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086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

Titel: 086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde
Autoren: Larry Brent
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wieder
unterzutauchen. Diesmal für immer ...
    Die Ähnlichkeit zwischen dem, was Adida Modderjee X-RAY-1 mitgeteilt hatte, und dem, was durch
einen ruhelosen, von Rache und Hass erfüllten Geist
auf das Videoband des Sterbeforschers gelangte, war frappierend! Hier wurde in
zwei verschiedenen Ländern von ein und demselben berichtet. Nur die
Erscheinungsform war eine andere. Der runde Fleck im bengalischen
Dschungel ... war er identisch mit dem Grundriss des
Castles, das einem entführten Menschen aus einem fernen Land als Arena
zugewiesen war? Alles passte zusammen.
    Und das erschreckte X-RAY-3 am meisten. Er wusste , dass die Stunde der Entscheidung gekommen war,
schneller als vermutet und auf eine ungewöhnliche Weise. Er musste den bösen Geist des Castles, der Eingang in das alte Haus gefunden hatte,
erforschen und einen Weg finden ihn zu bannen. Dazu aber musste er ihn erst näher kennen lernen . Dies setzte voraus, dass er sich ihm stellte ...
     
    ●
     
    Der Körper war braun, verwelkt und ausgedörrt wie der einer Mumie.
Fünf Sekunden stand Morna Ulbrandson wie erstarrt. Das war der Mensch, dessen
ruheloser, durch den Umgang mit dem Teufel und den Dämonen bösartig gewordener
Geist sich mit ihnen in Verbindung gesetzt hatte.
    Hier unten war er gestorben. Vor drei- oder vierhundert Jahren.
    Wahrscheinlich hatte er sich selbst noch diesen thronähnlichen
Sitz aus Stein geschaffen. Als ein Symbol seiner Herrschaft, die er über die
Menschen, die er hasste , ausüben wollte. Der
zweiköpfige und einarmige Inder saß da in einem zerschlissenen, fadenscheinigen
Gewand, das zum größten Teil schon zu Staub zerfallen war. Er hatte die
eingesunkenen, vertrockneten Augen geöffnet und schien die Schwedin zu sehen.
Durch die Wände hier unten schimmerte es gespenstisch rot, als würden sie nicht
aus massivem Gestein bestehen, sondern aus Glas. Die Hitze war enorm, und ihr
Herz arbeitete wie rasend, um die gestaute Wärme aus ihrem Körper zu schaffen.
    Vor den Augen der Schwedin flimmerte die Luft. An der Wand hinter
dem vertrockneten Menschen, der wie durch Zauberei vom Zerfall bewahrt worden
war, nahm Morna einen seltsam geformten Schatten wahr. Einen Moment glaubte
sie, er hätte Ähnlichkeit mit einer kleinen Pagode. X-GIRL-C kam jedoch nicht
mehr dazu, ihre Beobachtungen näher unter die Lupe zu nehmen. Ein
peitschenähnlicher Knall, Zischen, Dampfen und dann ein markerschütternder
Schrei ließen sie herumfahren.
    »Das Fenster! Die Lava!«
    Sie erkannte Karlheinz Weyers Stimme. Todesangst und grenzenlose
Verlorenheit schwang in den Worten mit, die er herausschrie. Da war etwas
Schreckliches passiert. Morna hörte die Schreie und wusste selbst nicht, woher sie die Kraft noch nahm, so schnell nach oben zu laufen, um
den Mauervorsprung herum und in die Turmkammer zu blicken, in der sie ihre
Begleiter zurückgelassen hatte.
    Was sie sah, stockte ihr den Atem. Das kleine Rundbogenfenster
oberhalb der Treppe, auf der sie nach unten gekommen waren, war geplatzt wie
eine Seifenblase. Dampfend und fauchend quoll ein dicker Lavastrom herein und floss an der Wand hinab, die Treppe hinunter. Ungeheure
Kräfte wurden frei. Die massigen Steinquader, in denen der Fensterrahmen saß,
wurden förmlich herausgespült. Krachend und berstend lösten sie sich, und Tonnen
glutflüssiger Lava klatschten auf die Treppe. Der Weg nach oben war ihnen
versperrt. Von einer Sekunde zur anderen entstand eine Situation, mit der sie
nicht gerechnet hatten.
    Aber die Stimme des Unsichtbaren hatte ihnen und dem Castle den
Untergang prophezeit. Der magische Schutzmantel hatte einen entscheidenden Riss bekommen. Die Stunde der Rache und des endgültigen
Übergangs für den unheimlichen Geist war gekommen. Sie hörten in das Zischen,
Fauchen, Krachen und Bersten hinein das satanische Lachen. Der Mann mit den
zwei Köpfen, der seinen Namen vergessen hatte und den ein furchtbares Schicksal
zu dem hatte werden lassen, was er war, war noch mal zurückgekommen, um den
Untergang seiner Opfer mitzuerleben. Lava quoll in unglaublichen Mengen und mit
hoher Geschwindigkeit auf sie zu. Die Temperatur stieg blitzartig. Mit jedem
Atemzug stachen die Lungen. »Aus der Asche wird der Phönix emporsteigen«,
hörten sie die Stimme des Wahnwitzigen schaurig durch das Turmgewölbe hallen.
»Das Castle wird untergehen, nichts mehr wird von ihm und euch übrigbleiben.
Was bleibt, werde ich sein !«
    »Hinunter!« Morna brüllte wie am Spieß. Sie riss Karlheinz
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