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0855 - Kalis Würgertruppe

0855 - Kalis Würgertruppe

Titel: 0855 - Kalis Würgertruppe
Autoren: Jason Dark
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uns!« stellte Suko fest.
    »So sehe ich es.«
    »Kali?«
    »Im Endeffekt schon.«
    Suko wandte sich an mich. »Was sagst du dazu, John?«
    Zunächst einmal bestellte ich mir ein neues Bier. Nach dem ersten Schluck räusperte ich mich. »Müssen wir damit rechnen, daß Kalis Diener und diese Teppich-Mafia in einer Verbindung miteinander stehen?«
    »Das könnte der Fall sein. Diese Frau ist sehr mutig gewesen. Ich wundere mich noch jetzt, daß sie meine Heimat überhaupt gesund hat verlassen können, aber ich sage euch jetzt, daß ich für ihr Leben nicht garantieren kann.«
    »Man wird versuchen, sie zu töten!«
    »Ja, Shao.«
    Ich hatte den Kopf gesenkt gehabt und hob ihn jetzt wieder an.
    »Meinst du, daß sich auch hier wieder ein Geheimbund etabliert hat, der Kalis Andenken pflegt?«
    »Man könnte davon ausgehen.«
    »Weitere Hinweise hast du nicht, wo das sein könnte und wer der Drahtzieher ist?«
    »Ja und nein. Es gibt hier einen Importeur. Der Mann, der die Verbindungen zu Indien und den Produktionsstätten hält. Ich kenne den Namen und habe ihn mir auch noch einmal von Carol Deep bestätigen lassen. Der Mann heißt Adsam Rasani. Er ist wahrscheinlich der größte Teppichimporteur auf der Insel und hat seinen Sitz hier in London. Bei ihm sollte man mit den Ermittlungen beginnen.«
    »Was schwer sein wird«, bemerkte ich.
    »Sicher, denn wir können ihm nichts beweisen. Unsere Chancen werden zunächst nicht gut stehen. Wenn ihr ihn besucht, wird er möglicherweise freundlich sein, aber euch auch eine eiskalte Abfuhr erteilen. Deshalb habe ich mich entschlossen, meinen Besuch hier für eine unbestimmte Zeit zu verlängern.«
    »Und dein Besuch in New York?«
    »Läßt sich verschieben. Ich werde in dieser Nacht noch mit den zuständigen Stellen telefonieren.«
    Ich hatte die Stirn gerunzelt. »Lieber Himmel, das hört sich ja richtig offiziell an.«
    »Ist es auch.«
    »Eigentlich müßten wir ja leicht sauer sein. Bisher hast du uns nichts darüber gesagt, was du überhaupt in New York willst.«
    Er hob die Schultern, lächelte etwas und gab sich leicht verlegen, was wir an ihm gar nicht kannten. »Es gibt eben gewisse Dinge, über die man erst sprechen sollte, wenn sie feststehen.«
    »Das macht uns noch neugieriger«, sagte Suko.
    »Ich will euch auch nicht lange auf die Folter spannen.« Mandra trank Tee, fand ihn gut, nickte und sagte dann: »Ich habe mich entschlossen, eine Aufgabe in New York anzunehmen. Ich sage bewußt nicht Job oder Arbeit, sondern eine Aufgabe.«
    »O! Du willst Indien verlassen?«
    »Nein, Suko, das nicht. Auch nicht für immer. Ich muß nur öfter nach New York.«
    »Um was zu tun?« fragte ich.
    »Es geht um die UNO.«
    »Bitte?«
    »Ja, um die Weltorganisation.«
    »Die sich im ehemaligen Jugoslawien nicht eben um Rum bekleckert hat.«
    »Damit werde ich nichts zu tun haben«, erklärte Mandra lächelnd.
    »Ich werde dort nicht als Soldat arbeiten, sondern als Agent für die UNO…«
    »Ein UNO-Bond?«
    »Wenn du es so locker ausdrücken willst, werde ich dir nicht widersprechen, John. Ich reise im Auftrag der UNO, bin überparteilich und beobachte Krisenherde. Diese Aufträge werden mich in die gesamte Welt führen. Daß ich es mit negativen Menschen zu tun bekommen werde, wird dabei nicht ausbleiben. Meine Aufgabe wird möglicherweise auch eure Arbeit berühren, denn ich werde sicherlich auch auf Dinge treffen, die den Rahmen des Normalen sprengen, wie heute auf dem Flughafen geschehen. Ich bin da wirklich nur rein zufällig hineingeraten und fühle mich nun verpflichtet, weiterzumachen.«
    Wir schwiegen. Auch mir hatte es die Sprache verschlagen. Mit einer derartigen Eröffnung hätte ich beim besten Willen nicht gerechnet, und Mandra lachte, als er mein Gesicht sah.
    »Du siehst aus wie jemand, der eine schlechte Nachricht erhalten hat, John.«
    »Nun ja, die Eröffnung geschah ein wenig plötzlich. Bisher haben wir dich in einer anderen Funktion erlebt.«
    »Nein, John, nicht in einer Funktion, abgesehen davon, daß ich sozial tätig war. Das wird ja bleiben. Ich fühlte mich nur – ich will nicht sagen überflüssig, aber es kommt dem schon nahe. Ich habe einfach eine Aufgabe gebraucht und war froh darüber, daß man mich darauf angesprochen hat. Das ist alles.«
    »Ich finde es toll!« sagte Shao und umarmte den Inder. »So wirst du dich besser für die Menschen einsetzen können.«
    »Vorausgesetzt, die Aktivitäten ersticken nicht in irgendwelchen nationalen
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