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086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

Titel: 086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde
Autoren: Larry Brent
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waren
farbig, nicht besonders scharf, aber Formen und Situationen waren zu erkennen.
Zuerst war das Innere eines Turms zu sehen. Grobes, kahles Gemäuer. Hier und da
ein eiserner Ring an der Wand, kleine Bogenfenster, steil gewundene Treppen,
die in verschiedene Kammern führten. Dann ein eckiger Saal, verhältnismäßig
groß. In der Mitte des Raumes stand ein Bett. Im Hintergrund war das Feuer
eines offenen Kamins zu erkennen. Menschen tauchten auf. Grotesk geschminkte
und verzerrte Gesichter, als würde ein Fotograf sie durch ein
Fischauge-Objektiv betrachten.
    Münder verzogen sich. Lächelnd und angewidert. In den großen Augen
waren Erstaunen, Verwunderung aber auch Ratlosigkeit und Ablehnung zu lesen.
Die Gesichter starrten alle auf ein Wesen, das sie umkreisten, durch Monokel
anstarrten und sich vor Lachen auf die Schenkel schlugen. Dann war die
schattenhafte Gestalt, die von den Gaffern umringt wurde, in einem Spiegel zu
sehen. Es war ein riesiger Spiegel, der fast eine ganze Wand einnahm.
Schemenhaft waren braune Gesichter zu beobachten, zwei Köpfe, die sich im
Spiegel betrachteten. Dann kam eine Hand zum Vorschein. Eine linke Hand. Und
dann erst war zu erkennen, dass der Körper im Spiel
auf der einen Seite wie abgeschnitten wirkte. Ihm fehlte der rechte Arm. Durch
die ungünstige, enganliegende Kleidung wurde dieser Schaden noch hervorgehoben.
    Ein Mensch mit zwei Köpfen, eingesperrt wie ein Tier in einem
Castle, das Rund war wie ein Kreis! Der Inhalt der Sage, die William, der
Wirt, dem Agenten erzählt hatte, fiel Larry glühend heiß ein. Der Mann im
Spiegelbild stürzte sich nach vorn und schmetterte seine Fäuste in das
Spiegelglas. Risse entstanden, die die schemenhaft verschwommene Gestalt noch verzerrter
und unwirklicher erscheinen ließen. Immer wieder krachten die blutenden Fäuste
auf das Glas, dazwischen die Gesichter, die sich rasend schnell im Kreis
drehten, lachten, gafften ...
    Das alles geschah in gespenstischer Lautlosigkeit. Dann rasten die
Wände und Treppenaufgänge an dem Betrachter vorbei, und es wurde der Eindruck
vermittelt, als würde jemand in überstürzter Hast die Stufen in dunklere
Verliese und Korridore benutzen. Farbige Nebelschleier huschten über das Bild.
Fremde Gesichter, von Angst und Schrecken gezeichnet, tauchten sekundenlang
auf. Menschen lagen auf dem Boden. Durch Bogenfenster gloste roter Schein, als
würde das unheimliche Castle in einen Lavasee eintauchen.
    Skelette in einigen Verliesen, auf den Treppen ...
    Wieder wechselte die Szene. Nun kam Vertrautes. Das Innere eines
Hauses, das Larry Brent kannte. Die Räume des Gebäudes, in dem Morna Ulbrandson
zum Schutz und zur Gesellschaft für Conny Michelson zurückgeblieben war. Aber
in dem Haus waren Fremde. Menschen, wie sie sich vor hundert Jahren gekleidet
hatten, wurden gezeigt. Menschen, die nächtliche Schrecken erlebten, die das
Haus panikerfüllt verlassen wollten, es aber nicht mehr konnten, denn in dem
Haus war etwas. Es beobachtete sie, hielt sie fest und ließ sie sterben. Dann
war ein Mann zu sehen. Auch ihn kannte Larry Brent aufgrund eines Fotos, das er
in den Akten Edward Higgins gesehen hatte. Dieser Mann war Tommy Mansing . Er hantierte im Keller des alten Hauses, und das
Gesicht des Mannes war von vorn zu sehen, als würde jemand ihn durch eine
geschlossene Wand beobachten. Tommy Mansings Gesicht
verzerrte sich plötzlich.
    Seine Augen weiteten sich in ungläubigem Entsetzen. Etwas sprang
ihn an. Einen Moment sah es so aus, als wolle er noch davor zurückweichen. Da
griff er sich an die Brust und stürzte wie ein Stein zu Boden. Dann war Petulia Mansing zu sehen. Immer
wieder lauschte sie in die Stille. Man sah, wie die Frau ihre Lippen bewegte,
aber Laute waren nicht zu hören. Sie bewegte sich wie eine Geisteskranke,
redete mit sich und der Einrichtung, deckte für zwei Personen und tat dies
plötzlich mit der linken Hand. Diese Bewegung war herausgehoben, als würde sie
beobachtet von dem, der die ganze Zeit über schon Kontrolle über alles, was im
Haus geschah, hatte.
    Dann starb Petulia Mansing .
    Sie lief in einen Schatten, und ein unsichtbares Messer schien auf
sie herabzusausen . Neue Gesichter! Nick und Conny
Michelson zogen in das Haus, in dem ein böser Geist lauerte, beobachtete und
auf seine Stunde wartete. Nick Michelson wurde sein Opfer. Der junge Engländer
schien durch die Wand zu fallen ... in eine endlose Tiefe. Er hatte den Keller
verlassen, und nun waren wieder die
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