verschwindet, verlasst Venedig! Das ist eine Warnung. Wenn ihr sie missachtet, seid ihr tot.«
    »Ich glaube, wir haben die gleichen Interessen!«, rief Zamorra hinüber. »Auch wir wollen den Alten Umberto und seine Vampire vernichten.«
    Er nahm die Information auf, die ihm der Hexenjäger gegeben hatte. Der Wortführer der Wächter der Scalbas fuchtelte mit der MPi und jagte eine Garbe ins Heck von Zamoras Boot. Der Feuerstoß durchlöcherte es. Aufschreie erfolgten von einer Brücke und von einem Kai am Ufer, als der Feuerstoß ratterte.
    »Wir brauchen euch nicht!«, rief der MPi-Schütze. »Ihr stört nur. Wir haben den Mann, den wir brauchen, für unsere Zwecke.«
    »Pasquale D'Annocchio? Er kann nichts, er ist ein Stümper, ein Mörder und verrückt noch dazu. Mit diesem selbst ernannten Hexenjäger werdet ihr einen Reinfall erleben.«
    »Ruhig, er hat uns über dich und deine Hexe aufgeklärt. Seid froh, dass ihr keine Vampire seid, sonst hätten wir euch schon längst erledigt. - Schwöre uns, dass ihr-Venezia noch heute verlasst und nie zurückkehrt. Jetzt auf der Stelle.«
    Zamorra hielt das Steuerrad des Motorboots fest umklammert. Er hörte ein Tuten hinter der Kanalbiegung. Trotz der Gefahr arbeitete sein Verstand rasend schnell und ohne Panik.
    »D'Annocchio wird euch schöne Lügen erzählt haben«, entgegnete Zamorra. »Arbeitet mit uns zusammen, sonst habt ihr keine Chance.«
    »Schwöre, dass ihr geht. Du wirst den Schwur halten, das sagt sogar der Hexenjäger, der ein ehrenwerter Mann ist.«
    »So wie Jack the Ripper.«
    »Ich zähle bis drei. Schwöre oder stirb! - Eins. - Zwei.«
    Zamorra hörte abermals das dumpfe Tuten. Der Bug eines Lastkahns schob sich um die Kanalbiegung.
    Der Parapsychologe handelte kühn und entschlossen.
    Er kurbelte das Steuerruder des
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