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0856 - Treffpunkt Totenwelt

Titel: 0856 - Treffpunkt Totenwelt
Autoren: Unbekannt
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würde er für zahllose kleine Dschungeltiere eine willkommene Beute sein.
    Guy Nelson sah ein, daß ihm unter diesen Umständen nichts anderes übrigblieb, als sich in den Würfel zurückzuziehen. Wenn er seine Verpflegung rationierte, reichte sie mindestens eine Woche. Das Problem war nur, innerhalb von Tlagalagh Wasser zu finden. Gelang ihm das, brauchte er nur auf Hilfe zu warten.
    Seine Schwester würde unruhig werden, wenn er sich innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden nicht meldete. Sie würde zweifellos nach ihm suchen. Wenn sie Tlagalagh entdeckte, wäre ihm allerdings nicht viel geholfen, denn sie kannte den Pfeifkode nicht, mit dem der Wächter zur Aufhebung seiner Sperre bewegt werden konnte. In dem Fall würde sie den Hüter des Lichts um Hilfe bitten - und Tengri Lethos ließ niemanden im Stich.
    Guy Nelson war zuversichtlich, daß Tengri ihn aus seiner verzweifelten Lage befreien konnte. Er mußte nur verhindern, daß der Hüter des Lichts in die gleiche Falle tappte, die seine eigene Verkleinerung bewirkt hatte.
    Guy stieg in die Fuge, in die er zuvor gestürzt war, nahm sein Nadelgewehr und kletterte auf der anderen Seite wieder hoch. Anschließend schritt er zum zweitenmal durch das Tor in die Stadt Tlagalagh hinein ...
     
    3.
     
    Der Austritt aus dem Zwischenraum war für Kershyll Vanne mit einem bisher unbekannten Phänomen verbunden. Das gesamte Weltall schien um die Space-Jet zu kreisen, und unwillkürlich klammerte sich Vanne an den Seitenlehnen seines Kontursessels fest.
    Allmählich ließ die scheinbare Rotation des Alls nach. Vanne schluckte einige Male, weil er das Gefühl hatte, sein Magen wollte emporsteigen. Aus geröteten Augen blickte er durch die Panzertroplonwandung der Steuerkanzel auf die Wand aus rötlich leuchtendem Staub, die vor dem Schiff aufragte und scheinbar das gesamte Universum ausfüllte.
    Er erkannte, daß dieser Eindruck daher rührte, daß seine Space-Jet nur wenige tausend Kilometer vor der Staubwand in den Normalraum zurückgefallen war. In Wirklichkeit konnte es sich nur um einen räumlich begrenzten Staubmantel handeln, der die Sonne Porpoulo-Danger mit einer Dicke von 2140 Millionen Kilometern umhüllte.
    Mehr vermochte Kershyll Vanne nicht zu erkennen. Daran war sein vom Alkohol umnebeltes Gehirn schuld. So kam er beispielsweise nicht auf den Gedanken, mit der Space-Jet zu wenden und so weit zurückzufliegen, daß er Anlauf zu einem Kurzlinearmanöver nehmen konnte. Er erkannte zwar, daß die derzeitige Entfernung zum Staubmantel zu gering für ein Anlaufmanöver war, schloß aber daraus, daß er in dem Fall auf ein Linearmanöver verzichten und den Staubmantel mit Unterlichtgeschwindigkeit durchfliegen mußte.
    Die Erinnerung an die Speicherdaten des Bordcomputers über die Dichte des Staubmantels war zwar vorhanden, aber sie wurde nicht ausgewertet, genau wie die Erinnerung an die Überlegung, daß er den Staubmantel vielleicht gar nicht durchfliegen mußte, da Porpoulo-Danger keinen Planeten besaß, auf dem er hätte landen können.
    Vanne wußte, daß er betrunken war, wollte aber nicht wahrhaben, daß sein Denk- und Reaktionsvermögen dadurch beeinträchtigt war. Darum verspürte er den Drang, unbedingt etwas zu tun und damit zu beweisen, daß seine Willenskraft stärker als die Trunkenheit war.
    Seine Finger glitten, etwas schwerfällig zwar, aber dennoch zielstrebig, da die entsprechenden Bewegungen durch lange Raumflugpraxis „in Fleisch und Blut" übergegangen waren und kein bewußtes Denken erforderten, über verschiedene Sensorpunkte.
    Die Space-Jet überwand mit einem leichten Ruck ihre bisherige Bewegungslosigkeit und flog zuerst langsam, dann immer schneller auf die Staubwand zu.
    Wenige Sekunden, bevor das Diskusschiff in den Staub eintauchte, besann sich Kershyll Vanne darauf, daß er die Schutzschirme einschalten mußte, um den Reibungseffekt und damit ein Verglühen der Schiffshülle zu verhindern.
    Er tippte gleichsam nebenher auf die betreffenden Sensorpunkte. Der Hochenergieschutzschirm baute sich - noch unsichtbar - um die Space-Jet herum auf.
    Im nächsten Augenblick tauchte das Schiff in die Staubwand ein. Es besaß zu dieser Zeit erst eine Geschwindigkeit von dreitausend Kilometern pro Sekunde. Aber das reichte völlig aus, um in jeder Sekunde so viele Staubteilchen mit dem Schutzschirm kollidieren zu lassen, daß ihre Gesamtmasse der eines fünfstöckigen Hauses gleichkam.
    Hinter dem Schutzschirm flammte die zerstrahlte
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